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2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Lidschlag lang auf eine in sich zusammengesunkene Gestalt wies,

die am Feuer saß.
    Saedelaere nickte dem Proto- Enthonen zu. Vorsichtig näherte er sich der Gestalt.
    Der künstliche Tag verlor rasch sein Licht. Mit der einsetzenden Dunkelheit gewann das Feuer

an Leuchtkraft und damit an Bedeutung.
    Saedelaere betrachtete die Gestalt am Feuer genauer. Im ersten Moment meinte er, dass sie

schlafen würde. Tausende fein verknüpfte Zöpfe hingen reglos über dem weiß schimmernden Gesicht

und dem nackten Oberkörper. Um die Hüfte hatte der Proto-Enthone ein dünnes Fell gebunden.
    Ein Vogel schrie.
    In das Geräusch mischte sich das rhythmische Schlagen des Stockes der Enthonin, die Saedelaere

zuerst angesprochen hatte. Jemand schlug Steine aneinander. Im Feuer knisterte das brennende

Holz.
    Die Gestalt zuckte zusammen. Der Kopf hob sich eine Handbreit, und zwischen den dünnen,

glänzenden Zöpfen sah der Maskenträger die absolut schwarzen Augen. Saedelaere erkannte Weisheit

in ihnen.
    Der Proto-Enthone stellte zweifellos den Stammesältesten des Nomadendorfes dar.
    Er bewegte sich im Takt der Geräusche, wurde schneller, hektischer.
    Die Haare tanzten mit, gaben immer wieder den Blick auf die Augen des Proto-Enthonen frei, die

auf Alaska Saedelaere ruhten.
    Die Intensität der Melodie nahm zu. Die Gestalt des Stammesältesten verschwamm für die

Dauer mehrerer wilder Herzschläge.
    Wie unter hypnotischem Zwang ließ sich Saedelaere auf die andere Seite des Feuers nieder. Mit

unterschlagenen Beinen betrachtete er den Stammesältesten. Es war das erste Mal, dass der

Maskenträger den entblößten Oberkörper eines Enthonen - oder vielmehr eines Enthonen-Artigen sah.
    Der Körper wies eine leichte V- Form auf, die aber nicht ausgesprochen maskulin wirkte; das

Fehlen der Brustwarzen irritierte Saedelaeres menschliches Empfinden für natürliche

Proportionen.
    Je drei geschwungene Linien erstreckten sich beidseitig über die nur angedeutete

Brustmuskulatur und vereinigten sich in einem Punkt, an dem sich bei Menschen der Solarplexus

befand.
    Die Anordnung der Linien erinnerte ihn an die Darstellung eines Vogels mit ausgebreiteten

Flügeln. Bei näherem Hinsehen erkannte Saedelaere, dass die Linien nicht etwa mit Farbe

aufgetragen waren, sondern in die Haut eingeritzt. Ziernarben anstelle von Körperbemalung auf

einem ansonsten makellosen Oberkörper.
    Hatte Samburi Yura den Enthonen bereits mit diesen Narben erschaffen, oder hatte er sie sich

selbst zugefügt? Prangte dieser eingeritzte Vogel als Symbol seiner Stellung unter den

Nomaden?
    Der Stammesälteste ruckte so schnell hin und her, dass sein Oberkörper wiederholt verschwamm.

Hitze stieg in Alaska Saedelaere auf. Er versuchte den Blick von dem Schauspiel zu nehmen, doch

es gelang ihm nicht.
    Die Brust des Nomaden leuchtete im Schein des Feuers. Der Vogel schien zum Leben zu erwachen

und flatterte aufgeregt.
    Vor seinem inneren Auge sah er die alabasterweiße Haut Samburi Yuras.
    Die Kosmokratenbeauftragte hatte seit ihrer ersten Begegnung eine schwer zu beschreibende

Anziehung auf den Maskenträger ausgeübt. Sie atmete die Unendlichkeit, agierte in der Sphäre der

höheren Wesen - und sie hatte mit dem Träger des strahlenden Gewebeklumpens einen der intimsten

Momente geteilt. Damals, als sie sein nacktes Gesicht mit dem Fragment betrachtet und mit ihren

Fingerspitzen unendlich sanft und verständnisvoll berührt hatte.
    Die Anziehung von Samburi Yura wirkte auf vielen verschiedenen Ebenen in dem Unsterblichen.

Meist hatte er nicht wahrhaben wollen, dass sie ebenso auf der erotischen Ebene funktionierte,

genau wie einst bei Kytoma. Aber es war weniger sexuell stimuliert, als es mit dem generellen

Bedürfnis nach Nähe und Intimität zu tun hatte.
    Seit er dieses Reservat betreten und gefühlt hatte, was sich dahinter verbarg, schien

eine weitere Ebene hinzugekommen zu sein: der Drang nach der Nähe zu einem ebenso einsamen

Wesen.
    Die Hitze in Alaska Saedelaeres Körper wurde unerträglich. Hypnotisiert starrte er auf den

androgynen Oberkörper des Proto-Enthonen. Auf der vernarbten Brust jagten sich Licht und

Schatten, vereinigten sich.
    Der Terraner fühlte sich unendlich weit entfernt. Er wünschte, er sähe Samburis Körper.
    Der alte Nomade hielt in seiner Bewegung inne. Alle Geräusche erstarben. Die plötzlich

eingetretene Stille wirkte auf Saedelaere wie ein Schock. Als wäre er

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