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2487 - Die String Legaten

2487 - Die String Legaten

Titel: 2487 - Die String Legaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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großer Zahl herstellen, solange er entsprechende Rohstoffe zu sich nahm, die er als Nano-Breitband-Delikatessen bezeichnete. Womöglich war es eine Eigenschaft, die ihm vom alten kosmischen Orden der Kosmitter verliehen worden war oder die er in dessen Diensten entwickelt hatte.
    Die winzige, gelatineartige Masse der Nano-Kolonne war mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar. Sie durchmaß weniger als zwei Millimeter. Isokrain hielt über die in seinem Körper verbliebenen Kolonnen Kontakt und lenkte sie auf diese Weise.
    Mit der Kolonne stand dem kleinen Einsatzteam das perfekte Werkzeug zur Verfügung, um den Speicher des Knotenrechners unauffällig und ohne Spuren zu hinterlassen auslesen zu können.
    Trotz ihrer Winzigkeit stellte die Nano-Kolonne ein wahres Wunderwerk dar. Selbst halb biologisch, halb technologisch, konnte sie sowohl in die lebenden Systemkreisläufe von Individuen als auch in Technik gleich welcher Machart eindringen und diese manipulieren.
    Isokrain gab die Fortschritte flüsternd weiter. »Ich stehe mit der Kolonne in guter Verbindung, ihre Umgebungsdaten werden zu den verbliebenen Nano-Elementen in mir übermittelt. Sie schwebt wenige Zentimeter über dem Boden. Sie nähert sich dem Ende des Aggregats.«
    Aus der Blickrichtung des Kosmitters folgerte Savoire, dass die Kolonne auf der linken Seite das Versteck verließ.
    »Sie fliegt durch die Halle, auf den Rechner zu. Eine Gruppe Ganschkaren kreuzt ihren Weg.«
    Die Worte lösten einen schwachen, aber stechenden Schmerz auf der Stirn und einen intensiven Juckreiz aus. Savoire wischte sich die neu entstandenen Schweißtropfen weg. Unter der Feuchtigkeit fühlte sich die Haut rau und ausgetrocknet an.
    »Ich lenke die Kolonne zurück zu den Ganschkaren«, kündigte Isokrain an.
    »Warum? Lass die Kolonne ihre Aufgabe erfüllen. Wir müssen uns schnellstmöglich wieder zurückziehen.«
    »Solange sich die Kolonne in der Nähe der Ganschkaren befindet, kann ich hören, was sie sagen. Sie haben KOLTOROC erwähnt und seine Spiegel. Mich interessiert, was das bedeuten soll.«
    »Es spielt keine Rolle!« Erschrocken hob Savoire die Hand und legte sie auf seine Lippen. Er hatte viel lauter gesprochen, als es der Situation angemessen war. Nicht auszudenken, wenn sie gehört wurden ...
    Isokrain zögerte. »Du hast recht. Ich lenke die Nano-Kolonne zum Rechner. Sie dringt durch das Gehäuse in das System ein, indem sie mit dem Material verschmilzt und hindurchgelangt.«
    »Findet sie Zugang zu den supratronischen Funktionskreisen?«
    »Es wird einige Minuten dauern.«
    Minuten, die Savoire mit düsteren Gedanken zubrachte.
    Die Enge ihres Verstecks bedrückte ihn ebenso wie zuvor die Weite der Verkehrsader, das Vibra-Psi zerrte mehr und mehr an seinen Nerven. Er wünschte sich, endlich wieder schlafen zu können. In diesen Zeiten fand er wenigstens etwas Frieden - oder das, was unter diesen Umständen einem Seelenfrieden am nächsten kam.
    Wirkliche Ruhe und Entspannung kannte er schon lange nicht mehr, spätestens seit er auf Terra dem Geheimprojekt ESCHER beigetreten war und bald darauf dessen Gesamtleitung übernommen hatte.
    »Die Nano-Kolonne kehrt zu mir zurück«, riss ihn Isokrain irgendwann aus den trübseligen Gedanken. »Ich lenke sie in die Mikropositronik deines SERUNS. Dort kann sie die gewonnenen Daten überspielen.«
    »Lass uns zuerst aus der Halle springen. Sagtest du nicht, dass jede Streustrahlung extrem gefährlich ist?«
    Isokrain stimmte zu. Fünf Minuten und drei Sprünge später standen sie in ESCHERS Schaltzentrale im Versorgertrakt des Weltweisen.
    Die Nano-Kolonne entleerte ihren Speicherinhalt, und Dr. Laurence Savoire schaute ebenso ungläubig wie begeistert auf das sensible Datenmaterial, das sich mit dem Elementar-Quintadimtrafer beschäftigte.
    Zumindest vermutete er das. Selbst für seinen wissenschaftlich extrem geschulten Geist ergaben die Formeln, Diagramme und Messwerte auf Anhieb keinen Sinn. Dennoch jubilierte er innerlich.
    »Nummer eins von 96! Füttern wir die Prozessoren ... «
     
    Aus ESCHERS Matrix: Himmelstauchen
    Es ist der 28. Oktober 1347,
    12:12:45 Uhr.
     
    Licht funkelt. Datenströme explodieren in gleißender Herrlichkeit, wenn unsere Räder sie zermahlen. Wir inhalieren jedes Quäntchen und verarbeiten es in unserem fünfdimensional geschulten Wesen.
    Wir schweben über der gleißenden Ebene der Hyperdim-Matrix. Glitzernde Fäden spannen sich von unseren Leibern aus in die Ewigkeit. Wir sind von

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