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2582 - Ein Kind der Funken

2582 - Ein Kind der Funken

Titel: 2582 - Ein Kind der Funken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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hätte er für möglich gehalten, dass ausgerechnet sein

ehemaliger Quälgeist die richtigen Worte finden würde!
    »Und nur gemeinsam«, setzte Tanio noch eins drauf, »kann es uns vielleicht gelingen,

Kontakt zu Fogudares Präsenz im psionischen Netz aufzunehmen.«
    Dieses Argument gab den Ausschlag.
    *
    ES?, fragte Mondra bang in Gedanken.
    »Zu viel der Ehre«, antwortete die fremde innere Stimme. »Wir kennen uns flüchtig.

Ich bin Julian Tifflors Sicherheitschef, Oberstleutnant Tanio
    Ucuz; seit Kurzem mit der ein oder anderen Paragabe ausgestattet ... Nicht

erschrecken, ich komme raus zu euch.«
    Aus einer Lichterscheinung, die einem weißlichen Nebelstreif glich, materialisierte Ucuz und

grinste dabei breit. Er salutierte - was bei ihm sehr natürlich und souverän aussah - und sagte

knapp: »Erklärungen folgen später. Unser Freund Agrester möchte dir etwas mitteilen.«
    »Ich platze fast vor Neugier.« Mondra wandte sich wieder dem Holo des humanoiden, graublau

schimmernden Roboters zu.
    »Mein Entschluss steht fest«, verkündete Agrester. »Ich werde mit euch kooperieren. In der Tat

stellt euer Schiff momentan die einzige Option dar, sich den schadhaften Psi-Materie- Dispensern

anzunähern. Deshalb wurde das Fesselfeld soeben desaktiviert.«
    Mondra sollte wohl in den Jubel der umstehenden Raumsoldaten einstimmen, aber ihr war nicht

danach. Nach all den Strapazen und Enttäuschungen der letzten Tage hielt sich ihre

Begeisterungsfähigkeit in Grenzen.
    Sie atmete nur ein-, zweimal tief durch und sagte schlicht: »Danke!«
    *
    »Dennoch«, schränkte Agrester gleich wieder ein, »besteht kein Anlass zu Enthusiasmus. Es

könnte für uns alle bereits zu spät sein.«
    Die Ausschaltung des Fesselfelds, erläuterte er, garantiere keine schnelle

Funktionsbereitschaft der JULES VERNE. Weiterhin tobe ja der Psi-Orkan, der unter Umständen

bereits über den Fesselfeld-Bann hinaus irreparablen Schaden verursacht habe.
    »Hinzu kommt, dass die Suspendierung der Besatzung behutsam aufgehoben werden muss, um

bleibende gesundheitliche Schäden oder gar Todesfälle zu vermeiden. Die Rückführung in den

Zustand der Arbeitsfähigkeit ist eine diffizile Angelegenheit. Das Feld bot auch Abschirmung.

Ohne seinen Schutz könnten bereits in diesen Augenblicken einzelne Mannschaftsmitglieder

sterben.«
    »Damit rückst du jetzt erst heraus?«, fuhr Mondra auf.
    »Es gibt ohnehin keine Alternative«, antwortete der Roboter ungerührt. »Die Prozedur kann nur

auf diese Weise erfolgen.«
    »Na toll.« Mit fragend hochgezogenen Augenbrauen drehte sich Mondra zu Ucuz.
    Der Oberstleutnant zuckte die Achseln. »Ich vertraue ihm. Er ist eine komplexe, aber im Grunde

aufrichtige und loyale Persönlichkeit.«
    Agrester dämpfte die kurzzeitig aufgeflammte Zuversicht noch weiter. »Selbst wenn euer Schiff

mitsamt seiner Besatzung schnell genug wieder einsatzfähig wird, muss stark bezweifelt werden, ob

damit ein Vorstoß in den Psi-Sturm und zu den Doppelsäulen der Psi-Materie-Dispenser

gelingt.«
    »Versuchen werden wir's auf alle Fälle«, sagte Mondra Diamond.
    *
    Widerstreitende Emotionen durchschauerten Agresters Plasmaklumpen.
    Einerseits war er heilfroh, dass es nicht zum Äußersten gekommen war. Konfliktvermeidung und

Friedens- schluss entsprachen viel eher seiner Basisprogrammierung als Krieg und

Massenvernichtung. Andererseits verblieb ein Rest von Misstrauen.
    Ach, wenn es wahr wäre und Fogudare am Leben! Wenn ihm der Meister doch möglichst bald

Zuspruch und Rat spenden könnte!
    Agresters Sorge um TALIN ANTHURESTA überwog alles andere, aber sonderlich ausgeprägt war seine

Hoffnung auf Rettung nicht. Ein Punkt jedoch bereitete ihm zusätzliches Unbehagen.
    Dabei drehte es sich um jene aus seiner Wahrnehmung ausgeblendete Scheibenwelt, deren Umgebung

die Überwachungsrechner mit dem ebenso schwammigen wie beklemmenden Ausdruck »Hyperkälte«

verbanden. Die betreffende Scheibenwelt selbst blieb für die technischen Sinnesorgane des

Stalwarts weiterhin unerreichbar. Auch über den zweiten »blinden Fleck«, direkt im

Zentrumskörper, lagen keinerlei Informationen vor, außer, dass er existierte und sich jeglichem

Zugriff entzog.
    Agrester fragte sich, ob er der Frau, die er ja mittlerweile als Befugte höchster Rangordnung

akzeptiert hatte, selbstständig von diesen ominösen Beobachtungen berichten sollte, wenn nicht

gar musste. Einiges sprach dafür,

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