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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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waren

die Herrscher der Vatrox.
    Conca war sich darüber im Klaren, dass sie nicht mehr als eine Handlangerin für den Ersten

Triumvir war, genauso wie die anderen beiden Ordensschwestern für den Zweiten und den Dritten.

Doch sie war stolz auf die Ehre als Mittlerin und Sprachrohr, niemand war dem Ersten Triumvir so

nah wie sie.
    Das Triumvirat lenkte die Geschicke des Volkes ausgezeichnet, es blühte und gedieh und dehnte

seinen Einfluss in der Galaxis Vamu-Vamu zusehends aus.
    »Erste des Einzigartigen« hatten die Vatrox ihre Sterneninseln genannt.
    Dass die Eroberung längst nicht abgeschlossen war, zeigte sich an der Riesenflotte, die sich

seit ein paar Jahrzehnten auf Befehl des Triumvirats im Bau befand.
    Dass nun alle drei Kollektive ihre Stellvertreterinnen zeitgleich zu sich riefen, musste etwas

Besonderes bedeuten. Womöglich die Enthüllung eines Planes, dessen Vorbereitungen schon lange

laufen mussten.
    Conca war gespannt, was sie erfahren würde. Den Vatrox waren so gut wie keine Grenzen gesetzt,

und sie waren damit nicht am Ende des Weges angekommen.
    Komm zu mir.
    Die Stellvertreterin gehorchte. Langsam stieg sie den Berg hinauf; ihre Füße fanden auf dem

körnigen Untergrund leicht Halt. Stimmen schwirrten um sie, das rote Schimmern hüllte sie ein,

und sie fühlte sich schon beinahe als Teil davon.
    Der Berg hatte keine Spitze, sondern einen gewaltigen Krater, in den es tief hinabging. Dort

unten, nur mit den Parasinnen der Frauen erkennbar, schwebte eine wabernde, leuchtende Wolke, die

einer Rauchbildung eines aktiven Vulkans täuschend ähnlich sah - wäre sie nicht von einem

einzigartigen Rot durchdrungen, das mal stärker, mal schwächer pulsierte.
    Die mentale Präsenz drückte schwer auf Concas Gemüt, unwillkürlich beugten sich ihre

Schultern, als hätte sich eine gewaltige Last auf sie gelegt. Die unmittelbare Nähe zu

VATROX-VAMU war kaum zu ertragen. Ihr Puls raste, und ihr Körper wurde von einem unkontrollierten

Zittern befallen.
    Bevor Conca an den Rand des Kessels treten konnte, um auf einem schmalen Pfad ein Stück weit

hinabzuwandern, zu einer Plattform, die zur »Zwiesprache« erbaut worden war, musste sie die

Wachen passieren. Es waren ausgesuchte Männer, die eine ausgeprägte Unempfindlichkeit gegen die

Ausstrahlung des Triumvirs entwickelt hatten.
    Obwohl niemand außer der Stellvertreterin und diesen Mutierten den Aufenthalt am

Kraterrand ertragen konnte, war es irgendwann Sitte geworden, dass die Vamu- Depots Tag und Nacht

bewacht wurden. Der Orden wollte keinerlei Risiko eingehen, dass irgendeine Gefahr das

Vamu-Kollektiv bedrohen könnte.
    Conca musterte die Männer der Reihe nach prüfend, dann nickte sie ihnen zu und stieg langsam

zur Plattform hinab.
    Unten im Kessel geriet das Rauschen zum Dröhnen, das ihr Innerstes zum Vibrieren brachte, an

ihr riss und zerrte. Diese Momente, so erhebend sie auch sein mochten, waren das Schlimmste, was

einer Begabten widerfahren konnte. Deshalb fürchteten die Stellvertreterinnen auch nichts.
    Außer dem Triumvirat. Bei jedem Besuch schien die Qual größer zu werden, schien VATROX-VAMU,

der Allererste, der Mächtigste, noch gewaltiger zu werden.
    Sei gegrüßt und willkommen.
    Danke, großer Erster!
    Conca beeilte sich, Meditationshaltung einzunehmen, riss ihren Geist an sich und vereinte ihn

mit dem Kollektiv. Sie konnte nun ihre beiden Ordensschwestern und die anderen beiden Triumvirn

spüren.
    Doch dieser Sechserverbund blieb nicht lange individuell. Die hohen Wesen verschmolzen

miteinander, aus den drei Triumvirn wurde Einer, der mit einer Stimme sprach:

VATROX-VAMU/CUUR/DAAG, der Erste und Einzige.
    Immerhin dämpfte er seine mentale Stimme, sodass die Frauen sie ertragen konnten. Conca und

die beiden anderen Stellvertreterinnen schwebten im Geiste nebeneinander, sozusagen Hand in Hand,

gaben sich gegenseitig Kraft. Die Nähe der anderen zu spüren war tröstlich für jede von ihnen.

Die Dreiheit schwebte als leuchtende, pulsierende Wolke vor ihnen, in der Entladungen

zuckten.
    Wir sind sehr zufrieden mit euch. Die Vamu-Fängerinnen leisten gute Arbeit und

führen jedes Vamu zu uns, das den Weg nicht findet. Dadurch haben wir genug Kraft, um für euch zu

sorgen. Auch ihr Mittlerinnen seid unentbehrlich für uns, denn ihr übermittelt unsere Botschaften

an das Volk, das unter unserer Leitung gedeiht.
    Wir danken euch, Triumvirn.
    Seit jeher war es

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