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2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Augen

gespielt hatte.
    Die schicksalsträchtigste Begegnung hatte er mit dem anderen Alaska gehabt, der sich

mit ihm vereinigt und ihm das Fragment zurückgegeben hatte. Den strahlenden Gewebeklumpen, den er

nun wieder im Gesicht trug, nachdem er so lange Zeit gedacht hatte, dass es damit vorbei

wäre.
    In der LEUCHTKRAFT war er wieder zum Maskenträger geworden. Einfach so. Weil Frau Samburi Yura

befunden hatte, dass er das Cappinfragment benötigte.
    Damit der bloße Anblick seines Gesichts andere wieder in Irrsinn oder Tod trieb? Weil

er ein Außenseiter sein musste, um als kosmischer Mensch zu gelten?
    Weil er mit dem Fragment im Gesicht gar nicht mehr Mensch war?
    Saedelaeres Gesicht verzerrte sich vor Zorn. Er fühlte, wie sich seine Haut verzog und dass

der Gewebeklumpen die Bewegung nur teilweise mitmachte.
    Er hakte das elastische Band der billigen Kunststoffmaske hinter eine Tasche seines

SERUN-Gürtels. Dann reckte er sich wieder nach der Kante. Im zweiten Versuch bekam er sie zu

fassen und zog sich daran hoch.
    Endlich konnte er den linken Fuß heben und in eine Felsritze zwängen, die ihm besseren Halt

gab.
    Schwer atmend blickte er nach unten.
    Die ersten zwei Dutzend Meter war er schnell vorangekommen. Dann hatte ihn die Kletterpartie

mehr und mehr Kraft gekostet, und er musste einsehen, dass er sich auf seinen Schutzanzug nicht

verlassen konnte.
    Das hatte ihn am Weiterklettern aber nicht gehindert.
    Weit unter seinen Füßen zog ein Fluss wie ein dünnes Rinnsal durch ein ausgestorbenes

ockerbraunes Tal. In einer Schlinge wuchs ein einzelner, zierlicher Baum.
    Es gab keine Menschen, keine Zwergandroiden, keine Feliden, nicht einmal Vögel, Echsen oder

Insekten.
    Die LEUCHTKRAFT schien ausgestorben.
    Was war mit dem Pseudoleben geschehen, das früher das kobaltblaue Schiff bevölkert hatte?

Existierte es nur so lange, wie die Herrin des Schiffes, Samburi Yura, zugegen war?
    Gab es nur noch ihn, den Sucher, und die Mannschaft des Schiffes? Eroin Blitzer und die

anderen - zwar Zwergandroiden von Gestalt, aber eben keine Bewohner der Pararealitäten im

Innern des Schiffes.
    Alaska Saedelaere holte tief Luft. Er zog sich zur nächsten Spalte hoch, an der er sich

festhalten konnte.
    Er stutzte. War es möglich?
    Saedelaere schloss die Augen. Vorsichtig schnupperte er. Nein, er hatte sich nicht geirrt.
    Er sog die Luft, die auf einmal intensiv nach Zwiebeln und Pfeffer roch, tief ein.
    Plötzlicher Schwindel erfasste ihn. Schwarze Flecken blühten vor seinen Augen auf wie

Tintenkleckse, die jemand auf eine weiße Leinwand spritzte.
    Seine Finger verloren den Halt. Saedelaere stürzte.
    Panik explodierte in ihm.
    Er wollte nicht sterben. Nicht jetzt!
    Er schrie in Todesangst.
    Der Fall dauerte keine halbe Sekunde, und der Aufprall schmerzte nicht mehr, als wenn er sich

in eine Wiese hätte fallen lassen.
    Er lag auf dem Rücken. Der Kopf sank sanft auf den staubigen Boden. Er spürte Wasser an seinem

rechten Ohr.
    In Zeitlupentempo drehte er den Kopf.
    Und sah den Fluss.
    Er war tatsächlich nur ein dünnes Rinnsal und der Baum in der Schlinge des Flusses kaum größer

als ein Haar auf seinem Handrücken. Er stand keine zwei Handbreiten vor seinem Gesicht.
    Langsam stemmte sich Saedelaere hoch, blickte sich vorsichtig um.
    Es war wie zuvor die gleiche Umgebung, in der er zu der Kletterpartie angesetzt hatte. Nur war

sie inzwischen klein wie ein ...
    Da erkannte Saedelaere seinen Fehler. Nicht die Landschaft hatte sich verändert ... sondern er!
    Aus dem Augenwinkel gewahrte er eine Bewegung. Saedelaere fuhr herum. Er sah eine große,

rotbraun gestreifte Katze, die mit einem breiten Grinsen auf ihn zustreunte.
    Instinktiv tastete er nach seiner Maske, fand sie aber nicht.
    Die Katze blinzelte ihm zu. Dann biss sie in das Sandsteingebirge. Krachend zermalmte sie die

Felswand, an der Saedelaere vor Kurzem noch hochgestiegen war.
    Vier Bisse später prangte ein großer Einschnitt in dem Gebirge.
    Die Katze schenkte Saedelaere einen letzten feixenden Blick über ihre linke Flanke und

verschwand mit einem kräftigen Sprung auf der anderen Seite des Gebirges.
    Verblüfft starrte Saedelaere auf die klaffende Lücke im Gebirge. Da tauchte eine weitere

Gestalt auf: ein weißes Kaninchen in einem karierten Sakko, an dem eine goldene Uhrenkette

baumelte.
    Es hoppelte nicht etwa wie gewöhnliche Kaninchen, sondern eilte auf seinen Hinterbeinen

herbei. Dabei

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