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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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üblichen Besprechungstermins zu sich,

weil sie eine Entdeckung gemacht hatte.
    »Während des Erweckungsprozesses stellten wir fest, dass der Körper der Vatrox zwar gerade

seine Lebensfunktionen aufnahm, aber hirntot war. Ihr Vamu war fort.«
    »Das heißt wieder eine tote Frau mehr«, sagte Codesfatt frustriert. »Wir können solche

Verluste auf Dauer nicht hinnehmen!«
    »Eben darum geht es: Wir haben gar keinen Verlust«, versetzte Enfia. »Es ist etwas

Erstaunliches passiert. Der Körper kam zu sich - setzte sich auf und sprach mit uns.«
    »Wie bitte?«
    »Ja. Wir setzten sofort die Fängerinnen ein, und es stellte sich heraus, dass ein männliches Vamu während des Prozesses in diesen Körper ... wie soll ich sagen ...

hineingerutscht ist. Sie wachte also auf, aber er hatte sein Bewusstsein und seine

Erinnerungen in einem funktionsfähigen Körper, den er steuern konnte. Er war darüber anfänglich

nicht sehr begeistert, wie du dir vorstellen kannst, doch inzwischen freundet er sich damit an

und spricht sogar davon, als Erstes unbedingt ein Kind bekommen zu wollen. Ein wenig skurril, wie

ich finde, aber ... Nun, das kam jedenfalls dabei heraus.«
    Codesfatt war sprachlos. »Das ist ... unglaublich! Bist du dir über die Konsequenzen im

Klaren, die das mit sich bringt, wenn das kein Einzelfall war?«
    Enfia wiegte den Kopf. »Ich versuche gerade, das dadurch ausgebrochene Chaos in meinem Kopf zu

ordnen.«
    »Wenn wir Vamu gezielt zurückholen können ... ins Leben ... dann gibt es überhaupt keinen Tod

mehr, und unser Volk wird existieren, egal was passiert...«
    Der alt gewordene Mann sprang auf, von neuer Energie durchdrungen, und ging aufgeregt in dem

Raum auf und ab.
    »Das ist der Durchbruch, auf den wir Jahrtausende gewartet haben, Enfia! Macht mit diesem

Experiment weiter!«
    *
    Die Vamu-Fängerinnen lernten, den Prozess zu lenken und zu leiten - diesmal in die umgekehrte

Richtung: aus den Kollektiven in einen Körper. VATROX-CUUR und VATROX-DAAG zeigten

sich nicht minder begeistert von dieser neuen Perspektive und unterstützten die Frauen

tatkräftig.
    Als es immer besser funktionierte, fingen die Frauen an, gezielt nach dem Vamu von wichtigen

Wissenschaftlerinnen und vielen anderen zu suchen, die Codesfatt anforderte, und in hirntote,

aber funktionsfähige Körper zu transferieren.
    »Auch Conca?«, fragte Enfia eines Tages.
    »Das wäre mein Traum«, antwortete Codesfatt und wies auf sich. »Aber sieh mich an. Ich werde

ihr sowieso bald folgen.«
    »Uns gehen ohnehin die Körper aus«, fuhr Enfia fort. »Wir müssen etwas anderes versuchen.«
    »Etwas anderes« bedeutete, nach einigermaßen passenden anderen Spezies zu suchen. Doch diese

Versuche scheiterten schon im Ansatz, jeder einzelne. Beinahe hätte er sogar den Verlust von Vamu

zur Folge gehabt. Die Kollektive verboten weitere Forschungen in diese Richtung, es musste einen

anderen Weg geben.
    Allerdings waren sie daran interessiert, das Verfahren an sich fortzusetzen, denn es würde ein

erneutes Anschwellen ihrer Kapazitäten zu bedrohlicher Größe verhindern und für ein permanentes

stabiles Gleichgewicht sorgen.
    Es gab noch einen anderen Vorteil. Je stärker das Kollektiv durch die Zufuhr von Vamu würde,

umso eher könnte VATROX-VAMU es finden. Würde dagegen regelmäßig Vamu abfließen, bliebe die

Gefahr einer Entdeckung gering.
    »Wir müssen Geduld haben«, mahnte Enfia. »Und wir vermehren uns auch.« »Jetzt sind wir

wahrhaftig unsterblich«, sagte Codesfatt zufrieden, bevor er sein Vamu freigab. Er hatte sein

Lebensziel erreicht.
    *
    Lucba Ovichat hob wie damals in der Klinik die Hand vor die Augen, betrachtete sie und drehte

sie.
    Aber das bin ich, dachte sie. Wie ist das geschehen?
    Sie hatte keine Zeit, sich damit zu befassen, denn es ging nahtlos weiter.
    Oh nein, schoss es ihr durch den Kopf, als sie die Jahreszahl sah.
     

10.
    38.402 n. L.O.T.
     
    29.000 Jahre lang halfen die Vatrox nun den Anthurianern. Immer noch waren die Wasserriesen

voller Geheimnisse für die Schwarzhäutigen, doch immerhin hatten diese herausgefunden, dass es

nicht mehr als eine halbe Milliarde Anthurianer gab. Das war eine wichtige Information, die die

Anführer der Vatrox gut bewahrten.
    Die ganze Zeit mischten sich die Anthurianer nicht in die inneren Angelegenheiten der Vatrox.

Im Gegenzug verstanden die Vatrox nicht, was diese sanften Wasserriesen eigentlich antrieb. Sie

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