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2582 - Ein Kind der Funken

2582 - Ein Kind der Funken

Titel: 2582 - Ein Kind der Funken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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bevorzugt die Bezeichnung >Illusionist<. Und genau das ist er. Er verwendet keine

Tricks, sondern zeigt den Leuten, was sie sehen wollen. Glücklicherweise gibt er sich damit

zufrieden, angehimmelt zu werden und den einen oder anderen Verehrer aufs Hotelzimmer

mitzunehmen.«
    »Er ist ein Mutant.«
    »Der darum bat, nicht geoutet zu werden, und man hat seinem Wunsch entsprochen. Solange er

keinen Schaden anrichtet ... «
    *
    Tanio schnalzte mit der Zunge. »Weitere Fälle?«
    »Ein Box-Champion wurde vom Interplanetaren Verband gesperrt, als sie draufkamen, dass er

Teile seines Körpers zu stahlartiger Konsistenz verdichten kann, ähnlich wie die Haluter. Danach

benötigte er eine Zeit lang psychologische Betreuung.«
    Tifflor lehnte sich zurück und gähnte. »Jetzt feiert er Erfolge als Bildhauer. Obwohl ich mir,

unter uns gesagt, keine seiner plumpen Terkonit-Skulpturen in den Bungalow stellen würde. Und

dann gibt es noch ein Mädchen auf Lepso, deren sämtliche Vorfahren in direkter Linie ... Aber wir

sprachen über dich ... Angenommen, du ... «
    Er wäre mitten im Satz eingeschlafen, hätte Tanio ihn nicht sanft gerüttelt. »Tiff. Sollten

wir uns nicht um die VERNE kümmern?«
    Der Aktivatorträger richtete sich ruckartig auf und las die Anzeigen ab. »Keine wesentlichen

Neuigkeiten. Wo waren wir?«
    »Bei den auffällig gewordenen Mutanten.«
    »Das ist ein veralteter, politisch inkorrekter Ausdruck. Heutzutage heißt es >Paranormal

Begabte<.«
    »Von mir aus. - Sei ehrlich. Die Residenz, Perry Rhodan, Bully und du, der TLD ... Ihr müsst

doch einkalkuliert haben, dass irgendwo ein Supermutant, pardon: Überbegabter heranwachsen

könnte, ein zweiter Ribald Corello oder Vincent Garron!«
    Tifflor rieb sich die geröteten Augen. »Und hier bist du«, sagte er mild, fast zärtlich. »Hier

bist du.«
    *
    Zu seiner Verwunderung wurden sie weder verfolgt noch beschossen.
    »Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben wir uns dem Wahrnehmungsbereich der Kristallroboter nicht

entzogen«, grollte Reg Thunder, der Donnergott. »Aber die Ablenkung hat insoweit gefruchtet, als

sie uns eine geringere Priorität zuordnen. Sie sind damit beschäftigt, dem CYGNUS-Gleiter, der

sie bedrängt, keine Wirkungstreffer zuzufügen.«
    »Ich verstehe nicht«, gestand Akika Uurismaki.
    »Erlauben Sie mir, Sie aufzuklären, Herr Changeur. Angestachelt von seinem Copiloten, dem

notorischen Querulanten Golo Serendipitus, dessen Kochkünste freilich jede Sünde wert sind, hat

Kar a Juna sich mit seinem Kampfgleiter Blonder Schwan mitten ins Getümmel geworfen.«
    Hinter seinem Transparenthelm leckte der ertrusische Hüne sich über die Lippen. »Sie sollten

einmal Golos Zwolefantenherz in Rahm an Mung- Beeren verkosten. Ein Gedicht. Was sage ich, eine

Ode!«
    Unter ihnen fauchten Strahlschüsse, prasselten von Schutzfeldern abgeleitete Entladungen.
    »Soweit ich das beurteilen kann, ist ein Gefecht im Gange«, sagte Akika. »Also wird es Opfer

geben. Ich bedaure das.«
    »Keine Sorge, die Gegenseite hält sich signifikant zurück. Offenbar dürfen sie, obwohl sie es

mit Leichtigkeit könnten, den Blonden Schwan nicht abschießen. Kar und Golo, die diese Hemmung

erkannt haben, nützen ihre Narrenfreiheit gnadenlos aus.«
    »Aha. Was bedeutet das für uns?«
    »Ihr Controller, Herr Changeur. Möglicherweise ist die Verbindung zu dem Menhir nach wie vor

aktiv. Nun, da wir kurzfristig aus der Schusslinie sind, könnten Sie sich wieder Ihren

Nachforschungen widmen.«
    Flugs zog Akika das erwähnte Gerät aus der Tasche und aktivierte es. In der Tat offenbarten

sich ihm bemerkenswerte Erkenntnisse.
    *
    Der Druck auf Tifflors Kopf ließ ein wenig nach, desgleichen die Mattigkeit.
    Leider stimmte der Umkehrschluss, den er daraus zog. Den Anzeigen seines Terminals zufolge

hatte sich das Fesselfeld erneut stabilisiert.
    Zwar wurden sie nun wieder etwas besser vor den Ausläufern des Psi-Orkans abgeschirmt; aber

dafür fiel NEMO, der Hauptrechner der JULES VERNE, in totale Unansprechbarkeit zurück.
    Jeglicher Zugriff auf die Systeme und Aggregate misslang. Dabei liefen sie zum Teil mit

Volllast, doch die vorgesehene Wirkung blieb aus. Fast so, als verpuffe sie im Nichts, in den

Hyperraum oder werde von entsprechenden Gegenkräften neutralisiert.
    Die Hoffnung, von der Zentrale aus etwas unternehmen zu können, hatte sich damit zerschlagen.

»Ich bin mit meinem Latein am Ende«, gestand

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