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25 Boys

25 Boys

Titel: 25 Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Reed
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mich in dem Augenblick schäme, weil sie nicht ins Konzept, nicht zu dieser Situation passen.
      „Mir geht es gut, danke dass du fragst“, versuche ich emotionslos zu sagen, „unser Urlaub scheint hiermit wohl beendet zu sein.“
      „Das kannst du laut sagen“, sagt er lächelnd und fügt hinzu, „wir tragen wieder Hosen, beinahe ein eigenartiges Gefühl oder?“
      „Ja, du sagst es“, sage ich mit nickendem Kopf und muss ehrlich darüber lachen. Hinter all den Muskeln scheint also doch ein liebenswürdiger Mann zu stecken.
      „Ich bin gespannt, ob wir um unser Geld betrogen werden.“
      Das Geld! Schlagartig wird mir klar, dass ich um mein Geld betrogen werden könnte. Wie zahle ich meine Schulden? Meine Gesichtsfarbe wechselt von weiß auf rot wie bei einem Eskimo, der gerade einen Sonnenbrand bekommt und Mr. A fragt mich, ob es mir gut geht.
      „Ja, mir geht es gut“, sage ich leise und demotiviert, „aber ich hätte das Geld dringend g ebraucht“, füge ich schlapp und schwach wie ein Boxer nach einer Niederlage hinzu.
      „Nicht nur du, ich hätte es auch sehr dringend benötigt, ich denke alle hier, oder nicht?“
      „Wahrscheinlich “, sage ich unbegründet ziemlich selbstsicher, als würde mich die Sache mit dem Kein-Geld-bekommen nicht mehr interessieren. Aber wie das so ist mit meinen Erinnerungen, brechen sie erneut auf mich ein wie die viel zu schwere Last einer Brücke. „Vom Traum schiff zur Schuldenberatung.“
      Mr. A neigt seinen Kopf zur Seite, eine Geste, die ich noch nie bei ihm gesehen habe. „Aber noch hat niemand gesagt, dass wir das Geld nicht bekämen, also hege ich noch Hoffnung.“
      „Hoffnung ist scheiße“, sage ich wieder demotiviert, meine Motivation ist gerade so tief gefallen wie ein Meteorit durch das Weltall nur fallen kann.
      In dem Augenblick ertönt das Horn des Schiffes. Wir beide sehen zurück zum höchsten Punkt des Traumschiffes, in dem sich der Kapitän befindet.
      „Was soll das nun wieder bedeuten?“
      „Ich denke, dass heißt, dass wir uns versammeln sollen“, meint Mr. A, und zusammen gehen wir dorthin, wo die erste Party am Schiff veranstaltet wurde; dort, wo der Pool ist, der heute unbenützt bleiben wird; dort, wo die Bar ist, von der heute niemand einen Schirmchendrink bestellen wird, dort, wo wir getanzt haben und wo heute sicherlich niemand sein Tanzbein schwingen wird. Nach wenigen Sekunden ertönt die Stimme des Kapitäns der Dreaming Stuff , in seiner wohlbekannten und gelangweilten Stimme schwingt Zorn und Angst mit, das ist deutlich herauszuhören. Mr. A und ich beeilen uns und ein Gedanke, für den ich mich gleich geniere, ist, dass ich jetzt nach dem Tod Rockboats mit allen ficken darf, die mit mir ficken wollen. Cool. Aber im Endeffekt nicht so cool, weil Ficken auf dem Schiff ein Bruch der Regeln bedeutet und auf Kosten von Mr. Rockboat höchstpersönlich geht.
      Immer mehr junge Männer versammeln sich auf dem Deck. In der Zwischenzeit ist die Sonne aufgegangen, sie beißt auf uns herunter. Joy geht nackt an Deck und einige sagen ihm, dass er sich wieder anziehen kann, Rockboat sei nämlich tot! Joy fängt laut zu weinen an und wieder muss jemand beruhigt werden.
      Luca kommt aufgeregt zu mir, ebenso der blonde Engel und zieht mich und Mr. A zur Seite und sagt: „Jörg, da ist mehr passiert, als du dir vorstellen kannst. Ich weiß nicht …“, seine Stimme bricht ab und der blonde Engel scheint in der Zwischenzeit weiße Haare bekommen zu haben. Mr. A und ich sehen ihn gespannt an und Luca spricht weiter, sieht aber geschockt zu Boden, als würde dort der Tod auf ihn lauern: „Hört selbst zu, es ist schrecklich!“
      Wir sehen zu dem Kapitän, der auf der Stiege, die zu seiner Kommandozentral führt, steht. Hi nter ihm sein Gefolge und ein paar Angestellte mehr, die mir noch nicht aufgefallen sind.
      „Ich habe versucht Funksprü che abzusenden, aber Funkanlage zerstört, eingeschlagen.“
      Ein entsetzliches Raunen geht durch die Menge, Angst taucht auf, die wie ein weißer Hai unter dem Meeresgrund wieder verschwindet und wenn er wieder auftaucht , die vorherige Angst deutlich steigert.
      „Verdammte Scheiße“, schreit Mr. A.
      „Ja, das stimmt, das habe ich mir auch gedacht, so in etwa“, sagt der Kapitän. „Wir steuern nun die nächste Insel an, um von dort aus einen weiteren Funkspruch abzusenden. Handy funktionieren nicht, das haben wir versucht, hier ist ein totes Netz.

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