2580 - Handelsstern im Visier
gibt bereits eine Verbindung und eine Reaktion.«
Eine Gestalt materialisierte vor ihnen, ein kleiner Terraner mit asiatischen
Gesichtszügen.
»Man hat mir deinen Ruf weitergeleitet«, sagte Tako Kakuta.
Hinter dem Japaner lag ein ähnliches Schicksal, wie es Betty Toufry durchlitten hatte. Auch er
war während der Second-Genesis-Krise gestorben und nach weiteren Verwicklungen in ES aufgegangen,
bis er jüngst wieder freigegeben worden war. Kakuta verfügte über die Gabe der Teleportation.
»Bring uns in Perrys Schiff MIKRU- JON«, bat Betty. »Bist du in der Lage, uns alle ... «
»Selbstverständlich«, unterbrach Kakuta.
Rhodan erklärte kurz, was sie planten. »Ich hoffe, es gelingt euch, die Energie der
Psi-Materie zu nutzen.«
»Belass die Sonde zunächst in deinem Schiff. Erklär mir, wo genau sie liegt. Ich werde einige
der Freunde dorthin bringen - das ist der einfachste und wohl auch sicherste Weg.«
Da Rhodan dem Altmutanten vertraute, hinterfragte er dessen Absichten nicht. Stattdessen gab
er eine Beschreibung des Raums, in dem Mikru die Sonde eingelagert hatte.
Kakuta streckte beide Hände aus. Rhodan, Atlan und Betty stellten direkten Körperkontakt her,
die Voraussetzung dafür, dass der Altmutant mit ihnen springen konnte.
Dann sprang der Teleporter. Um sie verschwand die Umgebung, formte sich jedoch sofort wieder
neu.
Die Psi-Sonde lag vor ihnen auf dem Boden eines kahlen, engen Raumes, der an das Innere eines
metallenen Würfels erinnerte. Zu viert mussten sie dicht an dicht stehen.
»Wir brauchen eine kleine Halle«, sagte Tako Kakuta enttäuscht. »Mindestens zu zehnt müssen
wir um die Sonde Platz finden. Vielleicht solltest du sie doch ins Freie bringen lassen.«
»Nicht nötig«, ertönte die weiche Stimme einer zierlichen Frau, die unvermittelt vor ihnen
stand. Helles Haar umrahmte das beinahe ätherisch wirkende Gesicht.
Es handelte sich um Mikru, die Verkörperung der Schiffsintelligenz MIKRU-JONS. Sie erschien
stets in Gestalt einer jungen Terranerin, seit sie erstmals mit ihren neuen Passagieren in
Kontakt getreten war.
Mikru schaute Rhodan an. »Soll ich seinem Wunsch entsprechen?«
Der Terraner nickte, und die Wände des engen Raumes verschoben sich augenblicklich. Der
Obeliskenraumer schien in all seinen Einzelteilen zu leben. Die Veränderung erinnerte nicht an
einen mechanischen Vorgang, sondern wirkte wie organische, fließende Bewegung.
Alles spielte sich beinahe lautlos ab; eine erstaunliche Technologie.
Kakuta lächelte sein feines, ausdrucksloses Lächeln. »Ich kehre gleich zurück.«
Die Luft schlug mit einem Ploppen in dem Vakuum zusammen, das er hinterließ.
»Was genau hat er vor?«, fragte Atlan.
Betty ging vor der Sonde in die Hocke. »Ich kann es nur vermuten. Wenn sich einige von uns
versammeln, sollte es allerdings gelingen, gleich hier an Ort und Stelle Zugriff auf die
Psi-Materie zu erhalten. Es ist einfacher, als sie zuvor zu transportieren, was mit einigen
Risiken verbunden wäre. Gleichzeitig sind wir weit genug vom Parablock entfernt, falls etwas
misslingt.« Sie zögerte kurz und ergänzte dann: »Hoffentlich.«
»Was meinst du damit?«, fragte Mikru. »Befürchtest du einen unkontrollierten Ausbruch der
Psi-Materie?« In ihrer Stimme lag deutliche Besorgnis.
Vorsichtig streckte Betty die Hand aus und berührte die Sonde.
Rhodan beobachtete es mit Unbehagen, doch im Unterschied zu den letzten Versuchen, auf das
Artefakt zuzugreifen, setzte sich diese nicht zur Wehr. Weder wurde Betty zurückgestoßen, noch
teleportierte sich die Sonde in Sicherheit. Er wertete es als gutes Zeichen.
»Es befinden sich einige paranormal begabte Wesen an Bord«, erklärte er. »Zehn Angehörige des
Volkes der Ja'woor. Ihre Fähigkeit besteht darin, die in Psi-Materie gebündelte Hyperenergie
direkt nutzen zu können.«
Rhodan musste keine weiteren Erklärungen abgeben. Betty wandte sich zu ihm um. »Es klingt, als
könnten sie uns eine große Hilfe sein. Werden sie uns unterstützen?«
Er nickte und bat Mikru, die Ja'woor herzubringen. Kaum löste sich die Projektion der jungen
Terranerin auf, kehrte Tako Kakuta zurück.
Wie angekündigt kam er nicht allein.
*
Mikru musste die Grenzen des Lagerraums erneut erweitern, um allen Platz zu bieten.
Mit Tako Kakuta waren der Telekinet Tama Yokida und Takvorian, der Zentaur, gekommen. Als
Movator verfügte Takvorian über die Fähigkeit, für Personen in
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