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2581 - Wunder in Gefahr

2581 - Wunder in Gefahr

Titel: 2581 - Wunder in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Kilometer hoch. Der Gesamtdurchmesser betrug somit etwa 44

Kilometer.
    »Wow!«, hauchte Girlen Chetuphoy.
    »Ich hätte es nicht besser ausdrücken können«, sagte Mondra.
    *
    Sie flogen mit den Shifts und Kampfgleitern in den Hohlraum ein und näherten sich vorsichtig

der Stachelkugel.
    Wie Mücken in einer Kathedrale, dachte Mondra. Wobei ich die Größenverhältnisse noch

zu unseren Gunsten verniedliche.
    Aus gebotenem Sicherheitsabstand suchten sie nach Schleusen, Luken oder Hangartoren. Jedoch

war nichts dergleichen zu entdecken, auch nicht nach mehrfachen Umkreisungen. Die

Formenergiesäulen boten ebenfalls keinen Zugang.
    »Ortung?«, fragte Mondra.
    »Starke energetische Aktivitäten hyperphysikalischer Art im Inneren«, meldete Leutnant Gora.

»Außerdem zucken vereinzelt Entladungen aus den Stachelspitzen in die Säulen. Ich stelle sie für

euch blauweiß gezackt dar, seht ihr? Sie verlöschen schon nach wenigen Kilometern.«
    »Warum? - Pardon, ich meine, welche Funktion könnten sie erfüllen?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Wie wir auf Doo XIII sagen: Die Flatulenzen des

Urgroßonkels sind eine Plage und sorgen doch immer wieder für einen wohltuend dramatischen

Effekt.«
    »Aaah ja. - Hinweise darauf, dass unsere Anwesenheit bemerkt wurde?«
    »Negativ. Keinerlei eintreffende Ortungsimpulse.«
    »Solange das so bleibt, forschen wir weiter.«
    *
    Stunden verstrichen ergebnislos. Die Mücken schwirrten um den Tabernakel, ohne ein

Schlüsselloch zu finden.
    Schließlich entschloss sich Mondra zu einem direkten Vorstoß - der knapp oberhalb der von den

Stachelspitzen geformten 44-Kilometer-Sphäre unvermittelt gestoppt wurde. Ein goldentransparentes

Hindernis erschien und entpuppte sich als undurchdringlicher Schutzschirm.
    Nachdem zwei Dutzend weiterer Versuche mit jeweils variierten Anflugs-Parametern gleichermaßen

gescheitert waren, richtete Mondra das Wort an den Schattenmaahk.
    »Es missfällt mir zutiefst, so weit gekommen zu sein und dann unverrichteter Dinge umkehren zu

müssen. Siehst du eine Chance, dass du als pures Bewusstsein die Barriere durchbrechen

könntest?«
    Pral zögerte mit der Antwort. Er wirkte nicht begeistert.
    Wenn dem so wäre, dachte Mondra, hätte er es längst von sich aus

vorgeschlagen.
    »Ich bitte dich darum«, sagte sie. »Und sei's nur, um Gewissheit zu haben.«
    »Diesem Argument beuge ich mich«, erklang es aus dem Anzuglautsprecher des Maahks. »Ich wage

das Experiment. Wünscht mir Glück.«
    Seine Haltung versteifte sich.
    *
    Wenige Sekunden später erschlaffte er, schwankte kurz, dann schlug er die vier grün

schillernden Augen auf, deren halbkreisförmigen Schlitzpupillen nach vorne und hinten gerichtet

waren und ihm eine perfekte Rundumsicht gewährten.
    Sein Bewusstsein, erklärte er, habe zwar den Körper verlassen, aber ein unbekannter Einfluss

habe seine Fähigkeiten gehemmt. Es sei ihm nicht gelungen, den goldenen Schutzschirm zu

durchdringen und in die Zentrumskugel zu gelangen.
    »Ich vermute, dass die Blockade weniger vom Schutzschirm verursacht wird, dessen

ultrahochfrequente Struktur freilich Anteil daran hat, sondern vielmehr von der schon

beobachteten Verdichtung des Netzgespinstes, die hier im Zentrum einen besonders dicken Knoten

bildet. Weitere Anstrengungen zu unternehmen, wäre müßig.«
    »Verstehe. Trotzdem danke. Hast du sonst etwas wahrgenommen?«
    »Den Geist des Anthurianers Fogudare, meinst du? - Nein. Der Schirm ist so dicht wie der

Netzknoten übermächtig.«
    Mondra straffte sich. »Okay, sie wollen uns hier nicht. Aber so schnell geben wir nicht auf.

Wenn uns dieser Weg verwehrt bleibt, versuchen wir es eben auf einem anderen.«
     

9.
    Menetekel
     
    Er hatte schon so viele Funktionen bekleidet ...
    Solarmarschall, Oberbefehlshaber der Solaren Flotte. Prätendent des Neuen Einsteinschen

Imperiums. Erster Terraner, jahrhundertelang. Sprecher der Kosmischen Hanse. Residenz-Minister

für Außenpolitik der LFT ...
    Derzeit war er »Sonderbeauftragter des Galaktikums für Hyperkokon- und

TRAITOR-Hinterlassenschaften«. Sollte heißen: Er kümmerte sich um die Aufräumarbeiten, um die

Trümmer, die von den letzten Invasionen liegen geblieben waren.
    Wie immer.
    Perry Rhodan flog in der kosmischen Geschichte herum, vorneweg, als gefeierte Avantgarde. Die

Mühen der Ebene verblieben seinen Gefährten, seinen Platzhaltern im Mundanen.
    Bully und mir, dachte Tiff

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