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2487 - Die String Legaten

2487 - Die String Legaten

Titel: 2487 - Die String Legaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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weiter seiner Arbeit nachzugehen. Er spielte die Farce mit, wie es von ihm verlangt wurde. Doch er selbst beteiligte sich nicht mehr aktiv daran - er setzte sich ein ganz anderes Ziel.
    Wenn KOLTOROCS Späher an Bord der Nadel waren, würden sie das Problem beseitigen. Kalbaron Unkaruch würde womöglich den Preis dafür bezahlen, dass er versagt hatte. Dann würde seine Position frei werden: seine Stelle als Sicherheitschef ebenso wie sein Rang als Kalbaron ...
    »Kalbaron Cascarre«, murmelte er und nutzte seine Möglichkeiten, um nach den String-Legaten Ausschau zu halten. Er loggte sich in das Datennetz des Knotenrechners ein. Im Augenwinkel schimmerte die Sphäre des Dunklen Ermittlers.
    Der Dunkle Ermittler, dachte er, während er seine Passwörter eingab und eine Abtastung seine genetische Identität bestätigte. Der Dunkle Ermittler ... die String-Legaten ...
     
    Aus ESCHERS Matrix: Spielbeginn
    Es ist der 28. Oktober 1347, 18:23:50 Uhr.
    Die Außenstellen melden, dass es Probleme bereitet, Rechner 52 - TRAICOON 12-407j - zu erreichen. Wir prognostizieren Perspektiven.
    Die Schnittstelle des Geschehens bildet laut allen vorliegenden Informationen ein Mor'Daer im Rang eines Kalmor.
    Sagten wir es nicht voraus? Wieder einmal hat sich unsere Prognose als wahr erwiesen: Einer der Milliarden Feinde muss Probleme bereiten. Er hält jedoch auch die Lösung parat.
    Du musst spielen, Isokrain
     
    Es ist der 28. Oktober 1347,
    18:23:50 Uhr.
     
    4.
    Laurence Savoire: Dunkel
    Irgendwo gab es eine Stimme, die ihm sagte, dass er schlief. Je mehr sich das Geschehen zuspitzte, umso mehr wollte diese Stimme schreien; doch egal wie sehr sie es auch versuchte, sie blieb so leise, dass sie in dem allgegenwärtigen Lärm unterging.
    Wind brauste, Wellen tosten, und in den Ohren des Ersten Kybernetikers rauschte das Blut.
    Im Traum schwebte er, losgelöst von allem; doch er flog nicht etwa durch die Weiten der Hyperdim-Matrix, sondern über einen Ozean seines Heimatplaneten Diakat. Das Meer sah aus wie tausend andere auf tausend Welten. Es gab keinen Hinweis darauf, dass es sich ausgerechnet um Diakat handelte, und doch wusste es Savoire mit jener Gewissheit, die nur Träumenden zu eigen war.
    Sein Herz war von tiefer Angst ergriffen, und seine Muskeln zitterten vor Furcht. Der Boden, dachte er. Ich will wieder den Boden unter den Füßen spüren. Nur dann bin ich in Sicherheit, denn ich bin ein Mensch, ein erdgebundener Mensch. Es steht mir nicht an zu fliegen.
    Kaum hatte er dies gedacht, stürzte er in die Tiefe, raste dem tosenden Meer entgegen, doch die Fluten verwandelten sich in ausgetrocknetes Gestein, wie es in der Heganne-Wüste gang und gäbe war. In wenigen Sekunden würde er aufschlagen, zerschmettert werden, würden seine Knochen bersten und ...
    Er stand auf der Erde. Auf der sicheren Erde. Dunkelheit herrschte, doch am Horizont ging in diesem Moment die Sonne auf. Mit dem Licht waberte etwas auf ihn zu. Ein dumpfes, allgegenwärtiges Grauen.
    Eine Strahlung, rebellierte der Wissenschaftler in ihm, selbst im Schlaf wollte er eine solche Umschreibung nicht einmal denken.
    Und doch wusste er, dass das Vibra-Psi mehr war als eine beschreibbare, kategorisierbare Strahlung, mehr als nüchterne Wissenschaft. Es war widernatürlich, gehörte nicht zur natürlichen Entwicklung dieses Universums, sondern stellte von den Chaosmächten pervertierte Schöpfung dar.
    »Ich darf meine Bodenhaftung nicht verlieren«, sagte der Erste Kybernetiker, und genau diese Bemerkung riss ihn aus dem Schlaf wie das Signal eines Weckers.
    Mühsam öffnete er die Augen.
    Kopfschmerzen quälten ihn.
    Der Schlaf umtänzelte noch seinen Verstand. Savoire stützte sich ab, schlug die dünne Decke beiseite und erhob sich von seinem notdürftig hergerichteten Lager mitten in ESCHERS Steuerzentrale.
    Worte kamen ihm plötzlich in den Sinn, so intensiv, dass er sie unwillkürlich aussprach: »Es geht zu Ende, Laurence Savoire.«
    *
     
    Er musste ESCHER nicht melden, dass er wieder wach war - selbstverständlich hatte es die Parapositronik mithilfe der internen Sensoren längst bemerkt. Dennoch hielt sie sich zurück.
    »Pietät ist unangebracht«, sagte Savoire barsch. »Isokrain kann kommen. Ich bin bereit. Wir können aufbrechen.«
    Statt des erwarteten Geräusches, mit dem der Kosmitter stets materialisierte,
    ertönte ESCHERS Stimme. »Ich beobachte dich lange genug, und ich kenne dich lange genug, Erster Kybernetiker, um zu wissen, dass mit

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