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25 Boys

25 Boys

Titel: 25 Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Reed
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sage ich
      „ Traue niemanden“, meint Dimo, der blonde Engel.
      „ Habe immer eine Waffe dabei“, meint Mr. A, der nun ein wenig lächelt.
      „Das Thema mit der Jungfrau glaubt wohl niemand, oder?“, Luca lächelt, denn wenn man dem Film Scream, speziell dem ersten Teil Glauben schenken soll, dann überleben den Angriff der Mörder immer nur die Jungfrauen. Die, die schon mal gepoppt haben, halten den Angriff eines Killers nicht stand und sterben. „Also haben Callboys keine gute Überlebenschance“, klagt der süße Junge, mit seinem unwiderstehlichen Lächeln. Aber Callboys sind bisher selten in Horrorfilmen vertreten gewesen, also mache ich mir um diese Theorie, unseren Berufsstand mit der Screamregel in Verbindung zu bringen, keine allzu großen Sorgen.
      Dann suchen wir meine Kabine auf , wo wir uns zurückziehen und weitere Horrorfilm-Regeln, die uns logisch erscheinen, aufzählen.
      „Mann, lassen wir den Scheiß“, sagt Mr. A, der es zunehmend makaber findet, dass wir über so lche Geschichten sprechen.
      „Kann einer von euch nachvollziehen, was da gestern Abend in der Kabine von Rockboat geschehen ist?“, fragt Dimo.
      „Nein“, antworte ich, „aber niemand von uns hat die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass vielleicht Ezel ihn ermordet hat.“
      „Wie soll er das denn angestellt haben?“, fragt Mr. A vorwurfsvoll, denn er meint, er habe ge stern die Möglichkeit ergriffen und mit Ezel ein paar Worte gewechselt.
      „Wann hattest du denn Zeit dafür?“, frage ich ein wenig eifersüchtig.
      „Als ich das Bananenrennen gewonnen habe und er verloren hat, da haben wir ein wenig miteinander gesprochen.“
      „Und?“, frage ich weiterhin ein wenig genervt.
    „Ja, was und? Er ist mir nur nicht sonderlich intelligent vorgekommen. Eher durchschnittlich, mit seinen kunterbunten Weltanschauungen. Er erzählte mir, dass er sich schon auf den Hof seiner Eltern freue, dort wären ganz viele Kühe zu betreuen, die er immer melken darf. Dann hat er mir noch von seinem Hund erzählt, den er bei seiner Schwester untergebracht hat, den er wieder mitnehmen wird, wenn er seine Eltern auf dem Hof besucht.“
      Ich überlege, ob ich mit dieser Aussage etwas anfangen kann und ich schüttle meinen Kopf. Luca, der meine Erregung bemerkt, scheint zu verstehen, warum, er lässt es sich aber nicht anmerken, sondern unterstützt Mr. A nur in dem Punkt, in dem er sagt, er habe ihn ebenso ständig von seinen Tieren reden gehört, die seine Eltern haben.
      Dimo macht sich einen Scherz daraus und sagt: „Der hat sicherlich mal mit seinem Wellensi ttich geschlafen.“
      „Oder mit seinem Hamster“, sagt Mr. A und ich bin sogleich ein wenig besser gelaunt.
      „Ich denke, wir sollten etwas Essen gehen“, sagt Luca und wir stehen alle auf und begeben uns in den Speisesaal, wo einige andere Callboys schon Platz genommen haben.
      Der wunderschöne und große Speisesaal kann die Stimmung, die wie zu erwarten sehr getrübt ist, nicht wettmachen. Einige sind sich nicht sicher, ob das Ganze nur ein schlechter Scherz ist und sie sich in einer Casting-Show von RTL befinden und wieder andere bangen um die Entschädigung, die sie sich verdient hätten.
      Ein Buffet ist für die hungrige Meute bereitgestellt worden, reichlich nehmen wir uns davon zu essen. Die Tische im Speisesaal sind rund und ich setze mich auf einen der runden Tische, dass ich die Wand im Rücken habe und den Speisesaal überblicken kann. Es können immer vier Personen an einem runden Tisch Platz nehmen, deshalb nimmt sich unsere Clique das Recht auf einen eigenen Tisch. Gegenüber von uns sitzt Rino, der uns grüßt – aber sehr matt und müde – und dann mit Joy spricht. Joy, das blumige Etwas, das einmal ein Mann gewesen war, bevor es die weiblichen Seiten seines Lebens entdeckt hatte, kichert aber nicht, sondern ist ganz still geworden. – Wie der Rest von uns. Joy und Rino sitzen mit Ezel und Baruch an einem runden Tisch. Ihre Gesichter sind genauso trüb wie die Muschelsuppe, die ich mir genommen habe. Aber etwas Warmes zu essen tut mir gut. Mr. A fragt nach dem Fitnessraum und ich bin wegen der Frage ein wenig schockiert, immerhin haben wir einen Toten an Bord und es ist nicht geklärt, wie sein Tod zustande gekommen ist. „Das Leben geht weiter“, sagt er und „ich lass mir die Stimmung nicht vermiesen.“ Jedoch gibt ihm keiner eine richtige Antwort, wo der Fitnessraum auf dem Schiff sei. Dimo meint, er

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