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2495 - KOLTOROCS Feuer

2495 - KOLTOROCS Feuer

Titel: 2495 - KOLTOROCS Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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leg sie ganz hinein. Wenn du Angst hast, pack sie in die Botschaft und weg mit ihr! Und wenn es nötig ist, nehmen wir die anderen auch noch dazu. Ich will es aber erst so versuchen.«
    »Es ist gut, Git-Ka«, flüsterte Min Da-N'or.
    Die Staffelführerin holte noch einmal tief Luft, schloss die Augen und versuchte, ihre Fragen an den Wald in so knappe und treffende Worte wie möglich zu packen.
    »Alomendris«, begann sie. »Du weißt, dass wir noch hier sind. Warum hast du uns nicht gesagt, dass du Vatucym verlassen willst?«
    Es war zu viel, zu sehr mit Ausschmückungen versehen. Eine Botschaft an den Kontaktwald musste knapp und präzise sein und nur den Sinn übermitteln. Aber das galt für die verbale Ansprache - dies war etwas völlig anderes. Hier schickten sie ihm ihre Gedanken und damit in einem Paket ihre Sorgen und Hoffnungen, Erwartungen und Ängste.
    »Es kommt nicht an, Git-Ka«, flüsterte Min-Da-N'or. Ihre Stimme war endlich wieder sicher. »Wir prallen ab. Ich finde keinen Zugang zu ihm.«
    »Noch einmal! Es war nicht zu erwarten, dass wir auf Anhieb Erfolg haben würden.«
    Sie wiederholte die Botschaft. Nichts. Noch einmal. Und wieder. Min-Da hatte Schweißperlen im Stirnfell, ein klares Zeichen, wie sehr sie sich anstrengte.
    Der Himmel war nur noch das Funkeln der Sterne. Genau in seiner Mitte gleißte das galaktische Zentrum. Git-Ka-N'ida hatte keine Ahnung, mit welcher Art Antriebsprinzip der Wald durch das All raste - aber an den Veränderungen der Konstellationen sah sie, dass er rasend schnell sein musste.
    Im gleichen Moment, als sie das dachte, wechselte er auf Überlicht. Der Sternenhimmel verschwand und ...
    »Alomendris!« Sie wurde heftiger. Er besaß keinen Grund, sie zu ignorieren. Sie hatten ihm geholfen, mit einem Teil seiner selbst ins Reine zu kommen. »Also gut, du wirst deine Gründe gehabt haben. Aber jetzt sind wir hier bei dir, und ich will wissen, wohin du uns bringst!«
    »Da ist etwas!« Min-Da-N'or stöhnte gequält. »Ich glaube, jetzt hört er uns zu ... «
    »Das sollte er auch!« Git-Ka legte sich keine Fesseln mehr an und ließ dem Temperament freien Lauf. Was hatten sie schon zu verlieren, und es tat ihr gut. Jetzt war sie ehrlich. Keine gestrenge Wortwahl mehr, sondern das herauslassen, was in ihr tobte. »Du bist auf dem Weg ins Zentrum. Du willst zu deiner Nummer 126 - habe ich recht?
    Oder willst du zu ... KOLTOROC?«
    »Er reagiert, Git-Ka!« rief Min-Da. »Zwar noch schwach, aber ... er hört uns an, aber vielleicht sind wir zu schwach.«
    »Bel-Gin, Tan-Tel, Ka-Ta ... kommt alle her. Unterstützt unsren Block. Wir schließen uns alle zusammen!«
    Sie kamen, griffen einander an den Händen und schlossen die Augen.
    »Willst du in Wirklichkeit zu KOL-TOROC, Alomendris?«, fragte Git-Ka
    in Worten und Gedanken. »Antworte uns! Wir sind nicht deine Gegner und wollen dir helfen. Oder hast du es schon wieder vergessen - gemeinsam sind wir stark!«
    »Er reagiert!«, rief Min-Da. Git-Ka spürte ihren Händedruck schmerzlich, viel zu fest. »Der Wald antwortet uns und ... oh ... «
    Es war nicht nur ihr Schrei, und auch nicht nur mental. Fast alle Mitglieder der Vibra-Staffel riefen etwas oder stöhnten. Denn was sie empfingen, war mehr, als sie sich in ihren kühnsten Gedanken hätten ausmalen können.
    *
     
    Nicht der Kontaktwald, den sie auf dem Planeten Vatucym betreten hatten, war auf dem Weg ins Zentrum von Hangay, wo er den Verlorenen Wald glaubte. Es war Alomendris. Die Gesamtheit, der ganze Leib, der sich das zurückholen wollte, was nie von ihm fort gewesen war.
    Aber es ging nicht bloß um 126. Es war viel mehr.
    Alomendris, erfuhren die neun Kartanin, hatte sich erhoben.
    Genau das war das Bild, das ihnen der Wald schickte. Er hatte endlich die Kommunikation angenommen und sandte ihnen das, was sie wissen sollten, in Bildern aus Abläufen, Vorstellungen und Plänen, vermischt mit geheimnisvollen Stimmen, die nichts anderes waren als das Wispern der Kernwälder untereinander.
    Zum ersten Mal, seitdem sie auf ihrer endlosen Flucht die Galaxis Hangay erreicht hatten, flogen die Wälder wieder zusammen. Immer mehr schlossen sich dem Verband an, der am Ende im Zentrum alle 125 Wälder umfassen sollte. Sie alle kamen, um den einen zu sich zurückzuholen, der nie wirklich fort gewesen war.
    Alomendris floh nicht mehr.
    Die Kontaktwälder taten etwas, das ihnen zuvor nie gelungen war. Weil sie es nie ernsthaft als Möglichkeit akzeptiert hatten.
    Diesmal aber

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