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2497 - Das Monokosmium

2497 - Das Monokosmium

Titel: 2497 - Das Monokosmium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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lediglich um ein taktisches Manöver in der ewigen Auseinandersetzung? Die Negasphäre Hangay war in einer sehr frühen Entwicklungsphase verloren gegangen, trotz lediglich unkonventio neller, unerwarteter und im Grunde trotz allem unterlegener Mittel. Es hät te nicht geschehen dürfen, aber TRAI TOR hatte sich zu sehr darauf verlas sen, adäquate gegnerische Einheiten an anderen Orten gebunden zu haben. Und dann war das Blasphemische gesche hen: Der Negasphärenkeim war ver nichtet worden. All das trug zwar nicht die Handschrift der Kosmokraten, aber Kirmizz hielt den Erfolg der Galakti ker ohne das Eingreifen der Ordnungs mächte für undenkbar.
    Hatten die Mächte jenseits der Mate riequellen also verdeckte Hilfestellung für Hangay geleistet? Gerade so weit, dass ihr Tun nicht ruchbar geworden war, weil andernfalls TRAITOR sehr schnell Nachschub herangeführt hät te?
    Die dann nachfolgenden schweren Schlachten, davon war Kirmizz über zeugt, hätten alle Galaxien der Lokalen Gruppe als verbranntes Terrain zu rückgelassen, genau wie viele Schlachten, in denen die mächtigsten Vertreter der Hohen Mächte aufeinandergeprallt waren. Denn eines durfte man nicht vergessen: TRAITOR mochte groß, un endlich groß und vielgestaltig sein, aber Größe war nicht gleichbedeutend mit Macht. Ein Chaopressor wie KOLTO ROC würde Sterblichen der Niederungen wohl omnipotent erscheinen, doch ein voll ausgestatteter und von erfahre nen Kommandanten betriebener Chao tender verhielt sich zu einer Superin telligenz wie Armageddon gegenüber den Göttern. Dass kein existierender Chaotender eingesetzt worden war, ließ sich auf mehrere Faktoren zurückführen: Jedes Entblößen anderer Fronten hätte den Kosmokraten an wichtigen Schauplätzen des Krieges einen unver hältnismäßigen Vorteil eröffnet; der Einsatz eines Chaotenders zog fast un weigerlich die Aufmerksamkeit der Mächtigsten auf und das Auftauchen einer Kosmischen Fabrik nach sich; und ein vernichteter Chaotender stell te, so unwahrscheinlich dieses Ereignis sein mochte, einen Verlust dar, den nie mand leichten Herzens hinnahm.
    Seine Überlegungen griffen nahtlos ineinander. Wenn also die Kosmokraten mit List die Sterneninseln um Hangay fürs Erste dem Zugriff der Chaosmäch te entzogen hatten, war der verwund bare VULTAPHER das nächste Ziel. Die Vernichtung des Chaotenders könnte mit beinahe minimalem Auf wand gelingen.
    Kirmizz argwöhnte sogar, dass um fangreiche Kräfte der Kosmokra ten bereitstanden, um VULTAPHERS Überreste rechtzeitig aufzubringen.
    »Wer unterstützt euch?«, schleuderte er den Gefangenen entgegen.
    Der Fulthener überragte ihn um bei nahe eine Armlänge. Wie verwitterter
    Stein wirkte dieses Wesen, solange es sich nicht bewegte. Kaum jemand wür de vermuten, dass der dichte Moosbewuchs die eigentliche Intelligenz war. Ein Schmarotzer, der sich aus eigener Kraft nur durch Sporen und Neubil dung bewegen konnte. Intelligenz hatte die unscheinbare graugrüne Masse erst durch die Verbindung mit den Fulthenern erlangt: über Mineralien, die das Moos seinem Wirt entzog.
    Der Gragonn war im Begriff, in jahr zehntelange Winterstarre zu versinken. Nicht nur Feuchtigkeit und Schweb stoffe in der Luft ließen seine Körper fülle anwachsen, vor allem Sauerstoff lagerte er in seinen Körperzellen ein. Bis vor wenigen Tagen hatte dieses Ge schöpf die Anmutung eines schlaffen Hautsacks aufgewiesen, mittlerweile wirkte es aufgedunsen und hatte sichtlich Mühe, sich vom Boden zu lösen.
    Der Letzte der drei stieß eine Ver wünschung aus, als er Kirmizz’ Blick auf sich gerichtet sah. Der Torkasch zog den vorderen Körperteil ruckartig in die Fluchtröhre zurück. Die aufklap penden Stachelkämme schützten ihn mit einem tückischen Toxin gegen je den physischen Zugriff.
    Kirmizz setzte eine zweite Welle sei ner Bewusstseinssplitter ein.
    Siedend heiß fluteten die Aktions quanten zurück. Es war beinahe ein Schock für den Piloten, dass der eigene mentale Angriff sich gegen ihn kehrte.
    Er taumelte.
    Gleichzeitig griffen seine Gefange nen an. Es war keine körperliche Atta cke, dazu wären sie nicht in der Lage gewesen. Aber Kirmizz spürte, dass sich ihre mentalen Kräfte vereinten, als hätten sie nur auf diesen Moment ge wartet. Er selbst hatte den Katalysator dafür geliefert. Seine Fähigkeit, das eigene Bewusstsein aufzusplitten, schwächte ihn.
    Vehement schlug die mentale Energie der Gefangenen zu. Sie rissen Kirmizz’
    Geist weiter auseinander,

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