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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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bis der erste Flug mit einem Transitionsschiff gelang, doch

dann gab es kein Halten mehr.
    Viele Raumfahrerinnen waren bis zu diesem großen Tag umgekommen, doch die meisten ihrer Vamu,

so stellten es zumindest die Schwestern des Vamu-Ordens dar, fanden den Weg nach Hause.
    Jedes Opfer war es wert gewesen. Die Vatrox strebten ins All, um nach anderem Leben zu

forschen - und fanden jede Menge davon.
    Doch keines war so wie sie. Kein einziges mit Intelligenz ausgestattetes Volk, selbst wenn es

über Raumfahrttechnologie und eine lange Historie verfügte, verfügte über Vamu. Wenn diese Wesen

starben, waren sie tot, ein für alle Mal. Egal, welchem Glauben sie anhängen mochten, der ihnen

Wiedergeburt oder ein Leben im Paradies versprach, die Vatrox wussten es besser:
    Sie waren einzigartig. Niemand war so wie sie. Keiner sonst hatte Vamu oder derart mental

hochbegabte Frauen, deren Anteil bei über neunzig Prozent lag. Die Gedankenleser anderer Völker

konnten nicht mit den Talenten der Vatrox-Frauen mithalten.
    »Lasst uns diesen minderbemittelten Völkern helfen«, ordneten die Führerinnen des Vamu-Ordens

an. »Lasst uns ihnen geben, was sie brauchen.«
    Und so errichteten die Vatrox in den folgenden Jahrhunderten ein kleines Sternenreich, in dem

jedes Volk auf ihr Wort und Gesetz hörte.
    Dorthin sollte Sespa Bradogi nun gehen, um das Vamu ihrer Schwestern und der Männer, die im

Einsatz oder als Siedler eines natürlichen Todes starben, nach Hause zu geleiten.
    »Das ist eine große und ehrenvolle Aufgabe, Mutter«, sagte die Vamu-Fängerin ergriffen. »Ich

danke dir.«
    »Bald haben wir dir zu danken, Tochter«, versetzte die Oberste Mentalin. »Unser Reich soll

wachsen und gedeihen.«
    Es gab so viel dort draußen zu entdecken. Es war die Aufgabe der Vatrox, die anderen Völker,

die nicht so gesegnet waren wie sie, zu leiten und zu beschützen. Und das Vamu hinauszutragen,

damit es reich an Wissen zurückkehrte und das Volk weiser und stärker machte.
    Sespa verriet ihrer Mutter noch nichts über Lucba Ovichat und die Zukunft, die von den Männern

bestimmt wurde. Es war ohnehin unvermeidlich. Doch sie würde künftigen Generationen des Ordens

als Warnung eine Nachricht hinterlassen, damit sie vorbereitet waren.
     

5.
    9178 n. L.O.T.: Conca Vinnochac
     
    Lucba Ovichat kehrte fast widerwillig zurück und blinzelte, als das Licht aufflammte.

»Faszinierend«, urteilte sie, bevor Kitapor etwas sagen konnte. »Ist es möglich, ein wenig

frische Luft zu schnappen, bevor wir weitermachen?«
    Der Referror war weiterhin bemüht, ihr jeden Wunsch zu erfüllen, um sie zufriedenzustellen.

Also fuhr er mit ihr im Antigravlift bis fast nach oben und führte die Wiedererweckte in einen

Innenhof, der über weiteren Innenhöfen auf den unteren Etagen thronte.
    Lucba Ovichat konnte durch eine Grünanlage spazieren, Licht und Luft fielen durch den offenen

Schacht von oben herein.
    Das Klima auf dieser Welt war sehr angenehm, die Luft war mild. Kleintiere, zum Großteil

geflügelt, hatten sich das kleine Refugium erobert, denn es bot ihnen Schutz vor Räubern.
    Man ging also nach wie vor kein Risiko ein, Lucba allein irgendwohin gehen zu lassen, am

wenigsten nach draußen. Sie durfte mit niemandem in Kontakt kommen, der nicht zur Behörde oder was immer das hier auch darstellte, gehörte.
    Vorsichtig tastete sie mit ihrem Geist nach draußen, doch außerhalb des HMS- Raums war sie

nach wie vor taub. Mehr und mehr erfasste sie Misstrauen, ob die Männer diesen Zustand auf

irgendeine Weise absichtlich herbeigeführt hatten, um sie gänzlich zu isolieren. Vielleicht war

auch das gesamte Gebäude gewissermaßen »abgeschirmt«, damit keine Frauen spionieren konnten?
    Nur im HMS-Raum funktionierte das nicht. Da durfte nichts unterdrückt werden, sonst wäre der

HMS-Effekt verloren. Aber warum ließen sie diese Technik überhaupt zu?
    »Wie visualisierst du für dich eigentlich die Holo-Memo-Simulation?«, fragte sie Kitapor.

»Oder habt ihr Männer inzwischen rudimentäres Gedankenlesen entwickelt?«
    »Nein«, antwortete er. »Wir sind im Gegenteil noch tauber geworden, wie ihr es

bezeichnet. Manche von uns haben allerdings eine gegenteilige Gabe entwickelt, die durchaus

nützlich ist. Um deine erste Frage zu beantworten: Ich sehe sie nur mit meinen Augen, wie

ein Holo. Doch es ist auch so beeindruckend, wie ich finde.«
    »Du weißt nicht, was dir entgeht, deswegen

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