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2495 - KOLTOROCS Feuer

2495 - KOLTOROCS Feuer

Titel: 2495 - KOLTOROCS Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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sehen, einen halben Meter neben der vorherigen Position.
    »Was passiert mit mir?«, fragte die junge Mutantin. »Ich kann es nicht verhindern, ich habe keine Gewalt mehr über mich.«
    »Bleib ruhig«, rief Git-Ka. »Bleib ganz einfach ruhig, es geht vorbei.«
    »Wie soll ich ...!« Sie flackerte. Ihre Umrisse verschwanden und formten sich wieder neu - drei-, vier-, fünfmal.
    Als sie nicht gleich wieder verschwand, war die Staffelführerin bei ihr und packte sie am Arm. »Komm mit mir, Min-Da. Ich brauche dich.«
    »Was? Wieso, was ...?«
    »Ich will mit dem Wald reden«, sagte sie schroff. »Ich will seine Worte nicht nur empfangen, sondern ihm ebenfalls etwas sagen können.«
    »Aber das ... hast du doch schon. Du und Dao-Lin, wenn ihr zu ihm gesprochen habt.«
    »Das meine ich nicht! Komm und tu einfach, was ich dir sage.«
    Min-Da-N'or protestierte und fragte nicht weiter, sondern trat mit der Älteren vor in die Mitte der Lichtung. Die übrigen Frauen beobachteten schweigend, was sie taten.
    Es war ein Impuls gewesen, ein plötzlicher Gedanke, Min-Da-N'or einzube-ziehen. Sie durfte jetzt alles, nur nicht zu grübeln beginnen. Etwas geschah mit ihr, wahrscheinlich konnten sie es nicht verhindern. Aber sie konnten versuchen, auch daraus das Beste für sie zu machen.
    Vielleicht war das, was sie »Flackern« nannten, eine ganz natürliche Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten. Womöglich handelte es sich um eine Steigerung ihrer Teleportergabe, die sie nur zu beherrschen lernen mussten. Dann bestand noch lange kein Grund zur Panik.
    Und dass schon einige von ihnen für immer verschwunden sein sollten - wer wollte das so genau wissen? Vielleicht waren die betreffenden Frauen einfach nur ungesteuert teleportiert und lebten immer noch?
    »Warum funken wir nicht um Hilfe, Git-Ka?«, fragte Min-Da. »Wenn der Kontaktwald von Vatucym gestartet ist, wird es dort einen Mordsalarm geben. Keiner weiß, was passiert, aber sie wissen alle, dass wir noch hier sind.«
    »Ich weiß«, stimmte die Staffelführerin zu. »Aber das läuft uns nicht weg. Wahrscheinlich begleiten unsere Trimarane oder sogar die SOL uns ja auch. Aber ich will mit ihm reden, verstehst du? Die anderen sind draußen, Min-Da - wir allein sind drinnen. Egal was passiert, wir sind direkt dabei.«
    »Was passiert?« Die junge Frau sah zum Himmel auf, der sich mit den Schichten der Atmosphäre, durch die der Wald nach oben stieg, dunkler verfärbte, bis schließlich die ersten Sterne zu sehen waren. »Du meinst, du weißt es? Git-Ka, ich kenne dich lange genug. Du ahnst etwas.«
    »Du nicht?«, fragte die Kartanin. »Min-Da, was auch immer Alomendris nun tut - es kann sicher nur mit seinem Verlorenen Teil zusammenhängen.«
    »Das heißt, er ... «
    »Ja«, sagte die Staffelführerin düster. »Ich bin überzeugt, dass der Kontaktwald Kurs auf den Zentrumsbereich von Hangay nimmt.«
     
    7.
    Kurs Zentrum
    »Wenn ich recht habe«, sagte Git-Ka-N'ida, »ist dieser Wald auf dem Weg zu Nummer 126. Es gibt keinen Wall mehr, der ihn daran hindert, und vor allem keine innere Sperre - und daran sind wir nicht ganz unschuldig.«
    »Wie meinst du das?«, fragte die Jüngere. Sie sprach schnell und abgehackt.
    »Wir haben ihm gesagt, dass wir stark sind. Dass wir ... er ... alles schaffen werden. Dass wir da zusammen durchgehen.«
    »Und? Was sollen wir tun? Git-Ka ... nein!«
    »Was denn?« Die Staffelführerin wurde ungeduldig. Sie hatten die Stelle erreicht, von wo aus die Besucher zum Kontaktwald sprachen, und versuchte, sich zu sammeln. »Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Nicht 126!« Min-Da schüttelte wild den Kopf und fauchte. Ihre Krallen blitzten im Lichtschein der Lichtung, sie krümmte sich wie unter Krämpfen. »Ich will nie wieder dorthin, das weißt du so gut wie ich!«
    »Davon rede ich nicht, Min-Da! Jetzt reiß dich bitte zusammen. Ich brauche dich. Du sollst mit mir einen Block bilden und meine Gedanken verstärken, sodass Alomendris sie klar empfängt. Alles andere ist jetzt nicht wichtig.«
    »Ich ...!«
    Min-Da-N'or sah für einen Moment so aus, als wolle sie sich auf die Ältere stürzen. Ihr Gesicht war verzerrt, sie besaß kaum noch Ähnlichkeit mit dem sanften Wesen, das sie sonst darstellte. Dann aber ließ sie die Schultern sinken und stellte sich mit einem Nicken zu
    Git-Ka.
    »Danke!«, sagte diese und nahm ihre Hand. »Ich spreche vor. Du formulierst meine Worte in deinen Gedanken mit, so stark du nur kannst. Wenn du Wut hast, Min-Da,

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