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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von ESCHER gelangten, schien die Parapositronik nicht auf ihre Anwesenheit zu reagieren. Der Erste Kybernetiker warf dem Kosmitter einen fragenden Blick zu, doch der Insektoide ignorierte ihn und verharrte einen Moment in einer tiefen Starre.
    Savoire kannte das schon. Der Insk-Karew kommunizierte mit dem Weltweisen, der ihn darüber in Kenntnis setzte, wie es um ESCHER stand, oder dessen Anweisungen weitergab. Das bedeutete gleichzeitig, dass die Parapositronik noch immer unter beträchtlichen Kapazitätsproblemen litt und nicht imstande war, einen ihrer Avatare materialisieren zu lassen oder sich direkt an den Kybernetiker zu wenden.
    Die scheinbare Apathie des ehemaligen Angehörigen des Bruderstands der Kosmitter währte diesmal verhältnismäßig lang, fast eine Minute, was für einen telepathischen Austausch beträchtlich war. Als schließlich wieder Leben in Isokrain zurückkehrte, wirkten seine Bewegungen langsam und schleppend. Schweigend ging er zu einem eigens für ihn konstruierten sofaähnlichen Sitzmöbel und ließ sich darauf nieder.
    Ein Avatar zeigt Spuren von Erschöpfung oder Ermattung?, fragte sich Savoire. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken.
    „Vielleicht sollten wir ESCHER von ...
    unserem Einfall in Kenntnis setzen", sagte er lauernd, in der Hoffnung, Isokrain würde sich verplappern und damit eingestehen, dass die Parapositronik selbst auf den Gedanken gekommen war, sich durch Prozessoren aus den Reihen der T-Prognostiker zu verstärken.
    „Die Lage ist ernst", überging der Kosmitter seinen Einwurf. „Fast kritisch. Bei immer mehr Prozessoren kommt es zu Störungen und Ausfällen.
    Wenn ESCHER dem kein Ende machen kann, wird er bald gar nicht mehr handlungsfähig sein."
    „Und wie will ESCHER das versuchen?"
    Isokrain wedelte ausweichend mit den Fühlern. „Er arbeitet daran."
    Savoire fühlte, dass ihm der Geduldsfaden zu reißen drohte. „Vielleicht wäre es angebracht, mich ausnahmsweise einmal über die genaue Lage zu informieren. Ich bin nicht begeistert darüber, dass ESCHER mich ständig in Unkenntnis hält."
    Der Kosmitter klackte gleichmütig mit den Scheren. „Du hättest nur fragen müssen."
    „Wen denn? Die Parapositronik ist für mich doch nicht mehr greifbar."
    Der Insektoide überging den Vorwurf einfach. „Von den vierundzwanzig Forts, die zum Portivabschnitt 3h3h2 gehört haben, wirft ESCHER zurzeit behutsam weiter seine Fäden aus. Die Parapositronik ist nicht in der Lage, in GLOIN TRAITOR die Macht zu übernehmen, das ist ausgeschlossen. Ziel ihrer Aktivitäten kann daher vorerst nur sein, gezielte Nadelstiche auszuüben oder auch nur zunächst einmal die Fähigkeit dazu zu erlangen."
    Savoire nickte. „Erschwerend kommt hinzu", sagte er nachdenklich, „dass ESCHER seine wahre Identität und vor allem seine Position innerhalb von GLOIN TRAITOR erst dann preisgeben darf, wenn ihm ein vernichtender Schlag gegen Kernwall und Grenzwall möglich ist."
    „Genau. Erst dann, und keine Sekunde früher, kann die Parapositronik sich offenbaren, denn dies läutet gleichzeitig ihr Ende ein. Denn in dem Moment, da der interne Angreifer identifiziert ist, wird GLOIN TRAITOR unverzüglich die Sektionen vernichten, in denen sich ESCHER und der Weltweise befinden."
    „Oder aber, ESCHER hat Erfolg und kann einen vernichtenden Angriff einleiten, und die Nadel des Chaos vergeht in den Gewalten von Athaniyyon."
    „Ein solcher Erfolg ist momentan in keiner Weise in Sicht. Wir müssen momentan sogar froh sein, unentdeckt zu bleiben, und dürfen an solch eine Aktion gegen GLOIN TRAITOR nicht einmal denken."
    „Dennoch ist eine erste Manipulation früher oder später unumgänglich. Wir haben auf dem Weg in die Nadel des Chaos viel Zeit verloren, und wenn alles glattgegangen ist, warten vor dem Grenzwall Hangay längst der Nukleus der Monochrom-Mutanten und dessen Truppen auf Einlass. Sie benötigen zumindest ein Signal."
    „ESCHER hat ja beabsichtigt, solch ein Signal zu geben", sagte Isokrain.
    „Als die Parapositronik ihre Anweisungen an den SOL-Mittelteil sandte, gehörten dazu unter anderem zwei fest definierte Treffpunkte beziehungsweise Termine, die ESCHER benutzen wollte, um dorthin seine Nachrichten an die SOL zu senden oder direkten Kontakt aufzunehmen, falls das möglich wäre.
    ESCHER wird allerdings nicht in der Lage sein, auch nur eine dieser Optionen wahrzunehmen."
    Savoire entsann sich. Im Vorfeld war geplant gewesen, mit Shuttleflügen verdeckte Nachrichten zu

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