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252 - Die Schrecken der Medusa

252 - Die Schrecken der Medusa

Titel: 252 - Die Schrecken der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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sich jetzt doch ein.
    Jolii sah fragend zu Matthew Drax auf. Der erklärte weiter: »Die Gefangene ist keine Medusa. Wir kennen sie schon seit Jahren; sie gehört zu den versteinerten Technos. Einst war Victoria eine Königin, die über Britana herrschte. Sicher könnte sie uns sagen, was hier geschehen ist und wer für die Versteinerungen verantwortlich ist, aber irgendetwas hat ihren Verstand verwirrt.«
    »Vielleicht könnte ich ihr helfen, sich zu erinnern«, fügte Aruula an, »indem ich meinen Geist mit dem ihren verbinde. Aber wenn dein Vater sie töten lässt, ist diese Möglichkeit dahin.«
    »Dieser Schrecken hier hat einen anderen Ursprung als eine alte Sage.« Matt wies auf das Dorf der Versteinerten, das nun unter ihnen lag. »Dieses Rätsel müssen wir lösen, bevor es sich wiederholen kann. Es wäre furchtbar, wenn die Gefangene sterben muss, nur weil sie sich im Wachturm versteckt hielt.«
    »Ich verstehe«, flüsterte Jolii. »Aber wie kann ich helfen?«
    Matts Stimme wurde zu einem Flüstern, denn er war sich bewusst, dass die Bewacher ihre Ohren spitzten. »Überzeuge die Krieger davon, dass sie Aruula und mich ins Dorf lassen«, raunte er. »Ich will mich in den Hütten umsehen.«
    »Warum?«, wollte Jolii wissen. »Was suchst du dort?«
    »Etwas, das den Schlaf der Götter verlängern kann«, sagte Matt und blinzelte verschwörerisch.
    ***
    Die tapferen Krieger waren am Dorfrand zurückgeblieben; sie fürchteten sich vor den Versteinerten. Aruula hatten sie bei sich behalten; dies war das Zugeständnis, dass Matt machen musste, um sich für kurze Zeit im Dorf umsehen zu dürfen. Auch Jolii war bei ihnen geblieben.
    Der Mann aus der Vergangenheit durchstöberte ein Haus nach dem anderen. Die versteinerten Menschen schienen ihn dabei zu beobachten. Manchmal war ihm, als spüre er ihre Blicke.
    Als er die Statue Sir Leonard Gabriels fand, blieb ihm für einen Moment das Herz stehen, obwohl Aruula ihn vorgewarnt hatte. Der ehemalige Prime von Salisbury war in einer der Wohnhütten vom Grauen überrascht worden. Die Rechte zur Abwehr hochgerissen, stand er da.
    Unzählige Erinnerungen schossen Matthew durch den Kopf. Sogar jetzt, versteinert und tot, hatte dieser Mann eine stolze, unbeugsame Ausstrahlung. Er erinnerte Matt an Rulfan. Nun würden sich Vater und Sohn nie wieder sehen…
    Matthew wollte der Steinfigur wie tröstend die Hand auf den Unterarm legen, als sein Blick auf Leonards ausgestreckte Rechte fiel. Am Ringfinger steckte der klobige Siegelring des Prime .
    Wir werden einen Beweis brauchen, wenn wir zu den Demokraten zurückkommen , schoss es Matthew durch den Kopf. Den Toten können wir schlecht mitnehmen - aber der Ring mit dem versteinerten Finger daran dürfte als Beweis genügen.
    Matt wusste, dass Leonard Gabriel es nicht mehr spüren konnte, trotzdem musste er sich überwinden, den Ringfinger zu packen - und mit einem Ruck abzutrennen. Es war ihm, als würde er sich selbst den Finger brechen. »Entschuldige«, presste er hervor. »Aber es geht um das Leben deines Sohnes.«
    Schnell ließ er die Finger in seiner Beintasche verschwinden, froh darüber, dass nichts Unvorhergesehenes geschehen war - dass zum Beispiel Blut aus dem Stumpf schoss oder der Versteinerte stöhnte. Das hätte ihm wohl den Rest gegeben.
    »Und wir werden das Rätsel lösen, das verspreche ich dir…«, murmelte Matt. Er sprach noch in Gedanken ein kurzes Gebet, dann drehte er sich um und verließ die Hütte.
    Matt Drax durchsuchte weitere Hütten, fand ein Schwert, ein Seil, ein Klappmesser und eine kleine Öllampe. Besser als nichts! Dann machte er sich auf ins Lazaretthaus. Er versuchte seine wenigen medizinischen Kenntnisse abzurufen. Irgendwo musste es doch Barbiturate geben. Am besten ein schwaches Mittel, das man gegen Krampfzustände einsetzte. Mit fliegenden Fingern durchstöberte er den Giftschrank.
    Vielleicht sind die Götter doch auf unserer Seite , lächelte er schließlich und griff nach einer Packung mit der Aufschrift Talbutal . Er riss sie auf. Drei Ampullen. Eine Spritze. Er studierte kurz den Beipackzettel, öffnete dann die Ampullen und zog deren Inhalt in die Spritze, bis diese fast gefüllt war. Er hielt sie gegen das Licht und entlüftete sie.
    »Schluss jetzt!«, rief einer der Krieger vom Dorfrand. »Komm zurück! Wir begleiten euch noch bis über den Hügel, und dann seht zu, dass ihr nach Sainpeert kommt.«
    »Ist ja schon gut«, murmelte Matt und verstaute die Spritze samt einer

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