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251 - Der Taratzenkönig

251 - Der Taratzenkönig

Titel: 251 - Der Taratzenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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und gingen vorsichtig zu den Räumen des Druiden. Dextah, der ein rotes T-Shirt mit dem Aufdruck »Manchester United« trug, das übrigens ebenfalls aus Cabbets stammte und ein Geschenk Beetiehs für eine Lebensrettung war, drückte sein Ohr an die Tür, hörte aber nichts.
    »Gehma wein«, flüsterte Beetieh. Er drückte vorsichtig die Klinke nach unten, aber es war abgeschlossen. Da nahm er Anlauf und warf sich mit voller Wucht gegen die Tür.
    Holz splitterte, Kunststoff verbog sich. Das Schloss wurde unter der gewaltigen Wucht aus dem Holz gerissen. Beetieh fiel mit der gesamten Tür ins Zimmer. Will und Dextah setzten über den liegenden Grandlord hinweg und stürmten in das Zimmer, in dem einige Fackeln und zahlreiche Kerzen brannten.
    Dehmien starrte die Männer entsetzt an. Er war nackt. Schwarze Streifen und Dreiecke bedeckten seine Brust. »Was fällt euch ein, mich zu stowen?«, schrie er mit überkippender Stimme. »Oaguudoos Zoan wiad euch tweffen!«
    Beetieh, wieder auf den Beinen, schob seine Biglords unsanft beiseite. »Yeah, den Oaguudoo kennste gut, was? Betest zu ihm un nich zu Wudan!«
    Dehmien erhob sich. »Lüge!«, zeterte er. »Ich bete den Dämon nich an!«
    Dextah grinste böse. Er trat vor Dehmien hin und hielt ihm ein Messer an den Hals. »Nackich siehste noch blöda aus als sonst«, stellte er fest. »Aba die schwaaze Zeichen auf deim Leib - sin das nich dem Oaguudoo seine?«
    »Sindsenich.«
    »Sindse doch. Aba da is noch was.« Dextah ging blitzschnell in die Knie und langte unter ein Schränkchen. »Hab gwade noch gesehn, wiede das dwunta geschoben hast, Dwuud. Mal schaue, wases is.« Er tastete, griff zu und zog seine Hand wieder hervor. Darin hielt er einen etwa handgroßen flachen Stein. Das Gesicht des Biglords erstarrte, als er darauf blickte. Er sah nämlich direkt in eine Furcht erregende Teufelsfratze mit Hörnern und offener Schnauze, aus der eine lange Zunge hing.
    Er warf den Stein mit einem Aufschrei von sich. »De Oaguudoo! Wudan, hilf!«
    Auch Beetieh und Will starrten das Steinstück voller Angst an. Ihre Blicke wechselten auf Verachtung, als sie Dehmien musterten.
    »Wia bwauche kein Dwuud, dea zu Oaguudoo betet. Das bwingt uns allen nua Unglück«, stellte Beetieh fest. »Bisse nich mea Dwuud von unsewe Stamm, Dehmien!«
    Der Druide brüllte die fürchterlichsten Verwünschungen, als Dextah und Will ihn unsanft vor sich her stießen. Schließlich landete er in einem finsteren Raum in den ausgedehnten Kellerräumen. Dort musste er zitternd und bibbernd die Nacht verbringen, denn es war eiskalt.
    Am nächsten Morgen flog die Tür auf. Beetieh trat ein und entzündete die Fackeln an den Wänden. Er warf dem Ex-Druiden Hose, Hemd, einen Fellmantel und mehrere Decken zu. »Anziehen. Will mit dia weden, Dwuud, will dia'n Deel voaschlagen.«
    Der Druide versuchte in die Kleider zu schlüpfen, schaffte es aber kaum, so steif und kalt waren seine Glieder. »Was willste?«, fragte er.
    »Hasse fuachtbawe Sache gemacht, Dwuud, füa die wia dich bestwafen müssen. Ich könnt dich töten lassen… wennde aba machst, was ich dia sag, vabann ich dich nua inne Wälda un du kwiegst Kleida un Waffe un kannst übaleben. Wenn nich…«
    »Was sollich machen?«
    »Nich viel, Dehmien. Bei de Veuateilung nachhea sagste einfach, dasde nich allein zu Oaguudoo gebetet hast, sondän mit de Lisbee, meine Woom. Sags un du dafst weita leben.«
    Dehmien ging nur zu gern auf den Handel ein. Als er in Anwesenheit aller Erwachsenen des Stammes vor Gericht stand, schwärzte er Lisbee an. Beetieh ließ sie umgehend fesseln.
    »Jetzt hamma schon zwei, die zu Oaguudoo beten«, verkündete Beetieh fast umgehend das Urteil. »Tut mia schwecklich leid, aba meine Woom muss steaben, noch bevoa de Sonne weggeht. Yeah.«
    Lisbee stand wie versteinert. »Das stimmt nich! Das sind Lügen vonne Dwuud, Beetieh!«
    »Is wah. Un jetzt de Dwuud.« Beetieh sah Dehmien an und kniff ein Auge zu. Dessen Gesicht verzog sich um keinen Millimeter. »De Dwuud veadient das Gleiche wie de Lisbee. Muss aba inne Wakudahöana!«
    Die Anwesenden johlten ob des gerechten Urteils und priesen Beetieh, der sogar seine Woom nicht verschonte, wenn sie bestraft werden musste.
    Die schrille Stimme des Druiden drang kaum durch. Dehmien hatte die Augen weit aufgerissen. »Schmutzige Vewäta!«, brüllte er. »Hasse mich weingelegt!«
    Beetieh wies Dextah an, den Druiden umgehend zu knebeln, angeblich, damit er keine weiteren Flüche mehr gegen

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