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2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

Titel: 2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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breitete sich
aus.
Der andere Tentakel schlang sich von
hinten um Valtings Hals. Röchelnd griff
der Hagere mit beiden Händen nach
dem dünnen Arm aus Stahlplastik.
»Corrrr...ma«, röchelte er entsetzt.
»Was tust du?«
Die Holokontrollen verrieten, dass
die Positronik den Gleiter stabilisierte.
Das Fahrzeug wurde langsamer und
sank auf die untere Ebene ab.
»Die wuchtige hohe Turmnadel vor
uns ist der Aveda Tower?«, erklang Cormas verstärkte Stimme.
Shanda wunderte sich darüber. Der
Tonfall klang weit eher nach einer
Frage als nach einer Feststellung.
»Habe ich recht?«, keifte der Siganese.
Valting nickte knapp. Der Tentakelarm presste ihn so fest in den Sessel,
dass er kaum mehr Bewegungsfreiheit
hatte. Die Adern an seinen Schläfen
schwollen deutlich an. Er rang nach
Luft.
»Halte den Kurs!«, befahl der
Puppenmann. »Wir erreichen die Stardust-Nadel, wenn wir geradeaus fliegen.«
Panik flutete heran. Vielfältige Emotionen, die aufplatzten wie
Blütenknospen, sich innerhalb von Sekunden entfalteten und ebenso
schnell welkten. Unzählige Empfindungen stürmten auf Shanda
ein.
Die Menschen in der Umgebung erwachten. Sie schüttelten die Bewusstlosigkeit ab und versanken für wenige
Momente in einem Gefühlschaos. Shanda nahm Furcht und Panik wahr, die
aber sehr schnell zu dumpfer Resignation verkamen.
Auch Fakan schüttelte endlich seine
Ohnmacht ab. Wimmernd schlug er die
Augen auf. Er verstand nicht, wo er sich
befand.
Trotz Cormas Arbeitsroboter wollte
Shanda sich nach hinten beugen und
Fakan helfen. Der Roboter stieß sie erneut zurück.
»Ich weiß nicht, was in dich gefahren
ist, Corma. Du musst niemandem beweisen, wie überlegen du ...«
Sie verstummte. Der Roboter hatte
den Waffenarm ausgefahren, die glimmende Projektormündung pendelte
dicht vor ihr. Mit einem Mal war ihre
Kehle fürchterlich rau, aber der Schweiß
brach ihr aus allen Poren.
»Wieso kann ich euch zwei nicht
wahrnehmen wie alle anderen?«, dröhnte Cormas Lautsprecherstimme. »Ihr
definiert euch nur über eure Handlungen.«
Shanda verstand nicht. Valting reagierte weniger verblüfft, als sie selbst.
Der Roboterarm hatte ihn wieder freigegeben, aber er dachte offenbar nicht
daran, die Steuerung erneut zu übernehmen. Der Gleiter kroch nur mehr auf
der unteren Ebene dahin.
»Was heißt wahrnehmen?«, fragte
Valting ungläubig. »Und diese verdammte Waffe macht mich nervös.
Nimm sie weg!«
Corma ignorierte das Verlangen. »Ihr
zwei seht völlig unterschiedlich aus. Ihr
gleicht euch nur darin, dass ich keinen
von euch spüre. Was habt ihr sonst noch
gemeinsam?«
»Drehst du nun völlig durch?«, platzte
Valting heraus.
Shanda versuchte ihn zurückzuhalten, aber er achtete nicht auf ihre abwehrende Geste.
Irgendwoher spürte sie plötzlich Unwillen und Zorn. Sie reagierte verwirrt,
weil sie den Ursprung nicht lokalisieren
konnte.
Eine aberwitzige Überlegung stieg in
ihr auf. »Wer bist du? Ich glaube nicht,
dass du ... wirklich Corma ...«
Da lauerte noch etwas anderes, eine
Wahrnehmung, die so heftig über sie
hereinbrach wie nie zuvor. Der Roboter,
der Gleiter, alles verschwamm vor ihren
Augen und schien sich aufzulösen. Sie
spürte etwas Vertrautes. Sah starre,
blicklose Gesichter ...
»Warum nennst du mich nicht
VATROX-VAMU?« Cormas Stimme
zerrte sie zurück aus dieser anderen
Wahrnehmung.
Das war es also. Sie taumelte. Die Bedrohung hatte plötzlich ein Gesicht erhalten.
Huslik Valting schüttelte den Kopf.
»Nein. Das ist unmöglich. Ich verstehe
nicht ...«
Er setzte den Gleiter auf.
Das wird nicht lange gutgehen, erkannte Shanda. Corma wird sich nicht
hinhalten lassen.
Sie war hier – und dort. Zwei Wahrnehmungen überlappten
einander, vermischten sich wie Holografien, die zusammen projiziert
wurden.
»VATROX-VAMU hat mich auserwählt«, hörte sie nun auf der einen
Wahrnehmungsebene den Siganesen
triumphieren. »Weil ich einzigartig bin
– und weil ich schon auf der Insel
war.«
Auf der anderen gab es eher verschwommene Eindrücke. Sie sah die
gleißende Kulisse der Stadt, schaute
über eine Hochstraße hinweg. Menschen
drängten heran, griffen nach ihr, wollten sie festhalten.
Alles in ihr sträubte sich dagegen. Sie
schlug um sich, schrie, warf sich vorwärts. Bebend hastete sie davon, sprang
in einen Antigravschacht. Ein Hauch
von Dankbarkeit umfloss sie ... Es tat
gut, so etwas auch zu spüren. Sie tauchte ein in eine wohltuende Umgebung,

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