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25 - Ardistan und Dschinnistan II

25 - Ardistan und Dschinnistan II

Titel: 25 - Ardistan und Dschinnistan II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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hoch. Wenn der Seegang in der bisherigen Weise arbeitete, handelte es sich nur um einige Stunden, so war das Flußbett vollständig unwegsam gemacht, und wir konnten die beiden einzigen passierbaren Stellen, um mich des Ausdrucks zu bedienen, den der Dschirbani angewendet hatte, ‚mit Feuer verstopfen‘.
    Eben als wir aufgestanden waren, kam Merhameh. Sie hatte gewußt, wo wir schliefen, und uns ein Frühstück zubereitet, das sie uns jetzt brachte. Während wir es verzehrten, kam der Dschirbani, um nach Norden hin, woher wir die Tschoban erwarteten, Ausschau zu halten. Ich begleitete ihn. Er deutete nach dem Fluß und sagte:
    „Du siehst, der Sturm ist da. Ich vermute sogar, daß er sich zum Orkan erhebt. Und auch die Wasser kommen. Nur noch zwei Stunden, so sind nicht nur wir, sondern auch alle Elemente vollständig bereit, die Tschoban zu empfangen.“
    „Die, wenn sie einmal kommen“, fügte ich hinzu, „gewiß keinen Augenblick säumen werden, in die Falle zu gehen.“
    „Zu dem Durst gesellt sich nun auch der Sturm, um sie schnell hineinzutreiben.“
    „Mich und Halef aber verhindert er, ihnen entgegen zu reiten.“
    „Du wolltest?“ fragte er.
    „Ja, natürlich! Unser Warten auf sie ist doch immerhin ein ungewisses; wir aber hätten euch Gewißheit gebracht. Darauf müssen wir nun leider verzichten. Draußen in der Wüste sieht es jetzt ja noch ganz anders aus als hier bei uns, die wir uns im Schutz der Felsen befinden. Da denke ich eben daran, daß sich die Flößerei des Brennholzes bei diesem Wogengang von selbst verbietet. Haben wir auf dieser Seite Holz genug?“
    „Ich hoffe es. Wir werden ja gleich sehen. Der Transport auf dem Wasser ist nicht mehr möglich. Wird mehr gebraucht, als geschafft werden konnte, so muß es auf dem verborgenen Pfad geschehen, der das Felsenloch mit dem Felsentor verbindet. Komm!“
    Mein und Halefs Schlaf war so fest gewesen, daß wir von den Vorbereitungen, die während der Nacht getroffen worden waren, gar nichts bemerkt hatten. Es lag in der Möglichkeit, daß die Tschoban sich nicht erst heut, sondern schon während der Nacht einstellten. Darum hatte der Dschirbani schon gestern abend, noch während wir aßen, so viel Hukara nach Norden geschickt, wie nötig waren, die Falle hinter den Hineingeratenen zu schließen. Eine Anzahl von ihnen hatte sogar hinaus in die offene Wüste reiten müssen, um auch während der Nacht die etwaige Ankunft der Erwarteten zu erspähen und zu melden. Diese Leute lagen auch jetzt noch draußen, trotz des Sturms und trotz der ungeheuren Mengen von Sand, mit denen er die Luft erfüllte und die es ganz unmöglich machten, einen Blick in die Ferne zu werfen.
    Die Hukara, welche außerhalb des Felsentors postiert waren, bildeten ein Drittel unseres Heeres, also vielleicht vierhundert Mann. Das ist schon eine nicht unbedeutende Zahl. Dennoch war, als wir jetzt hinauskamen, keine Spur von ihnen zu sehen, so gut hatten sie sich versteckt. Auch das Brennholz lag verborgen. Der Dschirbani, der die Stelle kannte, führte mich hin. Es war kaum glaublich, welche Haufen von Stämmen, Klötzen, Ästen und Reisern man da zusammengeschleppt hatte. Mir kam es weit mehr als genügend vor, und doch stellte sich dann später heraus, daß es noch nicht reichte. Es mußte noch mehr hinzugetragen werden, und zwar auf dem geheimen Bergpfad, ganz so, wie der Dschirbani gesagt hatte.
    Hier, auf diesem nördlichen Drittel des Engpasses, befehligte Irahd. Als er uns sah, kam er aus seinem Versteck hervor und begleitete uns weiter. Das Wasser stieg im Fluß zusehends. Das Heulen des Sturms war hier außen noch ganz anders zu hören als innerhalb des Felsentors. Und je weiter wir kamen, um so stärker fühlten wir die Luftbewegung, die auch uns erfaßte. Der Sturm wurde so kräftig, daß es schien, als ob er uns umwerfen werde. Und als wir das Ende der hohen, uns schützenden Felsendünen erreichten, war die Luftbewegung viel richtiger eine Sandbewegung zu nennen. Das ganze Sandmeer der Wüste schien aufgewühlt zu sein. Es wurde in riesigen Streuwürfen und Schwaden vor dem Wind hergetrieben, eine fliegende Wüste, die der Geist der Lüfte mit tausend Geißeln peitschte!
    Wie gern wäre ich mit meinen Hunden mitten in dieses Unwetter hineingeritten, um selbst zu sehen, ob und wann die Tschoban zu erwarten seien. Ich traute den paar Ussul, die da draußen lagen, nicht die nötige Übung und Ausdauer zu. Aber mein Syrr war mir denn doch zu kostbar, als daß ich

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