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2580 - Handelsstern im Visier

2580 - Handelsstern im Visier

Titel: 2580 - Handelsstern im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Halt, ruderte hilflos mit den Armen und schlug rückwärts zu Boden. Ihr Kopf

schmetterte auf, dass Sterne vor ihren Augen blitzten.
    Der fremde gedankliche Druck bohrte sich in ihren Verstand, bis sie endlich begriff, dass zwar etwas angriff, aber dass diese Attacke nicht ihr galt. Sie nahm sie lediglich mit ihren

telepathischen Fähigkeiten wahr. Die mentale Macht war aber derart umfassend, dass ihre Präsenz

alles andere hinwegfegte.
    Und eins erkannte Betty völlig klar: Diese Offensive galt MIKRU-JON.
    Galt Perry Rhodan.
    Sie sprang auf. Zwar war ihr schwindlig, und die Welt drehte sich um sie, doch sie stürzte aus

dem Aufenthaltsraum, rannte durch den anschließenden Korridor und riss die Tür zur Pilotensphäre

auf.
    Sie taumelte mehr in die silbrigen Schwaden, als dass sie ging. In ihrem Kopf hämmerte es.

»Eritrea! Wir dürfen nicht fliehen ... stopp die Silberkugel!«
    Eine schwarze Decke legte sich auf Rhodans Geist und zwang ihn in die Knie.
    Unwillkürlich reagierte sein Körper auf den mentalen Druck. Tatsächlich gaben seine Beine

nach. Er sah das Steuerpult vor sich in die Höhe wachsen und begriff erst danach in dem kleinen

Winkel seines Verstandes, der noch zu freiem logischen Denken fähig war, dass er stürzte.
    Alles schien sich in Zeitlupe abzuspielen.
    Den Aufprall spürte er kaum.
    Er fühlte sich, als werde seine Seele unter Tonnen von Gestein begraben.
    Der Terraner kämpfte dagegen an - ohne seinen Gegner zu kennen. Er begriff nicht, was geschah,

aber er verstand, dass er sich wehren musste. Er war Perry Rhodan, mentalstabilisiert,

Zellaktivatorträger und mit einem starken Willen, den Jahrtausende gestählt hatten!
    Das Gestein verwandelte sich in Eis, und Kälte kroch in seinen Körper, lähmte jeden einzelnen

Muskel.
    »... dir?«, hörte er, als Mikrus Gesicht vor ihm auftauchte.
    Täuschte er sich, oder flackerte ihre Gestalt, als würde die Projektion gleich ausfallen?

Spielte womöglich bloß seine Wahrnehmung verrückt? Seine Augenlider fühlten sich schwer an, und

nicht nur Mikru, sondern seine gesamte Umgebung verschwamm zu einem unscharfen, trüben Brei.
    »Fluchtkurs!«, befahl er, und er hörte die Stimme scheinbar, noch ehe er das Wort in Gedanken

formulierte. Etwas blockierte seinen Verstand, fraß sich hinein, wühlte sich mit Klauen und

Reißzähnen tiefer, warf die blutigen Fetzen seines Bewusstseins achtlos zur Seite.
    Weg von hier!, durchfuhr es ihn. Er musste einfach nur weg von TZA'HANATH. Weg von dem,

was auch immer ihn angriff. Offenbar hatte er seine Gegner völlig unterschätzt. Ihnen standen

nicht nur Schlachtlichter zur Verfügung, die zwar mächtig, aber den Silberkugeln unterlegen

waren.
    Er war sich zu sicher gewesen, hatte sich zu sehr auf seine rein militärische Überlegenheit

verlassen - wenn er auch einer Überzahl gegenüberstand.
    Wie hatte er nur diesen Fehler begehen können, zu sehr auf den Schutz der Kugeln zu vertrauen?

Immerhin war es eine Technologie, die sie nicht verstanden, sondern nur benutzten. Technologie, in die sie darüber hinaus auf völlig unverständliche Weise Zusatzaggregate eingebaut

hatten, deren Natur sie ebenso wenig kannten.
    Aus dem Druck der Dunkelheit formte sich ein Begriff, der mit wesenloser Stimme sein Dasein

überflutete - Perry Rhodan!
    Jemand rief seinen Namen. Etwas rief seinen Namen.
    Eine geistige Macht, gegen die er ein Nichts war.
    Und doch blieb er nicht wehrlos dem Fremden ausgeliefert. Es gelang ihm wieder, klar zu

denken, und er beschäftigte sich nicht mehr mit Nichtigkeiten wie der Frage nach der Funktion der

Silberkugeln. Sein Verstand hatte sich unwillkürlich in diese Gefilde geflohen, die vermeintlich

Sicherheit boten, um sich nicht mit dem schrecklichen Angriff auseinandersetzen zu müssen.
    »Fluchtkurs setzen!«, wiederholte er.
    Mikru tauchte erneut vor ihm auf. »Schon geschehen.« »Das ... das ist ... «
    Der Druck verstärkte sich wieder. Er glaubte, sein Gehirn müsse bersten. Er erhaschte einen

Eindruck des Wesens, das seine geistigen Klauen in ihn schlug und ihn niederdrückte, dann verlor

er das Bewusstsein.
     

11.
     
    »Wir sollen ... was?«, fragte Eritrea Kush fassungslos.
    Betty tastete sich durch die Schlieren voran. Sie sah die Pilotin im Zentrum der Pilotensphäre

stehen, völlig von dem metallischen Wabern umschlungen ... ja umflossen. Fast schien es,

als würde sie in einem quecksilbrigen Meer schwimmen, in dem sie

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