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25 Boys

25 Boys

Titel: 25 Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Reed
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und Stimmung, obwohl ich selbst geschockt bin, weil ich nicht möchte, dass er nochmals schreit.
      Immer mehr Menschen versammeln sich an der Tür, die zu Rockboats Gemächer n führt.
      „Alle raus, raus!“, schreit Jurek, „Rockboat ist tot!“
      In diesem Moment kann ich einen weiteren Schrei Ezels nicht verhindern. Luca und ich nehmen ihn in den Arm. Jurek erklärt diesen Teil des Schiffs offiziell als Sperrgebiet. Er muss die Kabine zu Rockboat absperren. Es sieht aus, als wäre er an einen Herzinfarkt gestorben. Und als die erste Prognose gefallen ist, hört man schon die ersten Buh-Rufe und dass man gewusst habe, dass das passieren würde.
      „Bekomme ich trotzdem mein Geld?“, fragt Sonny, der mit entsetzlicher Fratze, die Situation beobachtet.
      „Das weiß ich nicht. Wir werden wohl alle zur Polizei gehen müssen.“ Der Kapitän erklärt, dass er die Kabine von Rockboat abschließen müsse, jedoch zuvor müsse der Schiffsarzt seine Diagnose stellen, dann könne er einen Funkspruch an die Küstenpolizei senden.
      Al le verlassen den Raum, außer Kapitän Jurek und Schiffskoch Nat; Niels, der Quartiermeister sucht den Schiffsarzt und ich gehe mit Luca und Ezel hinauf aufs Deck, wo mir Ezel über die Reling kotzt.
      Das wird schon wieder, sage ich und streichle ihm über den Rücken. Ezel ist vollkommen ve rstört und weint. Er schreit und immer mehr junge Boys suchen uns auf, die am Gespräch teilnehmen wollen und teilweise Ezel bemitleiden, so etwas mitmachen zu müssen.
      Ezels Augen sind vollkommen geschwollen, sein Gesichtsausdruck erinnert an einen begoss enen Pudel, den man ausgesetzt hat.
      „Kann ich irgendetwas für dich tun?“, frage ich, während Luca ihm seine Hand auf die Schu ltern legt und ihm immer wieder beruhigende Worte zuspricht.
      „Nein, nein“, keucht Ezel und sagt dann: „Es war schrecklich, einfach schrecklic h ihn so tot aufzufinden. Du musst wissen“, er hustet jetzt sehr stark, fängt sich aber bald wieder und spricht weiter, „dass Rockboat wirklich kein übler Typ gewesen ist. GEWESEN IST!“, schreit er wieder, weil er die Vergangenheitsform verwenden muss, wenn er über Rockboat erzählen will.
      In dem Moment sehe ich, wie der Kapi tän mit dem Schiffsarzt auf uns zukommt. Ihm folgen seine Männer und der Kapitän sieht sehr gestresst aus und schupft ungeschickt ein paar Callboys zur Seite.
      „So, die Kabine von Rockboat ist abgeschlossen“, sagt er und nimmt seine Kapitänsmütze herab, kratzt sich an der Stirn, dreht sich um und spricht sehr leise weiter. Ich verstehe ihn nicht und sage es ihm auch. Plötzlich wird er lauter: „Ich gehe in die Kommandozentrale und sende den Funkspruch ab, nachdem der Schiffsarzt den Tod festgestellt hat.“
      „Ja, Käpt’n“, sage ich.
      Dann geht er und nimmt seine schlechte Laune mit, zurück bleiben nur Trauer und ein verzwe ifelter Junge, der noch nie einen Toten gesehen hat und mit der neu gewonnen Erfahrung nicht umgehen kann.
      „Es wird schon wieder“, sage ich und versuche mit dieser Floskel den Jungen zu beruhigen.
      Mr. A kommt auf mich zu, kniet sich hin und sagt sehr sanft zu Ezel, dass es ihm leid täte, dass er so etwas mitmachen müsse. Ezel bedankt sich.
      Ich blicke Mr. A tief in seine Augen und erkenne, dass er schon viele Dinge gesehen hat, die ihm leid getan haben, die er nie vergessen wird können und die er, wie Ezel jetzt auch, sein Leben lang mit sich herumtragen wird. Und da fällt mir auf, dass ich auch schon vieles gesehen habe, dass ich am liebsten vergessen möchte. Aber mein Verstand schlägt mir da ein Schnippchen, wie eine schlafende Bestie, die durch einen inneren Instinkt geweckt wird, wird auch mein Verstand, der für die Erinnerung zuständig ist, durch etwas Willkürliches geweckt und lässt mich immer wieder an Erinnerungen teilhaben, an die ich nicht erinnert werden möchte. Es gelingt mir nicht sie zu vergessen, so sehr ich mich auch bemühe, Alkohol trinke und Poppers schnüffle.
      Mr. A und ich gehen ein wenig an der Reling entl ang. Luca bleibt bei Ezel und sein blonder Engel, der sich anfangs nicht aus seinem Zimmer traute, steht nun tapfer seinen Mann und leistet Luca und Ezel beistand.
      „Wie geht es dir?“, fragt mich Mr. A und ich weiß in dem Augenblick nicht wie mir ges chieht. Einerseits hat sich ein tragisches Ereignis wenige Meter von mir entfernt abgespielt und andererseits habe ich da Gefühle … Gefühle für die ich

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