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2582 - Ein Kind der Funken

2582 - Ein Kind der Funken

Titel: 2582 - Ein Kind der Funken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Trugbild zu verscheuchen. Der Aktivatorchip pochte wie

wild.
    »Geht es dir gut?«, fragte Zhana, nein: Tanio Ucuz. »Bist du okay?«
    Tiff hustete. »Einigermaßen. - Und du?«
    »Besser.«
    Das stimmte. Der Oberstleutnant strotzte förmlich vor Energie. Die Lethargie war gänzlich von

ihm abgefallen, als könne sie ihm nichts mehr anhaben.
    Er wirkte energisch, kraftvoll. Für einige Augenblicke glaubte Tifflor sogar, eine goldene

Aureole umgäbe seinen Leibwächter. Wahrscheinlich eine weitere Halluzination ...
    »Tanio«, schnarrte er. »Warum bist du so wach, während mir trotz meines Zellaktivators die

Sinne schwinden?«
    *
    Sie trug den Controller vor sich, hoch erhoben, wie eine Monstranz.
    »Friede!«, wiederholte Mondra. »Wir sind Freunde. Und autorisiert.«
    Die gegnerischen Roboter reagierten tatsächlich so, wie sie es erhofft hatte, und stellten

ebenfalls das Feuer ein.
    Still und starr standen die ungleichen Kampfmaschinen, die Waffenarme auf Mondra gerichtet,

während sie durch die kristallin glitzernde Phalanx schritt, mit Ramoz im Windschatten. Keine der

mal filigran dürren, mal klobigen Gestalten zeigte eine Reaktion.
    »Ich will«, sagte Mondra Diamond fest, »mit eurem Oberbefehlshaber sprechen. Verhandeln.

Stellt mich zu ihm durch.«
    Nichts.
    Schweigen, Funkstille. Einzig Ramoz fiepte, kaum hörbar.
    Mondras Nackenhaare kräuselten sich. Und jetzt? Wo führt das hin?, fragte sie sich

enerviert.
    Ein Eisen hatten sie glücklicherweise noch im Feuer: den Schattenmaahk, der sich rechtzeitig

abgesetzt hatte.
    Fand Pral einen Weg, den Umschwung zu erzwingen? Wo steckte er überhaupt?
    *
    »Ich weiß nicht«, sagte Tanio Ucuz.
    Er hätte Tifflor gern gestützt und zu aufrechter Haltung verholfen. Jedoch schreckte er

instinktiv davor zurück, den Aktivatorträger zu berühren.
    Allein beim Gedanken daran entstanden vor seinem geistigen Auge Bilder von Überschlagsblitzen

und grässlich verkohlten Leichnamen.
    »Wir haben nie darüber geredet«, keuchte Tifflor. »In all den Jahrzehnten nicht. Von wegen

Privatsphäre und so. Aber ich kenne deine Personalakte notwendigerweise in- und auswendig;

wahrscheinlich besser als du.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Deine Eltern.«
    »Was soll mit ihnen sein? Sie meditieren im Kloster vor sich hin. Um sich auf einen Jüngsten

Tag vorzubereiten, der nie eintreten wird.«
    »Ja. Genau. Weil sie nicht altern. Genauso wenig wie du.«
    »Das ist nicht erwiesen.«
    »Siehst du nie in den Spiegel? Du siehst so jugendlich fit aus, dass man dich maximal für

einen Mittdreißiger halten würde. Dabei bist du hundertvierzehn Jahre alt.«
    »Ich halte meinen Körper in Schuss, ernähre mich sehr bewusst, trinke keinen Alkohol ... «
    »Lenk nicht ab. Deine Mutter und dein Vater haben einander kennengelernt in den Nachwehen der

TRAITOR- Krise. Beide waren Freiwillige, Globisten.« Tifflor ließ sich in einen Sessel plumpsen.

»Sie hatten ihre Gesundheit und Lebenskraft riskiert, um den Kristallschirm um unser heimatliches

Sonnensystem aufrechtzuhalten, als die Mächte des Chaos dagegen anbrandeten.«
    »Alte Geschichten.«
    Das Thema war Tanio unangenehm.
    Seit Jahrzehnten bemühte er sich weidlich, alles zu verdrängen, was damit zusammenhing.
    *
    »Am ersten Dezember 1347 Neuer Galaktischer Zeitrechnung«, sagte Julian Tifflor gedehnt, fast

feierlich, »mobilisierte die BATTERIE, die der Nukleus der Monochrom-Mutanten zu Terras Schutz

zurückgelassen hatte, ihre letzten Energiereserven.«
    Sie stieg in den Himmel empor, erklang das Echo der elterlichen Erzählungen in Tanio,

ob er wollte oder nicht. Ein goldener Ball, eine Kugel aus reinem Licht, gerade noch ganz

schwach, dann aber immer heller erstrahlend, als würde sie ihre letzte Kraft aufbieten, um sich

bei diesem Vorgang endgültig zu erschöpfen.
    Und dann ...
    »Es gab eine Art Feuerwerk«, sagte Tanio trotzig.
    »Ha, welche Untertreibung! Das Licht der BATTERIE schmiegte sich einen Moment lang um die

Erde, wurde dann noch einmal intensiver und hüllte schließlich das gesamte Solsystem in sein

goldenes Leuchten. Doch damit war das einzigartige Schauspiel längst nicht vorbei: Funken senkten

sich herab auf Abermillionen Personen, mit denen sie verschmolzen.«
    Niemand hat eine Erklärung dafür, warum gerade sie auserwählt wurden; es traf

keineswegs alle Globisten. Aber diejenigen, die einen Funken in sich aufnahmen, altern seither

nicht mehr.
    »Nach

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