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2585 - Der Tanz der Vatrox

2585 - Der Tanz der Vatrox

Titel: 2585 - Der Tanz der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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gehöre zu deinem neuen. Für den Augenblick bin ich dein neues Leben.«
    »Wer bist du?«, fragte Vastrear.
    »Referror-372.« Das Wesen sagte nur diese beiden Worte. Als sagte es alles.
    »Was machst du mit mir?«
    »Ich bin für dich da. Ich hole dich zurück ins Leben. Du bist gestorben.«
    Ja, er war gestorben. Zusammen mit Equarma. Der Shictul hatte sie ermordet ... und nun lebte Vastrear wieder. Übergangslos. Als wäre nur ein Augenblick vergangen.
    Vastrear sah an sich hinunter. Er war er selbst. Und besser. Die Narbe am linken Oberschenkel, eine ins Fleisch geschriebene Erinnerung einer Schlachtlicht-Havarie, war verschwunden. Seine Haut war weich und glatt. Er fühlte sich erfrischt und stark. Als hätte er geruht.
    Seine tastende Hand erreichte den Hinterkopf, suchte das lange Pigasoshaar, fand aber nur einen Stumpf.
    »Dein Pigasoshaar wird wieder wachsen«, sagte Referror-372. »Unsere Klone sind perfekt.«
    Körper ... ja, das war ein neuer Körper. Und doch er selbst. Ein Klon. Er war gestorben und wiedergeboren. In einem Klonkörper, gezüchtet aus dem hinterlegten Genmaterial. Wie geplant. Wie es unweigerlich hatte kommen müssen. Und wie merkwürdig es sich dennoch anfühlte.
    »Gib dir Zeit«, empfahl Referror-372. »Es ist deine erste Wiedergeburt. Du bist aufgewühlt. Aber ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass sie in Zukunft weniger einschneidend sein werden.«
    »Man gewöhnt sich an den Tod?«
    »Ich habe mich auf die Wiedergeburt bezogen. Ich bin Referror. Ich weiß nichts vom Tod.«
    Vastrear schloss die Augen, dachte an die letzten Minuten seines ersten Lebens zurück. Er hatte Equarma wiedergefunden. Auf einer schwebenden Gartenplattform auf Shictul. Und über ihnen ... der Himmel hatte gebrannt!
    »Was ist mit Lough?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht, wer Lough ist.«
    »Meine Kriegsordonnanz! Er hat versucht, mit meinem Verband auszubrechen! Ist es ihm gelungen?«
    Einige Sekunden verstrichen, bis der Referror antwortete. »Das weiß ich nicht. Die Aufzeichnungen aus dieser Zeit sind leider lückenhaft. Aber ich weiß, dass er inzwischen gestorben ist.«
    »Woher willst du das so genau wissen? Lough ist gerissen, er lässt sich nicht so leicht ... «
    »Deine Kriegsordonnanz ist tot«, unterbrach ihn Referror-372.
    »Sagst du! Du kennst eben Lough nicht! Ich ... «
    »Vastrear!« Der Referror beugte sich über ihn, legte ihm die Hände auf die Schultern. »Deine Kriegsordonnanz ist tot, weil seit deinem Tod eineinhalb Millionen Jahre vergangen sind.«
    »Aber das ist ... nein!«
    »Der Verstand weigert sich, ich weiß«, sagte Referror-372.
    Vastrear biss die Zähne zusammen. Er wusste nur, dass er dieses Wesen erwürgen würde, wenn es noch einmal »ich weiß« oder »ich weiß nicht« sagen würde.
    »Wie kann das sein? Haben wir unseren Kampf verloren? Die Shictul ... «
    »... sind längst vergessen. Wieder in dem Staub versunken, aus dem wir sie erhoben haben.«
    »Ich verstehe nicht. Haben sie uns besiegt oder nicht?«
    »Wir haben sie im Glauben gelassen, Sieger zu sein.« Der Referror gab Vastrears Schultern wieder frei. »Unser Kampf war nicht zu gewinnen. Das Universum selbst hatte sich gegen uns verschworen. In Zeiten des niedrigen hyperphysikalischen Widerstands ist die Frequenz-Monarchie im Hintertreffen. Also schmiedeten VATROX-DAAG und VATROX-CUUR einen Langzeitplan. Sie beschlossen, dass die Vatrox in Hibernation gehen sollten, bis das Universum wieder zu den vertrauten hyperphysikalischen Bedingungen zurückkehrte.«
    »Und das dauerte eineinhalb Millionen Jahre?«
    »Ja. Kein erwähnenswerter Zeitraum in kosmischen Maßstäben, wie ich finde.«
    »Aber ich bin eben gestorben! Ich spüre es.«
    »Dein Gefühl trügt nicht«, sagte der Referror. »Du bist eben gestorben. Aber nach deinem Tod ist dein Vamu nicht in einen neuen Klonkörper zurückgekehrt, sondern in eine Form der Stasis verfallen. Zusammen mit dem Vamu der übrigen Vatrox und VATROX-DAAG und VATROX-CUUR hat es sich in eine andere Existenzebene zurückgezogen.«
    »Wovon redest du? Wie ist das möglich?«
    »Weißt du nicht, dass der FrequenzMonarchie alles möglich ist? In Jahrtausenden haben die Vatrox ein gewaltiges Arsenal an Psi-Materie angesammelt. Gedacht war es für den Kampf gegen VATROX-VAMU, aber zunächst wurde es für die Hibernation benutzt. Das Polyport-Netz wurde stillgelegt und versteckt. Die Psi-Materie des PARALOX-ARSENALS wurde auf Polyport-Höfe, Distribut-Depots und Handelssterne

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