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2485 - Hyperflackern

2485 - Hyperflackern

Titel: 2485 - Hyperflackern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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NEMO. »So viel steht fest.«
    »Wir brauchen so schnell wie möglich eine verlässliche Projektion.«
    Das Abbild der Spiralgalaxis im Holo-Globus schrumpfte. An seiner Stelle projizierte der LPV die Messwerte, die über die Geräte von CHEOS-TAI und in eingeschränkter Weise über die Kantor Sextanten hereinkamen. Zum Vergleich stellte er die bereits bekannten und durch die Messflüge des GESETZ-Gebers gefundenen Variablen und Parameter daneben. Auf diese Weise ergab sich nach und nach ein umfassendes Bild über das Phänomen, das NEMO in eine visualisierte Darstellung packte.
    Der gesamte Grenzwall flackerte erratisch, also unregelmäßig, ohne dass sich irgendeine Methode erkennen ließ. Auch nach einer Viertelstunde reichte das Flackern nicht aus, dahinter eine Botschaft zu erkennen.
    »Gucky?«, fragte Rhodan. »Bist du beim Nukleus?«
    »Ja. Er schweigt. Ich erhalte keinerlei Antwort auf meine Frage.«
    »Das Flackern könnte ein Zeichen ESCHERS sein. Aber genauso gut kann es eine Veränderung des Grenzwalls anzeigen, die von TRAITOR ausgelöst wird.«
    Rhodan wusste, dass sie nicht zögern durften, wenn der Wall wirklich durchlässig wurde. Die Entscheidung musste sofort fallen. Sie mussten den Wall erreichen, solange das Phänomen andauerte.
    Das Hyperflackern, wie er es nannte, erstreckte sich über den gesamten Grenzwall. Und es nahm inzwischen deutlich erkennbar zu - im Sekundentakt.
    Wenn das Flackern ein Zeichen ESCHERS an sie darstellte, befanden sie sich bei Cala Impex viel zu weit vom Wall entfernt. Der Irrläufermond bewegte sich 44.912 Lichtjahre über der galaktischen Hauptebene, und der Grenzwall lag 15.000 Lichtjahre entfernt.
    »Rhodan an alle«, sagte der Terranische Resident. »ESCHER versucht, uns den Wall zu öffnen. Wie lange wir Zeit haben, die Lücke zu nutzen, wissen wir  nicht.   Curcaryen  Varantir,   Le Anyante, Alarmstart für CHEOS-TAI.
    Wir fliegen sofort zum Grenzwall.«
    »Einverstanden, Rhodan!«
    Es war Varantir, der antwortete, ein wenig leiser vielleicht als gewohnt, aber kurz angebunden wie immer.
    Perry Rhodan schaltete eine Funkverbindung zu Cala Impex und sah sich Augenblicke später seinem Sohn gegenüber.
    »Wir versuchen, den Wall zu erreichen, solange er flackert.«
    »Bis bald! Wir folgen euch bis ans Ende der Quartalen Kraft.«
    Es hätte wenig Sinn gehabt, wenn sie gemeinsam geflogen wären. Beide Flotten benutzten verschiedene Antriebssysteme und reisten unterschiedlich schnell. Außerdem reichte die Quartale Kraft nur bis in die Nähe des Grenzwalls. Sobald ihr Wert unter die Zehnprozentmarke sank, gab es für die OREON-Kapseln kein Weiterkommen.
    »Wir treffen uns bei der Doppelsonne Ultupho«, fuhr Rhodan fort. »Die Koordinaten sind in den Rechnern von Cala Impex gespeichert. Das System liegt ungefähr hundert Lichtjahre innerhalb des Walls. Sollte der Durchbruch nicht gelingen, kehren wir auf keinen Fall nach Cala Impex zurück, sondern zu einer Stelle 120 Lichtjahre über dem Wall. NEMO schickt dir die Koordinaten soeben hinüber in deine Kapsel.«
    Die Bildverbindung war wie abgeschnitten. Im Holo-Globus fehlte der Sternenhimmel Hangays. Er hatte den Schlieren des Hyperraums Platz gemacht.
    CHEOS-TAI mit dem PONTON-Tender, der JULES VERNE und dem Einsatzgeschwader ARCHETIM an Bord war unterwegs.
     
    *
    Kantiran empfing den Revisor mitten im Hangar zwischen den Kapseln. Polm Ombar war eine beeindruckende Erscheinung, 2,20 Meter groß, mit kahlem, wuchtigem Kopf. Unter knochigen Brauenwülsten schimmerten zwei rote Augen mit Katzenpupillen. Unter der halb durchsichtigen Kombination zeichnete sich eine eisengraue, mit unregelmäßigen Sechseckwaben gemaserte Haut ab. Der gesamte Körper schien aus gewaltigen Muskelsträngen zu bestehen, in denen das Blut pulsierte.
    »Ich danke dir, dass du mir entgegenkommst«, sagte Kantiran.
    »Wenn mein Patron ruft, ist es mir eine Ehre, diesem Ruf Folge zu leisten.«
    »Schon gut.« Er versuchte in dem großflächigen, grob erscheinenden Gesicht zu lesen. Als Revisor war Ombar eine wichtige Kontrollinstanz der Organisation. Seine Aufgabe bestand darin, alle jene Friedensfahrer zu verfolgen, die Einrichtungen des Geheimbunds oder ihre OREON-Kapseln missbrauchten. Meist erfolgte in einem solchen Fall der Ausschluss und damit der Bann gegen den Friedensfahrer.
    Der letzte solche Fall lag viele Jahre zurück.
    Angesichts  der  Bedrohung  durch TRAITOR für diesen Teil des Universums und für die Universelle

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