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2494 - Retroversion

2494 - Retroversion

Titel: 2494 - Retroversion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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vor.«
    Da war es wieder, dieses Gefühl der Ohnmacht in Rhodan, dieser Gedanke, lediglich eine Marionette ohne Entscheidungsmöglichkeit zu sein in einem Spiel, dessen Regeln andere schrieben. In Augenblicken wie diesen überlegte er, ob es nicht besser war, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Aber um welchen Preis? Er verwarf den Gedanken so schnell, wie er ihm gekommen war.
    »Du musst es nicht verstehen!«, klang es ihm von Fawn Suzuke heiter, fast euphorisch entgegen. »Akzeptier einfach den Vorgang. Zerstör die Nadel. Alles andere wird sich ergeben. Das Ende ist nahe.«
    »Verdammt, Fawn, was soll das?«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst, Perry. Die Negasphäre erlischt, und du darfst nicht zögern.«
    Ich habe darauf überhaupt keinen direkten Einfluss.
    »Geh jetzt und leite alles in die Wege, Perry Rhodan. Der Nukleus und CHEOS-TAI werden dich danach hier an diesem Ort erwarten.«
    Die Gestalt des Mädchens verblasste, wurde durchscheinend und bestand nach zwei, drei Sekunden nur noch aus Umrissen. Dann verschwanden auch die wie bei einer Schnur, die jemand aufrollte. »Einen Augenblick. Was ist mit CHEOS-TAI?« Sie brauchten den GESETZ-Geber in der wichtigsten Phase der Retroversion. Hatte der Nukleus das schon vergessen? Überhaupt, was sollte diese künstliche Euphorie, die er verbreitete? Perry empfand das Verhalten der Kugel plötzlich als Bedrohung, als Eingeständnis des eigenen Versagens. Ging es nur noch darum, die Schäden möglichst in Grenzen zu halten?
    »Zu spät«, sagte Gucky. »Er kann oder will dich nicht mehr hören.«
    Ein Anflug von Übelkeit streifte Rhodan. Der Nukleus schrumpfte auf Faustgröße, dann löste er sich in einem sanften Lichtblitz auf. Für einen Augenblick glaubte Rhodan das glucksende Lachen von Fawn zu hören.
    »Ich muss sofort in die Zentrale zurück.« Er streckte Gucky die Hand entgegen.
    Der Ilt setzte ihn auf Level-1 neben dem Sessel des Kommandanten ab.
    »Rhodan an CHEOS-TAI. Curcaryen Varantir und Le Anyante, könnt ihr mich hören?«
    »Laut und deutlich, Perry Rhodan.« Es war die Stimme der Algorrian-Wis-senschaftlerin.
    »Ab sofort gilt Startverbot für alle eintreffenden Einheiten. Eine einzige Ausnahme gilt für die THEREME II. Kantiran hat den Auftrag, möglichst schnell alle OREON-Kapseln zurückzuholen.«
    »CHEOS-TAI ist nicht an deine Anweisungen gebunden, Terraner.« Das war Curcaryen Varantir. »Wir richten uns nach den Worten des Nukleus. Falls es dich beruhigt, wir haben nicht vor, das System Rendezvous-Delta zu verlassen.«
    Es beruhigte Rhodan überhaupt nicht, denn es galt nur so lange, bis der Nukleus gegenteilige Anweisung gab. Er unterbrach die Verbindung zum GESETZ-Geber.
    »Die SOL kehrt soeben zurück«, meldete Lars Brock.
    Das Generationenschiff war wieder vollständig, eine Hantel von acht Kilometern Länge, deutlich größer als die JULES VERNE. Das Original eben. Die JULES VERNE war nur der Abklatsch.
    Dass das Solsystem in seinen Werften pausenlos Kugelschiffe baute, war kein Geheimnis. Den Mittelteil jedoch mit dem Zeitwandler der Algorrian hatte man nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen fertigstellen können.
    Obwohl man sich bei den Bauplänen an der SOL orientiert hatte, war etwas völlig anderes herausgekommen. Kein Generationenschiff seit über tausend Jahren, eher ein Schiff für einen ganz bestimmten Zweck. Und danach?
    Lanz Ahakin kämpfte für dieses Schiff und dafür, dass es nach seinem Einsatz gegen TRAITOR nicht verschrottet wurde. Obwohl kein Mensch derzeit an so etwas dachte, traute der Kommandant dem Frieden in der Heimat nicht.
    Und ich? Wie stehe ich dazu?, fragte Rhodan sich. Habe ich eine innere Beziehung zu diesem Schiff? Was bedeutet es mir?
    Zumindest würde er sich für den Fortbestand der JULES VERNE einsetzen. Die Umbauten und Einbauten kosmokratischer Hightech durch die Metaläufer von Evolux machten das Schiff zu einem Unikat und verpassten ihm eine Durchschlagskraft, mit der kein anderes galaktisches Schiff mithalten konnte. Schon allein aus diesem Grund würde er das Verschrotten der JULES VERNE nicht dulden. Es fehlten nur noch die OREON-Kapseln. Alle anderen Einheiten hatten sich am neuen Treffpunkt eingefunden, während das System Rendezvous-Gamma eine Invasion der Terminalen Kolonne erlebte. TRAI-TOR war nicht dumm. Die Duale und Kalbarone wussten, dass sich Eindringlinge in der Nähe befanden.
    Außer den Dunklen Ermittlern und ein paar Herolden fehlte aber zurzeit die übergeordnete

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