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2580 - Handelsstern im Visier

2580 - Handelsstern im Visier

Titel: 2580 - Handelsstern im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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wir eine endgültige Entscheidung fällen«, sagte er,

obwohl er diese für sich längst schon getroffen hatte, »gilt es, noch einige Details zu

klären.«
    »Und die wären?«
    »Bisher gibt es keine Spur zum PARALOX-ARSENAL. Aber wenn es gefunden wird, wenn wir

verhindern, dass VATROX-VAMU es erhält - was soll dann damit geschehen? Die Frequenz-Monarchie

beansprucht es für sich.« Er legte die Hände zusammen, streckte die Daumen aus und stützte das

Kinn darauf. »Ich jedoch ebenfalls. Denn ich muss und werde es weitergeben. Ohne die Kräfte des

ARSENALS wird die Superintelligenz ES sterben.«
    »Es wird sich eine Lösung finden«, behauptete VATROX-DAAG.
    »Und wie sieht diese Lösung aus? Ich bin nicht bereit, ES sterben zu lassen.«
    Ihr Gast deutete auf Mikru und Lloyd/Tschubai, die der Diskussion schweigend gefolgt waren.

»Die beiden sollen gehen. Dies ist eine Sache, die nur dich und mich etwas angeht.«
    »Folgt dieser Aufforderung«, bat Rhodan.
    In Richtung des Konzepts schickte er gleichzeitig einen konzentrierten Gedanken, den dieses

hoffentlich telepathisch auffangen würde: Bereite alles vor. Finde heraus, ob es geklappt hat.

Es ist bald so weit!
    »Aber ...«, begann Mikru.
    »Tut es!«
    »Wenn ihr versucht«, sagte VATROX- DAAG, »unser weiteres Gespräch auf anderer Ebene zu

belauschen, werde ich es bemerken.« Er blickte auf Lloyd/Tschubai. »Sowohl Telepathie wird mir

nicht entgegen als auch ... « Er wandte den Kopf, starrte Mikru an. »... irgendwelche Funkwellen

oder Spionsonden.«
    Ohne die letzten Worte zu kommentieren, löste sich der Avatar auf. Für Sekunden lag sein

blasses Abbild in der Luft, doch auch dieser Widerschein erlosch rasch. Das Konzept

teleportierte, und die Luft schlug fauchend im Vakuum zusammen, das der Körper hinterließ.
    »Wir sind ungestört«, sagte Rhodan. »Ich warte.«
    »Wenn wir gemeinsam VATROX-VAMU ausschalten, wird die Frequenz-Monarchie auf ihr Anrecht

verzichten.«
    »Und das bedeutet konkret?«
    »Stirbt VATROX-VAMU als Folge unseres Bündnisses, verzichte ich auf das PARALOX-ARSENAL. Es

bleibt dir überlassen, wie du es verwendest. Für eine sterbende und frierende Superintelligenz?«

Der Vatrox gab einen spöttischen Laut von sich. »Sei es, wie es sei.«
    »Ohne die Bedrohung durch VATROX-VAMU ist die FrequenzMonarchie also nicht auf das ARSENAL

angewiesen?«, vergewisserte sich Rhodan. Es galt, Zeit zu gewinnen. Er konnte nur hoffen, dass

Lloyd/ Tschubai Erfolg hatte. »Auch nicht auf das Polyport-Netz?«
    Er erwartete krasse Ablehnung oder den Vorwurf, jeglichen Blick für die Realität verloren zu

haben, doch die Antwort überraschte ihn.
    »Auch auf das Transportsystem werde ich verzichten«, sagte der Vatrox.
    Spätestens in diesem Moment wusste Rhodan, dass sein Gegenüber log. Von einem Wesen, dessen

Vorstellungen von Moral sich von seinen eigenen derart grundlegend unterschieden, konnte er wohl

nichts anderes erwarten. Es kränkte ihn ein wenig, dass ihn sein Gegenüber für derart dumm hielt.
    Der Terraner wusste, dass seine nächsten Worte die Situation eskalieren lassen würden. Und

doch konnte er sie nicht zurückhalten. »Beenden wir diese Farce! Ich glaube dir kein Wort.«
    VAROX-DAAG drehte sich um. »Du bist ein noch größerer Narr, als ich dachte. Nicht nur, dass du

schwach bist und voller Tugenden, die dich verletzbar und angreifbar machen ... du

schlägst auch die einzige Überlebenschance aus, die dir und deinem Volk bleibt. Dort draußen

stehen einhundert Schlachtlichter. Doch diese wären nicht einmal nötig. Dir muss doch klar sein,

dass eine Flucht vor mir unmöglich ist. Ich werde dich töten und das Feuerauge in deinem

Heimatsystem aktivieren.«
    »Tu es«, sagte Rhodan kalt. »Red nicht lang herum!«
    Der Vatrox präsentierte ihm nach wie vor den ungeschützten Rücken, ein Zeichen, dass er sich

grenzenlos überlegen fühlte. Alles in Rhodan drängte danach, einen Strahler zu zücken und ihn auf

den Feind abzufeuern, doch er wusste, dass es vergebens gewesen wäre.
    Vor ihm stand kein echtes Lebewesen im eigentlichen Sinne, sondern nur das Abbild einer

Geistesmacht, die einer Superintelligenz ähnlich war.
    »Das ist dein letztes Wort?«, fragte VATROX-DAAG.
    »Mein letztes Wort.«
    Der Vatrox drehte sich wieder zu ihm um. Seine Augen glühten, ein leuchtendes Fanal inmitten

des schwarzen Gesichts. »So sei es.«
    Lloyd/Tschubai!, schrie Rhodan gedanklich.

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