2487 - Die String Legaten
unmöglich ... «
Er sprach den Satz nicht zu Ende. Savoires SERUN gab Alarm.
Die riesigen Spiegel-Gestalten materialisierten in der Lagerkammer.
»Verflucht!« Isokrain teleportierte erneut mit dem Ersten Kybernetiker.
An ihrem Ziel schrillte ein durchdringendes Signal. Offenbar war die gesamte Sektion der Nadel in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Die String-Legaten verfolgten ihre Spur.
»Sie werden uns jagen, bis sie uns stellen«, sagte Isokrain nüchtern. »Es kann nur Sekunden dauern, bis sie hier auftauchen. Vielleicht hängen wir sie wenigstens für kurze Zeit ab, wenn wir rasch unseren Standort wechseln.«
»Was sollen wir ...
... tun?«
Der Satz wurde durch einen erneuten Teleportersprung zerrissen. Das letzte Wort hallte in einer der gewaltigen Verkehrsröhren.
»Datensatz 96 ist verloren«, stellte der Kosmitter erneut fest. »Die Schaltzentrale ist inzwischen unerreichbar.«
»Kehren wir zum Weltweisen zurück«, sagte Savoire. »ESCHER muss den Angriff sofort starten. Die T-Prognostiker müssen die fehlenden Daten ergänzen. Nun wird sich zeigen, was ihre Fähigkeiten wert sind. Inzwischen müssten unsere Berechnungen komplett sein. Sie werden funktionieren oder nicht - das liegt nun nicht mehr in unserer Hand.«
Isokrain widersprach. »Wir dürfen nicht zurück. KOLTOROCS Späher sind auf unserer Spur, und nichts wird sie wieder davon abbringen. Sie dürfen ESCHER nicht entdecken und keine Verbindung zu dem Weltweisen ziehen.«
»Hast du einen Vorschlag?« Savoire fühlte förmlich, wie sich die Schlinge um sie enger zog.
»Ich benötige Zeit zum Nachdenken.«
Laurence Savoire lehnte sich scheinbar erschöpft gegen die Hülle der Röhre, achtete jedoch darauf, dass der Körperkontakt zu seinem Begleiter nicht verloren ging. Eine kleine Unachtsamkeit in dieser Hinsicht konnte ihn leicht das Leben kosten, wenn es darum ging, in Sicherheit zu teleportieren. »Wir müssen ESCHER eine Nachricht zukommen lassen. Es muss eine Möglichkeit geben, wie die String-Legaten unsere Spur verlieren.«
Im nächsten Augenblick spiegelte er sich dutzendfach in verschiedenen Vergrößerungen auf einer fünf Meter hohen Fläche. Das Bild, auf das sein Blick unwillkürlich fiel, zeigte eine Großaufnahme seines Herzens, das in demselben hämmernden Takt schlug wie das in seiner Brust.
Gleichzeitig zuckten Strahlerschüsse auf ihn zu. Ein Trupp Mor'Daer war mit den String-Legaten materialisiert und ging sofort zum Angriff über.
Die ersten Schüsse jagten in Höhe seines Herzens in den Schutzschild des
SERUNS.
Endlich verschwand die Umgebung und wich einer Lagerhalle, die mit Kisten und Regalen vollgestopft war.
Isokrain war erneut teleportiert. »Sie werden uns immer wieder finden. Bald werden auch meine Kräfte nachlassen -ich benötige eine direkte Verbindung zum Weltweisen, um mich neu aufzuladen.«
»Wir müssen es riskieren! Vielleicht ein Funkspruch über irgendeinen peripheren Rechner, der mit ESCHER gekoppelt ist. Dann kann die Parapositronik sofort handeln. Es gibt keinen anderen Ausweg mehr.«
»Nein! Ich habe eine bessere Idee.« »Und die wäre?«
»Was hältst du davon, einen Sprung in den Tod zu wagen?«
Isokrains Plan basierte auf der Vermutung, dass es tatsächlich einen Weg gab, den selbst die String-Legaten nicht verfolgen konnten. Sie mochten alles sehen, aber es gab an Bord der Nadel des Chaos etwas, das zu unbegreiflich war, als dass ein Lebewesen dieser Existenzebene es durchschauen konnte. Nicht einmal KOL-TOROCS Späher konnten dazu in der Lage sein.
Hofften die beiden Einsatzpartner zumindest.
Es war ein höherdimensionales Etwas, das zwar die Wurzel allen Übels, aber auch die einzig mögliche Lösung ihres Problems in sich trug - zumindest theoretisch: der Elementar-Quintadimtrafer.
»Wir werden hineinspringen«, sagte Isokrain.
Savoire schwindelte bei dieser Vorstellung. Sein Magen revoltierte. Doch zugleich kam es ihm gar nicht so verrückt vor. Flieg, Laurence Savoire ... lös deine Füße von der Erde, spring und flieg ... Trotz dieses Gedankens brachte er seine Einwände vor. »Es wird uns zerreißen! Einen direkten Kontakt mit diesen höher-dimensionalen Gewalten kann niemand überleben. Zumindest kein biologisches Wesen. Du vielleicht, als Avatar, der sein eigentliches Leben schon lange hinter sich gelassen hat.«
»Es bleibt keine Zeit zu diskutieren«, erwiderte der Kosmitter. »Ich werde dich schützen - notfalls mit meinem Leben. Wenn es uns gelingt,
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