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2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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abrupt aus einem tiefen

Traum aufgeweckt worden.
    »Du bist sicherlich hungrig, Fremder«, sagte der Proto-Enthone in der Sprache der Mächtigen.

»Tara Marate!«
    Aus den dunklen Silhouetten der Hütten löste sich eine schlanke Gestalt. Eine junge

Proto-Enthonin kam auf Saedelaere zu. Dünne Zweige brachen unter ihren nackten Fußsohlen. In den

Armen hielt sie eine große ovale Schale.
    Sie beugte sich zum Maskenträger. Wortlos hielt sie ihm die Schale hin. In ihren Augen stand

ein schwer zu deutender Ausdruck - Unsicherheit ? Bewunderung ? Zuneigung ?
    Der Maskenträger blickte auf die Schale. Eine Karaffe mit Wasser stand darin und mehrere

rundliche Gegenstände, wahrscheinlich Früchte.
    Saedelaere nahm sich die Karaffe und zwei Früchte. Er bedankte sich, indem er kurz den Kopf

senkte.
    Die junge Frau sah ihn einen Lidschlag zu lange aus ihren großen tiefschwarzen Augen an, dann

entfernte sie sich rasch.
    Der Stammesälteste machte eine auffordernde Geste. Saedelaere zögerte, dann hob er die Maske

ein Stück weit, setzte die Karaffe an die Lippen. Er trank mit gierigen Schlucken. Dabei hielt er

sich die linke Hand vor das Kinn, damit der Nomade das Fragment nicht sehen konnte.
    Der Instinkt sagte ihm zwar, dass Samburis Kunstgeschöpfe immun gegen die Wahnsinnsstrahlung

des Gewebeklumpens waren, aber die Jahrhunderte hatten ihn in dieser Hinsicht übervorsichtig

werden lassen.
    Das Wasser tat ihm gut. Der Marsch in der heißen Sonne hatte seinen Körper dehydriert.

Saedelaere stellte die Karaffe auf den Boden, riss ein Stück von einer der Früchte ab und stopfte

es durch den Mundschlitz der Maske. Das Fruchtfleisch schmeckte exotisch und süß. Halb zerkaut

schluckte er es hinunter. Sogleich schob er das nächste Stück in den Mund.
    Saedelaere fühlte sich, als hätte er seit Monaten nicht mehr richtig gegessen, obwohl ihn die

Zwergandroiden nie hatten hungern lassen.
    Der Proto-Enthone hatte ihn in seinem Tun reglos beobachtet. Nun hob er seine Hand, deutete

auf Saedelaeres Maske und sagte: »Es behindert dich im Sein, Fremder.«
    Alaska Saedelaere schluckte den Rest der Frucht hinunter. »Die Maske schützt andere Wesen«,

erklärte er.
    Der Nomade sah ihn ausdruckslos an. »Sie verbirgt das Tabu.«
    Der Maskenträger schwieg überrascht. Wie kam der Proto-Enthone auf diese Aussage? In diesem

Moment wurde ihm bewusst, dass er im Grunde gar nicht wusste, worüber er mit dem Nomaden sprechen

wollte.
    »Ich bin auf der Suche nach Samburi Yura«, sagte er schließlich, weil ihm alle anderen Fragen

ungeeignet erschienen waren.
    »Die Morgenschwester.« Der Proto- Enthone lächelte. »Sie ist nicht hier.«
    In diesem Moment erschien die junge Nomadin erneut. Sie warf Saedelaere einen kurzen

Seitenblick zu, während sie unterarmlange Holzspieße neben der Feuerstelle schräg in den Boden

trieb. Helle Fleischstreifen waren darum gewickelt. Die Glut würde sie braten. Schnell, fast

fluchtartig, wich die junge Frau in die Schatten der Umgebung zurück.
    »Samburi Yura ist die Morgenschwester?«, fragte Saedelaere langsam. »Wann habt ihr sie zum

letzten Mal gesehen?«
    Der Stammesälteste legte sich beide Hände an die Stirn. »Ich verstehe nicht.«
    Saedelaere überlegte kurz. Dann deutete er zum sternenlosen Himmel empor. »Wie viele Wechsel

von Tag und Nacht ist es her, seit ihr die Morgenschwester zum letzten Mal gesehen habt?«
    »Tage?«, fragte der Proto-Enthone. Hilflosigkeit schwang in seiner Stimme mit. »Wir sind das

Tagvolk«, sagte er dann mit fester Stimme. »Und sie die Morgenschwester.«
    Alaska Saedelaere sog langsam Luft ein. Besaß der Proto-Enthone kein Zeitgefühl, oder hatten

ihn nur die Begriffe verwirrt?
    »Bis vor Kurzem hat die Sonne am Himmel gestanden und helles Licht verbreitet«, unternahm

Saedelaere einen neuen Anlauf. »Das nenne ich Tag. Anschließend versinkt die Sonne am Horizont,

es wird dunkel, wie jetzt. Das nenne ich Nacht. Irgendwann wird es hell werden, wenn die Sonne

aufgeht und zu einem neuen Tag wird. Verstehst du mich?«
    Fett tropfte von den Spießen in die Glut. Das Fleisch wurde dunkler, verbreitete einen

schweren, würzigen Geruch.
    »Weshalb stellst du Fragen nach dem Davor und dem Danach?«, fragte der Alte

verständnislos.
    Saedelaere seufzte leise. Wie es schien, kannten die Nomaden weder das Gestern noch das

Morgen. Der Maskenträger stutzte.
    »Ihr bezeichnet euch als das Tagvolk«, sagte er

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