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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hinarbeiten, seit die Depots das erste Mal diese Größe erreicht hatten.«
    Weil sie sich an den Planeten gefesselt fühlten und weil ihre Macht sich potenzierte, in dem

Maße, wie sie Vamu an sich banden. Sie wollten diese Macht nicht länger lokal beschränken -

sondern ausdehnen! Langfristig vielleicht sogar auf andere Galaxien.
    Vatrox glaubten nicht an Götter, aber diese Kollektivwesen kamen von ihrer Macht her dem, was

andere Völker als Götter bezeichneten, schon sehr nahe.
    »Und das genügt ihnen nicht«, fuhr Conca fort. »Sie wollen sehr viel mehr. Ich denke, mit der

Schaffung einer neuen Entität, einem Ableger von sich, wollen sie nicht nur interstellare

Verbindungen schaffen, sondern auch ihre eigene Macht auf eine neue Stufe heben!«
    Betroffene Stille um sie herum. Sie konnte es niemandem verdenken. Schließlich hatte der Orden

diese Wesen selbst erschaffen, durch das Vamu aller Toten. Das Triumvirat war die Summe aller

jemals existierenden Vatrox.
    »Was wird dann aus uns?«, kam schließlich eine Frage auf.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Conca aufrichtig. »Sie haben uns darauf keine Antwort gegeben.

Aber ich sehe das so: Das Triumvirat ist aus den Vatrox hervorgegangen. Es kann sie nicht einfach

ablegen oder gar die Verbindung kappen.«
    »Wenn wir ... das Depot selbst verkleinern, indem wir Vamu herausziehen und irgendwo, ich weiß

nicht, Zwischenlagern?«, schlug jemand vor.
    »Wir können kein Vamu herausziehen«, antwortete Conca ruhig. »Das lassen sie nicht zu. Die

Männer haben bereits alles abgeriegelt, nicht einmal ich kann jetzt noch dorthin. Sie wissen es, und sie haben den Männern auf irgendeine Weise den Befehl erteilt, sie vor uns

zu schützen.«
    »Genau wie der Orden einst gearbeitet hat.«
    »Sie sind wir...«
    Und damit hatten sie keine Wahl. Sie mussten mitziehen und darauf hoffen, dass das

Kollektivwesen sein eigenes Volk nicht vergaß.
    Wie hätten wir damals ahnen sollen, flüsterte Conca Vinnochacs Erinnerung Lucba Ovichat

zu, was sie Großes mit uns vorhatten. Und doch ...
    Lass mich raten, unterbrach Lucba spöttisch. Es ging schief.
    Und ob. Du ahnst nicht, wie sehr!
     

6.
    Das KIND, das sie Zerstörung nannten
     
    Alle Vorbereitungen waren getroffen für das große, einzigartige, nie da gewesene Ereignis.

Größer und unvergesslicher als die Entdeckung des Vamu sollte es werden. Und das ganze Volk

sollte daran teilhaben, so war es erwünscht.
    Tatsächlich wollte es sich auch niemand entgehen lassen. Und so brach der gewaltigste

Pilgerzug aller Zeiten auf, eine Million Großraumer mit zweiundvierzig Milliarden Vatrox von den

Siedlungswelten an Bord. Die Flotte schwenkte gerade an dem Tag ins Vatar-System ein und

verteilte sich darin, als Pem in exakter Opposition zu Vat stand.
    Für Conca wurde offenbar, dass die Triumvirn, genau wie sie es vermutet hatte, schon sehr

lange an diesem Plan arbeiteten: mindestens genauso lange, wie der Bau der Riesenflotte begonnen

hatte ...
    Über neunzig Prozent des Volkes waren somit auf dem Planeten und im ganzen Sonnensystem

versammelt, eine kaum vorstellbare Ansammlung an Individuen und eine Armada an Schiffen, die

ihresgleichen suchte.
    Schon seit Tagen fanden planetenweite Feiern statt. Auch für die Passagiere in den Raumern

wurde Unterhaltung geboten, alle waren über Holoprojektionen miteinander verbunden. Im gesamten

System herrschte Ausnahmezustand, niemand arbeitete mehr; es wurde gefeiert, was das Zeug hielt.

So spröde die Vatrox gewöhnlich waren, dies war ein Ereignis, das sich keiner entgehen ließ und

das jede Zurückhaltung vergessen ließ.
    Vielleicht lag es an der Konstellation der Planeten und der Aufladung des Triumvirats, das

sich im paramentalen Bereich über das ganze System ausbreitete und sämtliche Messgeräte zur

Überlastung brachte. Viele sensible Frauen gerieten in Ekstase und steckten andere an.
    Nur Conca hielt sich aus allem heraus. Sie war viel zu beschäftigt damit, sich gegen die Wucht

von VATROX-VAMU zu wehren und gegen das Wesen abzuschotten; gleichzeitig aber bestand die

Verbindung zu ihm.
    Als Mittlerin hielt sie sich ganz vorn auf, am Rand des Kraters, und bekam alles aus erster

Hand mit.
    *
    Nebel stieg aus dem Talkessel auf, dessen Inneres von energetischen Entladungen glühte. Je

höher der Nebel stieg, desto mehr zog er sich zusammen: Er wurde zu einer Kugel, die immer heller

leuchtete, je kleiner sie wurde.
    Und

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