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2487 - Die String Legaten

2487 - Die String Legaten

Titel: 2487 - Die String Legaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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die schweren  Metallteile  den  gewohnten
    Druck auf die Schultern ausübten, fühlte er sich wohl.
    »Wisst ihr etwas von den String-Legaten?«, fragte er.
    »Nicht mehr als du. Es gibt Gerüchte, die ... «
    »Schon gut.« Cascarre verließ den Raum. Pause hatte er das genannt, was er sich gegönnt hatte. In Wirklichkeit legte er seit Tagen keine Pause mehr ein, und er gönnte sie seinen Leuten ebenso wenig. Es gab einen knapp bemessenen Schlafrhythmus, das musste genügen.
    In jeder wachen Minute durchsuchten sie ihren von Kalbaron Unkaruch zugeteilten Bereich GLOIN TRAITORS.
    Cascarre war für ein Team aus zwanzig Morba und zweihundert Daerba verantwortlich, und er verlangte ihnen das Äußerste ab.
    Das musste er auch, denn nur Strenge brachte Erfolg. Schon die kleinsten persönlichen Freiheiten führten zu Ineffizienz. Ineffizienz zu Versagen, und Versagen war gleichbedeutend mit Tod. So, wie es auch Sicherheitschef Unkaruch erleben würde, wenn wirklich String-Le-gaten an Bord wären.
    Die String-Legaten waren die Späher KOLTOROCS. Es hieß, sie sahen alles, sogar jeden noch so verborgenen Gedanken des Herzens würden sie ans Licht zerren und sezieren.
    Rein statistisch war es mehr als unwahrscheinlich, dass ausgerechnet in Cascarres aufs Ganze gesehen mikroskopisch kleinem Abschnitt der Nadel des Chaos ein verwertbarer Hinweis oder gar die Attentäter selbst entdeckt werden würden. Dennoch stand der Kalmor bereit, sofort zu handeln. Er hatte sich sein Vorgehen genau zurechtgelegt. Sogar die Rede vor Unkaruch war schon detailliert ausgefeilt.
    Gerade an diesem Tag fühlte er, dass eine große Entdeckung bevorstand. Seit seiner Pause stärker als je zuvor. Es gab keine rationale Grundlage dafür, das wusste er, aber daran störte er sich nicht. Er genoss einfach das Hochgefühl, das durchaus auch von der nahezu perfekt gelungenen Schlänglerei herrühren konnte.
    Die größte Halle des ihm zugeteilten Bereichs beherbergte einen Dunklen Ermittler. Die geheimnisvolle, nicht fassbare Kugel lag völlig ruhig in ihrem Zentrum, seit Cascarre die Durchsuchung gestartet hatte.
    Warum sich der Ermittler dort befand, wusste der Kalmor nicht, ebenso wenig wie er Kontakt aufnehmen konnte. Der Dunkle Ermittler handelte selbstverständlich autark, und ein einfacher Mor'Daer konnte darauf keinerlei Einfluss nehmen.
    Ein schmieriger Tropfen löste sich in der Gesichtsbehaarung dicht über den Augen und fiel auf Cascarres Oberlippe. Ein letztes Andenken an - er sog das Aroma auf - Berlotsa. Verärgert wischte er ihn weg, schon der Geruch ekelte ihn in diesem Moment.
    Seine Hochstimmung verschwand, als er zum tausendsten Mal den Dunklen Ermittler musterte. Schritte tönten neben ihm auf. Er erkannte das hohe Klackern und das gewisse Säuseln in den Gesichtsfedern.
    »Was willst du?«, herrschte er den ihm untergebenen Ganschkaren an, ohne sich zu ihm umzudrehen.
    »Wir kommen nicht weiter«, sagte der Avoide. »Jeder Millimeter des Bereichs ist untersucht worden. Wir haben Messungen angestellt und ... «
    »Das weiß ich«, unterbrach Cascarre barsch. Nun erst sah er dem Vogelartigen ins Gesicht. Die Datenbrille auf dem Schnabelansatz wirkte geheimnisvoll und protzig, als könne der Ganschkare damit hinter die Wirklichkeit blicken ... Doch Cascarre war überzeugt davon, dass auch sie nichts an dem grundlegenden Problem dieser ganzen Suchaktion änderte.
    Denn weder er selbst noch der Ganschkare mit seinem Hightech-Spielzeug waren dazu in der Lage, einen Hinweis, der auf den Anschlag auf den Quintadimtrafer verwies, überhaupt zu erkennen. Selbst wenn sie direkt vor ihm stehen würden, könnten sie ihn wohl nicht wahrnehmen, weil ihnen ganz einfach jegliches Hintergrundwissen fehlte.
    Was war der Elementar-Quintadimtrafer?
    Wie funktionierte er?
    Worin genau bestand der Anschlag, mit welchen Methoden war er durchgeführt worden?
    Solche Fragen hatte Kalbaron Unkaruch im Vorfeld nicht beantwortet, wahrscheinlich, weil er sie ohnehin nicht hätte beantworten können. Ohne Zweifel war Unkaruch genauso ahnungslos wie Cascarre. Doch das gab er nicht zu. Nur die Höchsten im Gefüge des Heerwurms TRAITOR konnten über Geheimnisse wie den Trafer informiert sein.
    Darin lag das Problem. Wie sollte man etwas finden, von dem man gar nicht wusste, was es war?
    Ungewöhnlichkeiten.
    Etwas, das nicht so war, wie es sein sollte. Irregularitäten. All das war viel zu schwammig.
    Kalmor Cascarre schickte den Ganschkaren weg und befahl ihm,

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