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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sämtliche Schäden beseitigt, und warum?"
    Die Springerin sah ihn aus großen Augen an.
    „Welche Schäden?", fragte sie. „Ich wohne hier! Was will die Tu-Ra-Cel von mir?"
    „Seit wann wohnst du hier?", überging Astuin ihre Frage.
    Die Frau dachte kurz nach. „Seit gut zwei Jahren."
    Atarin warf seinem Kollegen einen fragenden Blick zu.
    Astuin hob ratlos die Schultern.
    „Und wer hat dieses Quartier so schnell wieder in Schuss gebracht?"
    „Was meinst du damit?"
    „Vor einigen Tagen wurde es schwer beschädigt."
    Die Augen der Mehandor schienen noch größer zu werden. „Und wieso weiß ich nichts davon?"
    „Warst du verreist?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Du arbeitest in den Minen?"
    „Ja, als Gleiterpilotin."
    „Normale Schichten?"
    „Ja."
    „Und deine Wohnung ist unversehrt?
    Oder fanden hier Renovierungsarbeiten statt, Umbauten?", fuhr Pal Astuin fort.
    „Nein, nichts dergleichen. Wir warten schon seit Jahren darauf, dass sich in dieser Hinsicht etwas tut."
    Atarin runzelte die Stirn. Was wurde hier gespielt? Hatte jemand die Springerin unter Druck gesetzt? Dann war sie immerhin klug genug, den Mund zu halten. Ihre Angst musste so groß sein, dass sie sogar die vermeintliche Tu-Ra-Cel belog. Wenn ihr Auftraggeber herausfand, dass sie geredet hatte, würde man sie zum Abschuss freigeben. Also mussten ihre Hinterleute eine gewisse Macht haben.
    Alles roch nach der Sentenza.
    Oder aber ... die Frau war eingeweiht und spielte mit, sollte sie vielleicht ablenken, hier festhalten, bis ... ja, bis wer eintraf?
    „Wir sollten hier verschwinden", flüsterte er Pal Astuin zu.
    „Warum?"
    „Hier stimmt was nicht. Die Ungereimtheiten bei deinen Ortungsversuchen, und diese Lügengeschichte ..."
    „Bist du sicher, dass das die richtige Wohnung ist?"
    „Völlig sicher. Ich glaube, das ist eine Falle."
    Als hätte die Springerin seine leisen Worte gehört, schrie sie auf und warf sich vor. Atarin wich ihr aus, doch sie erwischte Astuin mit der Hand am Bein und brachte ihn ins Stolpern.
    Atarin wirbelte zu seinem Kollegen herum.
    Das rettete ihm das Leben. Der Schuss aus der Impulswaffe verfehlte seinen Kopf nur um Zentimeter und versengte ihm das Haar.
     
    *
     
    Astuin stieß einen wütenden Fluch aus und schlug der Mehandor mit der Faust ins Gesicht. Sie ließ nicht los.
    Er schlug ein zweites Mal zu, und endlich lockerte sie ihren Griff.
    Astuin befreite sich mit einem Tritt vollends von ihr und drehte sich zur Eingangstür um. Noch in der Bewegung erwiderte er das Feuer.
    Zu spät!
    Atarin hatte sich schon längst in Deckung geworfen, die Waffe gehoben, gezielt, aber an der Eingangstür nur noch einen Schemen ausgemacht, eine Gestalt, die vielleicht ebenfalls einen Verzerrer trug und es auf keinen zweiten Schuss ankommen lassen wollte. Sie hatte nach dem Fehlschuss die Flucht ergriffen.
    Der zweite!, dachte er. Es war Vitkineffs Fehlschuss gewesen, der auf der Plaza Mivado das alles in Gang gebracht hatte. Er lachte leise auf. Konnte denn niemand mehr vernünftig zielen?
    Astuin rannte zur Tür, und Atarin rappelte sich auf und folgte ihm. Aus dem Augenwinkel sah er, dass die Springer-Frau sich aufrichtete, zu einer Spiegelwand umdrehte und ihr Gesicht betrachtete.
    Unglaublich, dachte er, interessiert sie in solch einem Augenblick wirklich, welche Spuren die Schläge hinterlassen haben und wie sie aussieht?
    Er schüttelte den Kopf. Zu schade, dass er keine Gelegenheit gehabt hatte, diese attraktive Springerin besser kennen zu lernen ...
    Zwei Arbeiter standen auf dem Gang.
    Astuin trat auf den nächsten zu und schüttelte ihn grob. „Wohin sind sie?", fragte er.
    Die Kolonialarkoniden waren mit solch einem Vorgehen wohl vertraut und protestierten nicht. Sie zeigten zum Treppenhaus des Wohnblocks.
    Fahrstühle oder gar Antigravschächte gab es hier nicht. Für einfache Arbeiter waren sie nicht vorgesehen.
    Sie stürmten weiter, dem Treppenhaus entgegen. Als sich die Tür zischend vor ihnen öffnete, hörte Atarin hallende Schritte. Jemand rannte in höchster Eile abwärts.
    Er zögerte nicht lange, setzte nach, konnte den Abstand aber nicht verringern. Unter ihm zischte eine Tür. Schwer atmend erreichte er das Ende der Treppe.
    Astuin lief an ihm vorbei. Die Tür öffnete sich vor ihm, und sie stürmten hinaus.
    Auf der Straße wimmelte es vor Arbeitern; offensichtlich war vor Kurzem Schichtende gewesen. Atarin fing Gesprächsfetzen ein, achtete nicht weiter darauf, sah sich um.
    „Während du

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