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2493 - Der Weltweise - Leo Lukas

2493 - Der Weltweise - Leo Lukas

Titel: 2493 - Der Weltweise - Leo Lukas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Gesundung ihres Mentors und somit zumindest einen schwachen Hoffnungsschimmer dar.
    Sahmsivil schien etwas aufgeschnappt zu haben. Er bat, die Terra-ner zur Küste begleiten zu dürfen. Ohnehin wolle sein Vater den Rückweg nicht über die Felsen antreten, sondern im Wasser, wo er sich wohler fühle.
    »Nichts dagegen einzuwenden.«
    Bei den Klippen angelangt, brachen beide Ckornauten, sobald sie das Gallertwesen erblickten, in lautes Geheul aus. Außer sich vor Aufregung, nahm nun auch der Ältere die Harpune vom Rücken und legte auf den Weltweisen an.
    »Halt, stopp!«, rief Savoire. Auch einige andere Terraner gingen dazwischen. »Was soll das? Der gehört zu uns.«
    »Jozzepok meint«, sagte Sybel baff, »dies sei so ziemlich die giftigste Lebensform des ganzen Planeten.«
    *
     
    Ein derart gigantisches Exemplar einer Saftqualle war selbst dem Oberjäger noch nie untergekommen. Es musste steinalt sein.
    Hastig, weil Jozzepok kaum davon abzuhalten war, das Tier sofort zu schlachten, erörterte Sahmsivil den Terranern, was es mit den Saftquallen auf sich hatte. Sie wuchsen langsam, aber stetig. Bis zu einer gewissen Größe war ihre Milch wohlschmeckend und bekömmlich.
    Darüber hinaus galt: je älter und voluminöser, desto tödlicher das Gift, welches dann auch viele Meter weit verspritzt werden konnte. Deshalb machten Ckornauten, falls sie auf solche Biester trafen, kurzen Prozess mit ihnen.
    Hier liegt eine Verwechslung vor, sendete Sybel eindringlich. Die Ähnlichkeit mag bestehen, aber dies ist ganz sicher keine eurer Saftquallen, sondern der Weltweise von Azdun, eine überaus intelligente Wesenheit mit enormem Wissensschatz. Unser ...
    Sie zögerte, wollte Sahmsivil wohl nicht wieder mit zu vielen Details überschütten. Unser Freund und Lehrer. Unglücklicherweise hat er sich zu sehr verausgabt und ist nun bereits seit Tagen bewusstlos. Wir würden viel darum geben, könnten wir ihn aus seiner Ohnmacht erwecken.
    »Bist du dir sicher?«
    Absolut. Wir kannten ihn schon, lange bevor wir auf euren Planeten gelangten, und waren hier permanent in seiner Nähe. Er hat nie irgendwelche Flüssigkeiten abgesondert, Gift schon gar nicht.
    Sahmsivil verlagerte sein Gewicht von einer Hinterflosse auf die andere. In der Tat hielten sich auch jetzt mehrere Felllose unmittelbar neben dem Gallertwesen auf, ohne dass dieses sie mit einem ätzenden Schauer attackierte. Gewöhnlich verteidigten Saftquallen ihr Revier schon bei weit vorsichtigerer Annäherung.
    »Wieso zögerst du, mein Junge?«, kläffte Jozzepok. »Komm her, steh mir bei! Irgendwelche unsichtbaren Gespenster verstellen mir den Weg.«
    Sein Gehirn weigerte sich also immer noch, die Existenz der Terraner, die zwischen ihm und den Klippen eine Barriere bildeten, zur Kenntnis zu nehmen ...
    Sahmsivil trat zu seinem Vater, packte ihn am Ellbogen und zog ihn sachte beiseite. »Ich kümmere mich darum. Leg du dich hier in diese Mulde und ruh einstweilen ein wenig aus.«
    Jozzepok gehorchte widerspruchslos. Auch dies, dachte Sahmsivil, war ein historisches Ereignis.
    *
     
    Es sollte noch besser kommen. Die Überraschungen nahmen kein Ende.
    Der Ckornaute ließ sich ins Wasser gleiten, wo er sich um vieles eleganter bewegte als an Land. Er schwamm zum Weltweisen, tauchte mehrfach darunter weg und an anderer Stelle wieder auf, studierte ihn eingehend von allen Seiten.
    Danach bestätigte der Otterhafte, dass zwischen dem ohnmächtigen Riesen und einer Saftqualle doch erhebliche Unterschiede, allerdings auch verblüffende Gemeinsamkeiten bestanden. Deshalb glaube er, den Terra-nern eventuell dabei assistieren zu können, das Gallertwesen wieder zu Bewusstsein zu bringen.
    »Wie will er das anstellen?«, fragte Savoire skeptisch.
    Junge Saftquallen, vermittelte Sybel Bytter, trieben oft stundenlang schlafend dahin, in betäubungsähnlichem Zustand. Das durften sie sich erlauben, da sie für die meisten Meeresräuber, wie zum Beispiel Dreispießwale, erst ab einer gewissen Größe genießbar waren - gerade umgekehrt wie im Falle der Ckornauten.
    Wollte man sie melken, mussten sie zuerst sanft aufgeweckt werden. Dazu gab es Tricks, Kniffe und Griffe ...
    Sahmsivil legte seine behaarten Tatzen auf die gallertige Oberfläche, streichelte sie, führte sodann eine Serie massageartiger Berührungen aus, äußerst bedächtig, mit imponierender Einfühlsamkeit. Eine erste Reaktion stellte sich schon nach wenigen Minuten ein. Deutlich erkennbar lockerte sich die unter der

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