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2499 - Das Opfer

2499 - Das Opfer

Titel: 2499 - Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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beseitigen.«
    Augenblicklich spürte er eine Reaktion, eine Flut warmer, freundlicher Gedanken, die ihn durchdrang und ausfüllte.
    Alomendris meldete sich!
    »Ich möchte mich erkenntlich zeigen und biete den überlebenden Kontaktwäldern im Vat-System an, Hangay hinter sich zu lassen. Die Auswirkungen der entstehenden Negasphäre haben sie stark beeinträchtigt. Die zu erwartenden Wirren durch das Wirken der Kosmischen Messenger werden ihnen ebenfalls zu schaffen machen. Eine neue Heimat für die Kontaktwälder könnte die Milchstraße sein! Dort werdet ihr euch ungefährdet und in aller Ruhe erholen können.«
    Rhodan spürte ... Anerkennung. Und so etwas wie Befriedigung, wie Dankbarkeit.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte Alaska Saedelaere, als Rhodan wieder in die Space-Jet stieg.
    »Gut«, antwortete der Terraner. »Die Kontaktwälder denken über mein Angebot nach ... «
    *
    Als Mondra Diamond ihre Kabine betrat, sah sie ihn und wusste sofort, was geschehen war.
    Abrupt wurde ihr alles klar, und sie verspürte grenzenlose Trauer.
    Und grenzenlosen Hass.
    KOLTOROC hatte es ihr angedroht.
    Vielleicht habe ich in diesem Augenblick ein Leben genommen, das dir etwas bedeutet, hatte er im Garten der Gondel zu ihr gesagt zu ihr persönlich. Mit einem arroganten Wedeln mit der Hand hatte er seine Drohung wahr gemacht.
    Sie hatte es keinen Augenblick lang bezweifelt. Ihre Visionen hatten Bände gesprochen. Er hatte sie damit nur quälen, den Schmerz vergrößern wollen.
    Wie konnte ein Wesen irgendein Wesen so etwas tun? Auch eine Superintelligenz oder gerade eine Superintelligenz? Wie konnte irgendeine Entität sich erdreisten, sich dermaßen arrogant und gleichgültig über Leben und Tod hinwegzusetzen? Was für ein Wesen musste man sein, wenn man tötete, nur um anderen Schmerzen zuzufügen?
    »Ich bin froh, dass du tot bist, KOLTOROC«, flüsterte sie. »Und ich bedaure, dass du nicht schon vor sechzig oder siebzig Millionen Jahren gestorben bist in einem der Kämpfe mit anderen Superintelligenzen, die du geführt und leider gewonnen hast. Welches Leid wäre unzähligen Wesen erspart geblieben, wenn sie dich damals schon zertreten hätten wie das elende Insekt, das du warst! Weißt du was, du Dreckskerl? Mir tut es leid, dass Perry dich getötet hat und nicht ich selbst. Auch wenn ich etwas dazu beigetragen habe ... du kannst dir nicht vorstellen, wie gern ich dir die beiden Hälse umgedreht oder deine Insektenhälfte angezündet hätte!«
    Sie ging weiter, zu ihrem Bett, kniete vor der großen Matte nieder, die sie dort deponiert hatte. Zu ihren Füßen hatte er geschlafen. Er hatte ihre Nähe gesucht, war nicht von ihrer Seite gewichen, wenn es ihm möglich war, und selbst im Schlaf hatte er Zufriedenheit darin gefunden, bei ihr zu sein.
    Ihren gleichmäßigen Atem zu hören, der ihm die nötige Ruhe schenkte, Schlaf zu finden.
    Sie streckte die Hand aus, berührte seinen Körper. Er war kalt.
    Ganz kalt.
    Unwillkürlich zog sie die Hand zurück, schüttelte sie, als könne sie die schreckliche Kälte damit einfach abschütteln und ungeschehen machen, was geschehen war.
    Tränen schossen ihr in die Augen. Einen Moment lang versuchte sie, dagegen anzukämpfen, dann ließ sie ihnen freien Lauf.
    Er lag da, auf seiner Matte, äußerlich unverletzt, die Beine und den Rüssel ausgestreckt, den Schwanz zusammengerollt, als würde er nur schlafen. Doch seine Haut war so grau, so schrecklich grau, sein Körper so starr, so schrecklich starr.
    Wie hatte dieser verdammte KOLTOROC ihn nur töten können?
    Natürlich, er war manchmal nervig gewesen. Er hatte seine Umwelt manchmal mit seinem missglückten Tröten gegen sich aufgebracht. Er war lebhaft gewesen, vorwitzig und penetrant anhänglich gegenüber seiner Bezugsperson.
    Aber alle hatten ihn gemocht. Man hatte ihn einfach mögen müssen.
    Und er hatte nicht nur einmal ihre Haut gerettet, ihre und Perrys.
    Er hatte über einen paranormalen Sinn verfügt, hatte damals wie lange war das schon her? instinktiv erkannt, ob jemand von Gon-O übernommen worden war, und dies mit panikartigen Trötern angezeigt. Er hatte durch die Pararealitäten des Planeten Linckx den Rückweg gefunden, wenn auch nur, um zu seinen Keksen zu gelangen, die er heiß und innig geliebt hatte. Und er hatte erst vor Kurzem sie und Perry durch lautes Tröten vor einem String-Legaten gewarnt, der in ihre Kabine eingedrungen war.
    Er war ein so liebenswerter Zeitgenosse gewesen, dass man ihm einfach

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