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2495 - KOLTOROCS Feuer

2495 - KOLTOROCS Feuer

Titel: 2495 - KOLTOROCS Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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ging es um die bloße Existenz - um einen von ihnen. Ihn wollten sie zu sich zurückholen, aber nicht nur das.
    Es war genug. Solange er zurückdenken konnte, war Alomendris geflohen, war jeder Konfrontation ausgewichen, was jedoch letztlich nur seinen Albtraum verlängerte.
    Die Geschichte zurückzudrehen und die Erish Vikhtold in den Untergang zu treiben, wie er es gekonnt hätte, als sie noch schwach waren, das vermochte er nicht mehr.
    Aber er konnte verhindern, dass sich sein Fluch fortsetzte und er bis ans Ende seiner Tage, bis die letzte vermoderte Zelle an seinem Körper abgestorben war, heimatlos von Galaxis zu Galaxis flog, nur um wieder für ein paar Jahre oder Jahrtausende Ruhe zu haben - bis ihn die Angst wieder einholte.
    Alomendris war bereit, endlich den Kampf aufzunehmen. Deshalb war er unterwegs ins Zentrum von Hangay. Er war willens, sich nicht nur den Verlorenen Teil zurückzuholen - sondern auch das zu eliminieren, was ihn mit Angst und Schrecken erfüllte - mehr, als er den Kartanin zeigen konnte.
    Deshalb hatte er sich, nach all den vielen Jahren, erhoben. Darum hatten sich alle 125 Kernwälder von ihren Planeten entfernt und zu der geistigen Einheit zusammengeschlossen, die Alo-mendris vor sehr langer Zeit zuletzt gewesen war.
    Sie alle waren auf ihrem Weg, an dessen Ende sich ihr Schicksal entscheiden sollte. Dann würde er entweder gewinnen und einem Leben ohne Furcht und neue Sklaverei entgegensehen oder verlieren und untergehen.
    Eine andere Möglichkeit gab es für die Kontaktwälder nicht mehr.
    Git-Ka-N'ida und ihre Gefährtinnen hatten kaum Worte, um das auszudrücken, was sie bewegte, als dieser Kontakt vorerst beendet war und sie die Zeit hatten, sich über das klar zu werden, was sie gerade erfahren mussten.
    »Das wirklich Schlimme ist«, sagte Git-Ka, als sie die Benommenheit endlich abgeschüttelt hatte, »dass es nicht nur Alomendris betrifft, auch nicht nur uns.«
    »Ich weiß«, bestätigte Tan-Tel-L'ur. »Es geht auch um Perry Rhodan. Sollte der Terraner am Ende gezwungen sein, mithilfe der Wälder zu Nummer 126 zu gelangen - dann wird kein einziger von ihnen mehr für ihn greifbar sein, der ihn dorthin senden könnte ... «
     
    8.
    18. November 1347 NGZ
    Für Git-Ka-N'ida war es wie das Echo einer bitteren Niederlage.
    Ein hundertfünfundzwanzigfaches Echo, um genau zu sein. Denn das war es, was sie und ihre Frauen in der Folge permanent miterleben durften. Alomendris schickte und teilte es mit ihnen - das unbeschreibliche Erlebnis einer Gesamtheit aus 125 einzelnen Teilen und 125 verschiedenen Bildern.
    Auch wenn der Himmel über ihnen stets der gleiche war, abgesehen von der rasch wechselnden Sternendichte während der Orientierungsphasen des Flugs, so änderte er sich doch in schneller Folge immer wieder in den Bildwelten, die in ihrem Kopf entstanden.
    Es waren nicht nur Bilder, sondern umfassendere Eindrücke, die Temperatur, Schwerkraft und Licht einschlossen. Ihr Kontaktwald war nicht mehr »nur« der Wald, den sie auf Vatucym betreten durften, er war Alomendris -alle 125 Wälder in ihrer neuen geistigen Gesamtheit.
    Die neun Kartanin erlebten sie in einem furiosen Kaleidoskop aus 125 verschiedenen Facetten. Sie alle waren Teil von Alomendris und damit eins, aber sie bestanden aus den Impressionen von jeweils dem Kernwald, der gerade »auf Sendung« war. Alomendris zeigte sie ihnen alle.
    Und ihre Verschiedenheit war vielleicht die Chance, die ihnen noch blieb.
    Die Staffelführerin saß mit ihren Gefährtinnen am Rand der Lichtung zusammen und wertete die Daten aus, die sie über die Systeme ihrer Anzüge vom Wald bekamen. Sie hatte Alomendris gebeten, sie durch die Anlagen seiner Antriebsplattform mit Informationen zu versorgen, die den Flug betrafen. Er fragte nicht nach den Gründen für ihren Wunsch, sondern erfüllte ihn einfach.
    Wahrscheinlich widmete er dem nicht viel Bedeutung, denn sein ganzes Sinnen war auf ihr Ziel gerichtet. Er dachte nicht nach, plante nicht, besaß keine Strategie. Das war nicht seine Welt. Der Wald besaß ein Ziel und wollte es erreichen. Was weiter geschehen sollte, musste der Augenblick zeigen.
    Er konnte sich keine Hoffnungen machen, KOLTOROC in einem Kampf zu besiegen. Es gab keine technischen Waffensysteme, die ihm zur Verfügung gestanden hätten. Mental war er ein Gigant und konnte Dinge bewirken, die nur wenige kennengelernt hatten. Aber auch das war nicht wichtig für ihn.
    Egal, wie sein Weg endete - er wollte ihn gegangen

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