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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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wilden Sprüngen versetzt worden waren. Dabei hatte der Wald in seiner Verwirrung unwillentlich die Barriere wieder geöffnet, die er selbst errichtet hatte, um sich und seine Brüder zu schützen.
    »Wir sind da, oder?« Git-Ka-N'idas leise Stimme. »Es hat funktioniert, wir befinden uns nicht mehr auf Vatucyms.«
    »Ich habe nichts gemerkt«, kam es staunend von Min-Da-N'or. »Nicht das Geringste. Ich habe keine Schmerzen, keinen Schwindel . absolut nichts .«
    Dao-Lin-H'ay drehte den Kopf zu ihr. Sie merkte es und erwiderte den Blick, etwas scheu, gleichzeitig etwas vertraut, so als würden sie sich schon länger kennen. Auch Dao empfand das so.
    Die junge Esper war schwanger. Sie würde ein Kind bekommen, und egal ob der Vater ebenfalls psibegabt war oder nicht, sie hatte grässliche Angst, dass es nicht normal zur Welt kam.
    Vielleicht befürchtete sie ein Monster. Dao hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit ihr unter vier Augen zu reden, aber sie war sicher. Dieses Mädchen war tapfer. Sie versuchte es nicht zu zeigen, doch sie litt Höllenqualen.
    Die restlichen vier.
    Bel-Gin-D'es war eine sehr stille Natur mit durchschnittlichem Aussehen. An ihr war nichts Auffallendes. Wenn sich die anderen unterhielten, hörte sie schweigend zu und zeigte nur durch ihr gelegentliches Nicken, dass sie der Unterhaltung konzentriert folgte.
    Tan-Tel-L'ur besaß ein pechschwarzes, unglaublich dichtes Fell, das wie Seide glänzte und in der Dunkelheit irisierend schillerte. Außer der Teleportation sollte sie die Telepathie beherrschen, obwohl sie den Beweis bis jetzt noch nicht angetreten hatte.
    Don-No-V'an fiel dadurch auf, dass sie schräg ging. Das linke Bein war fünf Zentimeter kürzer als das rechte. Sie sträubte sich gegen eine Korrektur, weil sie davon ausging, dass Ärzte und Wissenschaftler, hätten sie sie erst einmal in ihren Klauen, alles Mögliche mit ihr anstellen könnten. Sie wurde von allen 27 Mitgliedern der Vibra-Staffel am schlechtesten mit ihrem Anderssein fertig.
    Außerdem war sie eine schreckliche Rechthaberin und Nörglerin. Git-Ka hatte sie dennoch ausgewählt, weil sie die Gabe besaß, in prekären Situationen plötzlich zwei oder drei Sekunden in die Zukunft zu sehen. Es musste nicht passieren, konnte aber.
    Schließlich Arc-Tan-K'os. Sie war die Älteste in der Truppe und wahrscheinlich eine der ältesten Mutantinnen in Hangay überhaupt. Niemand wusste, auf welchem Planeten sie geboren war. Um ihre Fähigkeiten rankten sich bereits Legenden. Angeblich war sie eine hochbegabte Telekinetin.
    Das war die Mannschaft. Dies waren die sechs Kartanin, die mit Dao-Lin-H'ay zusammen hierher ausgezogen waren, um KOLTOROC ins Gesicht zu spucken.
    »Nein«, sagte Dao. »Du hast nichts merken können, Min-Da, weil es nichts festzustellen gibt. Als Atlan und ich die ersten Male räumlich versetzt wurden, dachten wir, sterben zu müssen. Ich denke inzwischen, das war allein unsere Psyche, die nicht darauf eingestellt war. Der Transport selbst ist schmerzlos.«
    Vielleicht war wirklich nichts so, wie es sein sollte. Die Kontaktwälder waren nicht das, was sie den Besucher von sich sehen ließen. Sie waren unsagbar fremdes Leben und präsentierten sich ihren Gästen in einer »besucherfreundlichen« Maske, damit die, die kommen durften, ihren Weg nicht verloren.
    Dao-Lin-H'ay wollte den Gedanken lieber nicht weiterverfolgen -denn alles würde in dem einen Schluss enden, dass es allein dem Wald anheimgestellt war, sie zu dulden und leben zu lassen - oder sie abzustoßen für ein Ende im Wahnsinn.
     
    *
     
    Er ist unser natürlicher und logischer Verbündeter!, hämmerte sich die Unsterbliche in einer Art Autosuggestion ein, mit fast jedem Schritt und jedem Atemzug. Er hat den gleichen Feind wie wir!
    Es war Nacht. Am Himmel über der zentralen Lichtung gleißten und funkelten Millionen von Sternen wie ein dicht gesprenkelter Teppich von unglaublich kleinen und hellen Lichtern. Auch das hätte ihnen nicht unbedingt sagen müssen, dass es hier grundsätzlich anders war als auf Vatucym. Die Schwerkraft - fast identisch. Die Atembarkeit der Luft - fast identisch. Die Temperatur - fast gleich.
    Es war der Geruch dieses Waldes, der ihn von allen anderen abhob. Und noch etwas musste da sein. Dao wusste es, obwohl sie es trotz allen Lauschens noch nicht vernommen hatte.
    »Wir befinden uns in der Kernzone, oder?«, sagte Git-Ka-N'ida. »Solch einen Himmel kann es nur geben, wo die Sterne so dicht stehen, dass man fast

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