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2574 - Das Lied der Vatrox

2574 - Das Lied der Vatrox

Titel: 2574 - Das Lied der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Nachrichten. Und nichts anderes wird heute mehr das

Netz beherrschen.«
    »Gut.«
    Lucba nahm die Erfrischungen, die ein Roboter ihr brachte, dankbar an. Während Olea sich darum

kümmerte, wieder Ordnung in den Saal zu bringen, nahm die Historikerin letzte Überprüfungen und

Justierungen an ihrem System vor. Als das erste Mal Informationen in sie geströmt waren, die ihr

vielleicht nicht so recht bewusst geworden waren, war es wie eine Initialisierung gewesen.

Dadurch war sie unglaublich stimuliert worden, und ihr Verstand hatte sich erweitert.
    Es war alles genau so verlaufen, wie sie es geplant hatte.
    Der Tag ihres Triumphes, der Tag der Wende für das Volk. Nun würden die Vatrox einen

gewaltigen Entwicklungssprung machen.
    Das Universum jedenfalls war an diesem Tag kleiner geworden.
     

5.
    Tag L.O.T., mittags: Präsentation 1
     
    Allmählich wurde es ruhig, die Frauen nahmen wieder ihre Plätze ein. Lucba wusste, dass sie

drängende Fragen hatten, aber sie durfte keine einzige zulassen, ansonsten würde es ausufern.

Einige Antworten würden sich auch aus dem Folgenden ergeben. Und über den Rest sollte zunächst

einmal spekuliert werden, bevor weitere konkrete Aussagen getroffen werden konnten.
    All das, was die Frauen erfahren hatten, musste zuerst einmal sacken, richtig zum Bewusstsein

kommen, bevor man über Konsequenzen nachdenken konnte.
    »Beginnen wir nun mit der eigentlichen Holo-Memo-Simulation«, eröffnete sie den zweiten Teil

ihrer Vorführung. »Ich zeige in insgesamt drei Abschnitten Wendepunkte in unserer

Vergangenheit.«
    Lucba ließ kurz den Blick schweifen. »Ich muss an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen,

dass es sich um eine Simulation handelt, so lebensecht sie auch wirken mag. Bedingt durch unsere

Mentalgabe, wird es für uns sein, als wären wir mittendrin in der Geschichte, die erzählt wird,

ja, wir werden uns so fühlen, als wären wir selbst die Person der Erzählerin. Die genannten

Personen sind sorgfältig recherchiert und ihrer Zeit stimmig nachempfunden, um einen möglichst

realistischen Einblick zu gewähren. Alle Ereignisse sind ebenfalls mit der größten Sorgfalt von

mir recherchiert worden und haben in ähnlicher Form so stattgefunden. Ich werde nichts

kommentieren, um das Holo-Memo ungestört wirken zu lassen. Alles wird so dargestellt und in

unsere Gedanken projiziert, als ob wir es wirklich erleben, und erklärt sich dadurch von selbst.

Jeder mag sich seine eigenen Gedanken dazu machen.«
    *
    Vor 4722 Jahren: Cagra Honovoch
     
    »Kommandantin!«, scholl der Ruf durch die Zentrale. »Es gibt ein Problem am Rand des

Systems!«
    »Präzisiere!«, kam es knapp und scharf zurück.
    »Ein Notruf. Die ASTAVER befindet sich am Rand, sie kann nicht in den Orbit von Lax schwenken.

Triebwerksschaden. Sie treiben hilflos in den Leerraum hinaus.«
    »Wie lange brauchen wir dorthin?«
    »Vier Stunden, Kommandantin.«
    »Sonst ein Schiff in der Nähe?«
    »Das nächste Schiff ist sechs Stunden entfernt.«
    »Melde der Station von Vatar IX, dass wir kommen. Sie sollen alle Rettungskräfte bereithalten.

Kommunikation, sorge für die Protokollübertragung an uns und Weiterleitung an die Zentrale mit

der Information, dass wir in Rettungsmission unterwegs sind.«
    »Zu Befehl.«
    Das kam ungelegen. Äußerst ungelegen sogar.
    Die VASTARU war in anderem Auftrag unterwegs. Auf Tak war durch Sonden ein gigantisches

Erzvorkommen entdeckt worden, das nun von Cagras Kommando untersucht werden sollte. Und bei

Bestätigung sämtliche Frachträume füllen sollte, bevor die Rückreise nach Vat angetreten

würde.
    Die ASTAVER war ursprünglich in ähnlicher Mission unterwegs gewesen, nur mit dem Unterschied,

dass es auf Lax bereits einige Minen gab, deren Rohstoffe in bestimmten Intervallen

abtransportiert wurden. Cagra hatte sich um diesen Auftrag beworben, aber natürlich keinen

Zuschlag erhalten.
    Solche Missionen waren bei den Kommandantinnen sehr begehrt, denn sie warfen zusätzliche

Anteile pro Tonne aus. Die ASTAVER war seit Langem Spitzenreiter, und Cagra zielte hartnäckig

darauf, ihr den Rang abzulaufen.
    Es war eine Befriedigung, von der Havarie des berühmten Schiffes zu erfahren, und dass nur die

schärfste Konkurrentin, die VASTARU, zur Rettung zur Verfügung stand. Aber der Zeitpunkt war

schlecht gewählt: Nun würde vermutlich ein anderes Schiff nach Tak beordert werden und sich den

Abbau der Pfründe

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