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2574 - Das Lied der Vatrox

2574 - Das Lied der Vatrox

Titel: 2574 - Das Lied der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ablehnender oder ungläubiger

Haltung.
    »Ich kenne die Frage, die nun gestellt werden wird«, fuhr sie nach einer Weile fort. »Wie ist

das geschehen? Nun, die Berechnungen haben zu der Annahme geführt, dass Vatar VIII - Pem - dabei

eine maßgebliche Rolle spielte.«
    Pem war eigentlich gar kein Planet, auch wenn er im Allgemeinen als solcher bezeichnet wurde,

sondern ein Brauner Zwerg mit einer Oberflächengravitation, die den Standardwert von Vat um

nahezu das Dreißigfache überstieg, bei einer Masse, die das Fünfzehntausendfache des

Heimatplaneten betrug.
    Das entsprach zwar trotzdem nur einem Bruchteil von Vatar, doch hinzu kam eine stark

elliptische Umlaufbahn, die genau neunzig Vat-Jahre dauerte.
    »So, wie unser Fest der Frauen alle neunzig Jahre stattfindet«, fügte Lucba lächelnd

hinzu.
    Es war also durchaus vorstellbar, dass sich für eine Zeit lang, während der Phase der größten

Annäherung, die gemeinsame Raum-Zeit-Krümmung von Vatar und Pem zu stark gewesen war. Und zwar

gerade zu dem Zeitpunkt, als der tiotronische Hyperimpuls das Vatar-System erreichte.
    »Er wurde eingefangen und erst wieder freigegeben, als Pem sich von Vatar entfernte.«
    Lucba machte eine kurze Pause. Ein schwebender Roboter brachte ihr ein Glas Wasser, das sie in

einem Zug leerte und dann auf das Tablett zurückstellte.
    Um sie im Halbdunkel atemlose Stille; es war gut, das Licht weiterhin gedimmt zu halten.
    *
    »Während der Absorptionszeit ist etwas geschehen«, nahm Lucba den Faden wieder auf. »Etwas,

das Vatar verändert hat, dessen sind wir sicher. Es gibt noch keine Berechnung darüber, wie genau

das stattgefunden hat, aber das Ergebnis liegt auf der Hand. Ihr habt es gesehen. Ihr habt es

gespürt. Und ihr wisst es, wenn ihr euch zu den Kreisen zusammenfindet. Das war die

Initialzündung zur mentalen Veränderung der Frauen.«
    Gesehen und gespürt hatten die Zuschauerinnen es mit dem symbolischen Licht. Ein Teil der dem

tiotronischen Hyperimpuls aufgeprägten Informationen hatte sich bis in die Gegenwart hinein

erhalten und war empfangbar.
    Das Wissen, das auf sie eingestürmt war, konnte durch diese Erkenntnis eingefangen und

analysiert werden. Die Köpfe der Vatrox-Frauen mochten zwar vollgepackt damit sein, aber derzeit

konnten sie nicht viel damit anfangen, weil sie es nicht einzeln abrufen und begreiflich machen konnten. Aber der erste Schritt war getan
    Das Wichtigste aber war die Schlussfolgerung, dass auf diese Weise das plötzliche Auftreten

der mentalen Fähigkeiten der Vatrox-Frauen erklärt werden konnte. Weshalb die Veränderung der

Sonne keine Auswirkungen auf die Männer zeitigte, würde wahrscheinlich auf ewig unklar bleiben.

Zumindest nach derzeitigem Wissensstand gab es keine Erklärung dafür.
    Es erklärte auch, weshalb traditionell alle neunzig Jahre das Fest der Frauen mit dem globalen

Großkreis stattfand. Denn bei der größten Annäherung von Pem an Vatar fand zugleich die größte

Annäherung an Vat statt. Der Braune Zwerg war dann sogar mit bloßem Auge am Sternenhimmel gut zu

erkennen.
    Und dann, ob als Spiegeleffekt oder was auch immer, war das Wissensecho von damals besonders

stark zu empfangen, bis Pem sich wieder zu weit entfernt hatte. Dieses Wissensecho war demnach am

Tag der größten Annäherung am stärksten. Etwas, das die Frauen in den Großkreisen stets

wahrnehmen konnten, ohne allerdings eine Erklärung dafür gehabt zu haben. Doch instinktiv hatten

sie die Bedeutung dieses Ereignisses erkannt und den Rhythmus darauf abgestimmt.
    Am heutigen Tag waren ihre Kräfte am stärksten, und sie fanden zur höchsten Einheit. Immer

hatten sie dabei das Hintergrundrauschen vernommen, danach gesucht, versucht, es zu

ergründen.
    Das Signal konnte nicht mit normalen Hyperfunkgeräten empfangen werden, und normalerweise

blieb es im natürlichen Rauschen Vatars unbemerkt - nur eben an diesem Tag der besonderen

Konstellation und Nähe der drei Himmelskörper nicht, wenn die Frauen ihr Bewusstsein dem Draußen

öffneten.
    »Der nächste Schritt wird sein, diese Informationen, die momentan unsere Geister verwirren,

bewusst wahrzunehmen und zu entschlüsseln«, erklärte Lucba. »Auch wenn es nur ein

fragmentarisches Wissensecho ist, die Datenmenge ist immer noch so groß, dass wir sie nicht

einmal ansatzweise aufnehmen können. Deshalb müssen wir uns behutsam herantasten. Eine Hilfe mag

dabei meine Visualisierung

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