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256 - Der König von Schottland

256 - Der König von Schottland

Titel: 256 - Der König von Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn und Christian Schwarz
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Falkirk, eine Räuberbande unter ihrem Anführer Huul rekrutiert. Das kostete mich eine Menge Bax, aber so besaß ich einen wirksamen Schutz, wenn ich zu den Clans und Stämmen ging, um ihnen mein Anliegen vorzutragen.
    Doch zuerst hatte ich mich auf die Suche nach Nimuee begeben und sie schnell gefunden. Das war nicht schwierig gewesen, weil viele Krieger aus der Gegend seinerzeit an Arfaars Kreuzzug teilgenommen hatten und sowohl Nimuee als auch mich noch gut kannten. Sie hatten mir gesagt, dass Nimuee beim mächtigsten Clan, den Cembells, zu finden war. Vorausgesetzt, sie reiste nicht gerade als »Priesterin Arfaars« durch die Lande, um das Andenken an den charismatischen König hochzuhalten. Das gelang ihr zu meiner Freude glänzend. Bei manchen Clans hatte es Arfaar bereits zur lokalen Gottheit gebracht.
    Ich traf sie bei den Cembells. Als Nimuee hörte, dass ich Arfaars Mission vollenden wollte, blieb sie bei mir. Und weil sie großen Einfluss bei den Cembells genoss, hatten sie mir ein leeres Kastell auf ihrem Clansgebiet zur Verfügung gestellt. Momentan waren die Cembells einer von drei Clans, die meine Autorität akzeptierten und mich als König anerkannten.
    Meine Strategie sah folgendermaßen aus: Ich stellte mich bei den Clans der Highlands und den Stämmen und Sippen der Lowlands als der »neue König von Schottland« vor. Wer sich mir anschloss, dem gewährte ich mit meinen überlegenen Waffen Schutz gegen Feinde und sonstige Bedrohungen. Dafür mussten sich die Clans verpflichten, künftig mit allen, die sich mir anschlossen, in Frieden zu leben und mir Krieger zu stellen, wenn ich welche brauchte. Ansonsten behielt der Chieftain seine volle Souveränität. Abgaben erhob ich ebenfalls nicht. Stattdessen beschrieb ich den Chieftains die Einheit aller schottischen Clans und Stämme mit glühenden Worten, wofür ich hin und wieder Hohngelächter, meistens verständnisloses Schweigen und nur in vereinzelten Fällen Zustimmung erntete.
    Manche von denen, die Arfaar gefolgt waren, waren mehr von dessen Persönlichkeit als von seinen Ideen fasziniert gewesen. Deswegen konnte Nimuee bei den Clans durchaus punkten, denn sie wollte ja nicht die Einheit, sondern nur Arfaars Andenken bewahren. Mit kleinen Demonstrationen meiner Macht verschaffte ich mir aber zumindest Respekt. Wirklichen Eindruck machte ich im Moment nur auf die kleinen, nicht so mächtigen Clans, für die das Leben eine ständige Bedrohung war. Zwei hatten sich mir angeschlossen, mit Abstrichen auch die Cembells. Mehr war im Moment noch nicht möglich, aber ich war guter Dinge. Obwohl Chieftain Gallo sogar schon eine Allianz gegen mich schmiedete und mir an den Karren zu fahren versuchte, wo es nur ging.
    Ich bewegte mich also in einem Umfeld aus Lug, Trug und anderweitiger Falschheit. Die einzige verlässliche Komponente neben Nimuee waren ironischerweise Huul und seine Celtics. Denn Huul hatte sich mit seinem Ehrenwort verpflichtet. Es konnte natürlich auch an den Bax liegen, die ich meiner Leibwache sehr großzügig bezahlte.
    Drei Tage später erlebte ich eine Überraschung. Vor dem Kastell tauchten zwei Parlamentäre der Freesas auf, einer davon der Barde des Clans, an einer rot gefärbten Straußenfeder auf dem Bont zu erkennen, wie Nimuee mir erklärte. Bei dem Bont handelt es sich um eine der seltsamen Kappen, die die Highlander aller Clans zu offiziellen Anlässen tragen. Der Baard kündigte mir an, dass mich sein Chieftain Gallo zu sprechen wünsche.
    »Wie, äh, komme ich zu dieser, hm, Ehre?« Ich war deutlich verunsichert, auch wenn ich es mir nicht anmerken lassen wollte. Ich vermutete eine Falle, einen Racheakt des Freesa-Chieftains. Doch der Baard versicherte mir, dass Gallo als Bittsteller komme! Das machte mich neugierig. So sagte ich den Freesas freies Geleit zu, wenn sie keine linken Dinger drehen würden.
    Die Parteien trafen sich auf der Steinwiese vor dem Kastell. Kolks drehten ihre Runden hoch oben in der kühlen klaren Luft, die bereits nach Schnee roch. Gallo, dieses Mal ohne Waffen im Gürtel und ebenfalls mit einem Bont bekleidet, auf dem die grüne Feder des Chieftains wippte, brachte zehn Mann mit. Voller Misstrauen und aufs Äußerste angespannt musterten sie die Celtics, die sich in langer Reihe, zweiundzwanzig Mann und drei Frauen, vor der Kastellmauer aufbauten. Fünf Mann um Huul blieben direkt bei mir und Nimuee, um einen Angriff Gallos sofort unterbinden zu können.
    Doch der Hüne mit den gürtellangen

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