2580 - Handelsstern im Visier
gemeinsamen Ursprung im
Volk der Vatrox zurück.
Das hieß nichts anderes, als dass Rhodan in diesen Momenten einem seiner mächtigsten Feinde
ausgeliefert war. Wenn er überhaupt noch lebte.
Verzweifelt überlegte Betty, ob es irgendeine Möglichkeit gab, MIKRU- JON ausfindig zu machen,
doch sie scheiterte.
Ihnen blieb nur abzuwarten.
14.
»Verbünden?«
Das Angebot verschlug Rhodan im ersten Moment die Sprache. Schon die Vorstellung schien bizarr
zu sein - gemeinsame Sache machen mit einer grausamen, menschenverachtenden Diktatur, die, ohne
mit der Wimper zu zucken, ganze Planetenbevölkerungen auslöschte?
Dennoch hielt sich der Terraner zunächst zurück. War diese Situation nicht ohnehin bizarr?
Stand ihm tatsächlich eine Projektion von VATROX- DAAG gegenüber, einem der beiden Herrscher der
Frequenz-Monarchie ... und redete geradezu im Plauderton mit ihm?
Der Vatrox kam noch näher. Seine Nase wirkte viel zu breit in dem hageren Gesicht. Die
schwarze Gesichtshaut schien jegliches Licht zu schlucken, es förmlich aus der Umgebung
abzusaugen und zu verschlingen. Und lag nicht eine Aura aus Düsternis um ihn?
»Du magst mit unseren Zielen oder unserem Vorgehen nicht einverstanden sein«, sagte
VATROX-DAAG.
»Was gelinde gesagt untertrieben ist.«
»In dieser Hinsicht weiß ich, was ich von dir zu halten habe. Es ist ein typisches Zeichen
deiner Schwäche.«
»So?«
»Ich habe es schon zu oft bei viel zu vielen Feinden beobachtet, um es nicht zu erkennen, wenn
ich es sehe. Ihr Scheitern hat mich gelehrt, diesen Fehler niemals zu begehen.«
Rhodan lächelte kalt. »Und obwohl du mich so verachtest, bist du auf meine Hilfe angewiesen,
willst dich gar mit mir verbünden?«
»Ich hoffe, du glaubst diesen Unsinn selbst auch nicht«, sagte der Vatrox. »Ein Bündnis
entspricht lediglich den Gesetzen der Logik und Vernunft.«
»Noch einmal: so?«
»Der wahre gemeinsame Feind ist VATROX-VAMU. Was er anzurichten vermag, hast du von deinen
Mitstreitern in diesem Kugelsternhaufen bereits erfahren. Sein Einfluss steigt kontinuierlich,
und er ist unerbittlich auf dem Vormarsch. Wenn ihm erst das PARALOX-ARSENAL in die Hände fällt,
wird seine Macht unbegrenzt sein.« Die Finger des Vatrox krümmten sich, und diesmal war sich
Rhodan sicher, dass ein nebelartiger Schwaden aus Dunkelheit aus ihnen quoll. »Das würde nicht
nur das Ende für die Völker dieser Galaxis und vor allem den Untergang der von dir so sehr
geschätzten Stardust-Menschheit bedeuten ... sondern es ist auch für mich eine Entwicklung, die
ich nicht akzeptieren darf.«
Nur für einen Augenblick fühlte Rhodan die Versuchung, auf das Angebot einzugehen. Er musste
sich nur die Gräueltaten der Frequenz-Monarchie in Erinnerung rufen, die er mit eigenen Augen
beobachtet hatte.
»Im Unterschied zu dir respektiere ich das Leben in all seinen Erscheinungsformen. Auch wenn
es tatsächlich einen gemeinsamen Feind gibt, werden wir niemals eine Basis zur Zusammenarbeit
finden.«
Das Gesicht des Vatrox blieb eine starre Maske. Ȇberlege es dir gut, Perry Rhodan. Mein
Angebot steht nicht mehr lange. Das Bündnis ist auch für dich die letzte Chance zu überleben. Und
für das Solsystem, deine Heimat.«
»Was hat ... «
»Das Feuerauge dort wartet nur auf meinen Zündbefehl«, unterbrach VATROX-DAAG kalt. »Es kostet
mich nur einen einzigen geistigen Impuls, und dein Heimatplanet ... wie heißt er doch gleich?
Terra ... wird vernichtet.«
Rhodan wandte sich ab. »Deine Vorstellungen eines Bündnisses befremden mich. Du willst mich
dazu zwingen?«
»Ich male dir lediglich aus, was eine Ablehnung meines Angebots bedeutet. Als Partner der
Frequenz-Monarchie werden wir dich und auch dein Volk beschützen. Du stehst dann unter meinem
...« Sein Blick bohrte sich in Rhodans Augen. »... Schutz. Nur ein Narr würde es in deiner Lage
ablehnen. Lass uns gemeinsam VATROX- VAMU bekämpfen. Wir müssen verhindern, dass er das
PARALOX-ARSENAL in die Hände bekommt.«
Fieberhaft suchte Rhodan nach einem Ausweg aus diesem Dilemma. Bot sich ihm in diesen Minuten
vielleicht eine einmalige Chance? War es womöglich an der Zeit, sich mit dem Teufel zu verbünden,
um den Beelzebub auszutreiben?
Alles in ihm sträubte sich bei dieser Vorstellung.
Er musste Zeit gewinnen, um eine andere Lösung zu finden, etwas, mit dem er VATROX-DAAG
hinhalten und seinerseits ködern konnte. »Ehe
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