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2582 - Ein Kind der Funken

2582 - Ein Kind der Funken

Titel: 2582 - Ein Kind der Funken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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erkennbar an seiner an einen Mehandor

erinnernden Haar- und Barttracht, und wenn er bei Bewusstsein war, als humorloser Pedant

verschrien.
    Maj Selina Sethson, Erste Pilotin der JV-2 und somit derzeit des Schiffsverbunds, deren

silberhelles Lachen so ansteckend wirkte. Ihr zugewandt, als seien beide mitten im Gespräch

eingeschlafen.
    Nor Trigata, der hochsensible Ertruser, einer der reaktionsschnellsten Emotionauten der

LFT-Flotte ...
    Charaktere. Menschen. Schicksale.
    Tiffs behandschuhter Zeigefinger malte Kringel in die Staubschicht auf dem Geländer. Als er es

bemerkte, zuckte er mit der Hand zurück wie elektrisiert.
    »Staub in der Zentrale«, sagte leise, schräg versetzt hinter und neben ihm stehend, wie so oft

in den vielen gemeinsamen Jahrzehnten, Oberstleutnant Ucuz, sein getreuer Schatten. »Nicht

gut.«
    *
    Schüsse, Schreie, getroffen aufglühende Schutzschirme ...
    »Aus! Sofort das Feuer einstellen!«, befahl Mondra Diamond. »Wir ergeben uns der

Übermacht.«
    Gegen den Abriegelungsring der Roboter anzustürmen war witzlos selbstmörderisch. Ständig kamen

welche hinzu, als sickerten sie aus unsichtbaren Ritzen.
    Falsch!, korrigierte sich Mondra gleich darauf.
    An scheinbar willkürlichen Orten in der Halle entstanden formenergetische Transmitter:

ellipsoide, gelblich schimmernde Transportfelder, wie sie ihr bereits in mehreren Polyport-Höfen

untergekommen waren.
    Die TARAS und Raumsoldaten gehorchten. Die feindlichen Kampfmaschinen schossen weiter.
    Aber ... daneben. Über die Köpfe und Gleiter hinweg. Als meinten sie oder ihre Kommandanten es

nicht ernst.
    Als wollten sie sich Respekt verschaffen, uns dabei jedoch keine Verluste

zufügen ...
    Mondra sah kurz zu Ramoz hinunter. Das Tier - wenn es denn eines war - erwiderte ihren Blick

treuherzig. Und schnurrte dabei.
    Nach allem, was Mondra bisher mit ihm erlebt hatte, bedeutete das: keine unmittelbare

Todesgefahr.
    Einem Impuls nachgebend, pulte sie ihren Controller aus der Anzugtasche, hielt ihn mit

ausgestrecktem Arm hoch und sprang vor.
    »Frieden!«, rief sie in der Sprache der Mächtigen, die auch Clun'stal benutzt hatte. »Wir sind

autorisiert.«
    Ramoz knurrte, fast so, als stimme er zu.
     

4.
    Trugbilder
     
    Es war nicht Aufgabe des Expeditionsleiters, das Schiff selbst zu fliegen.
    Dafür hatte er die Piloten, Emotionauten, Navigatoren; und nicht zuletzt die Kommandantin,

Kala Romka, eine Plophoserin, deren Temperament der Wucht eines Wirbelwinds gleichkam.
    Aber sie alle lagen im Koma.
    Die Konstrukteure der JULES VERNE hatten sogar diesen äußerst unwahrscheinlichen Notfall

einkalkuliert. Deshalb ließ sich das Trafitron- Schaltpult auch von der Galerie aus

aktivieren.
    Theoretisch.
    Sosehr Julian Tifflor auf seine Konsole einhämmerte, nichts passierte. Kein intensiv blaues,

in der Luft schwebendes Oval entstand, keine mentale Rückkopplung mit der Steuerung.
    »Na schön«, sagte er durch die zusammengebissenen Zähne. »Dann halt konventionell.«
    Er rief die Statusanzeigen des Terminals ab. Quälend langsam bauten sich kleine blasse Holos

auf.
    Überrascht stieß Tifflor einen Pfiff aus. Die Werte schwankten, manche der ausgefallenen

Systeme fuhren hoch, nur um gleich darauf erneut auszusetzen. Insgesamt blieben wesentlich mehr

Aggregate funktionstüchtig als zuletzt.
    Nach langwierigen Datenrecherchen erfuhr Tiff den Grund dafür: Offensichtlich hatte es in

unmittelbarer Nähe der JULES VERNE eine Explosion gegeben. Und zwar direkt im Fesselfeld, das

davon geschwächt, nachgerade aufgerissen wurde.
    Andererseits drangen nun die Auswirkungen des Psi-Sturms ungehinderter durch.
    *
    Tiff selbst war der beste Beweis. Die Mattigkeit wurde überwältigend. Er krümmte sich über das

Pult, kaum mehr fähig, die sich aufdrängenden Schlussfolgerungen zu ziehen.
    »Schlappschwanz!«, schimpfte Zhanauta Filgris.
    Nicht ihn, sondern den Türsteher des Clublokals, der den fatalen Fehler begangen hatte, ihr

beim Vorbeigehen auf den Hintern zu tatschen. Knapp zwei Sekunden später wand sich der

Überschwere jämmerlich winselnd im Straßendreck, die Hände an den Unterleib gepresst.
    »Wenn er mir wenigstens einen ordentlichen Kampf liefern würde! Aber zum Spielen einladen und

dann gleich wieder k.o. gehen, so was gehört sich einfach nicht. Was fange ich jetzt mit dem

ganzen Adrenalin an?«
    Sie trat nochmals zu. »Steh auf, Weichei!«
    Er wedelte mit dem Arm, um das

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