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2585 - Der Tanz der Vatrox

2585 - Der Tanz der Vatrox

Titel: 2585 - Der Tanz der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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die Vatrox hatten mächtige Feinde.
    VATROX-VAMU lauerte im Verborgenen, würde niemals aufgeben. Wartete vielleicht darauf, dass die Vatrox sorglos wurden, unvorsichtig. Oder suchte er sie immer noch?
    Das Universum konnte, ja würde sich wieder gegen die Vatrox verschwören.
    Aber die Vatrox rüsteten sich. Nie dagewesene Mengen an Psi-Materie wurden gesammelt, im PARALOX-ARSENAL sicher vor unbefugtem Zugriff eingelagert.
    Es gab keinen Grund zur Sorge. Vastrear hatte allen Grund zu vergessen.
    Doch das Vergessen wollte nicht kommen.
    Wenn er allein war - und Frequenzfolger waren viel allein, es war einsam an der Spitze eines Kampfverbands -, quälten Vastrear die Fragen. Seine Induktivzelle bemühte sich, seine Sorgen zu zerstreuen, doch gegen die makellose Logik des Vatrox kam sie nicht an.
    Sein Tun als Frequenzfolger war sinnlos.
    Er war steril.
    Nahezu alle männlichen Vatrox waren steril - und seine Recherchen ließen Vastrear nicht daran zweifeln, dass in wenigen Jahren alle männlichen Klonkörper steril sein würden.
    Das bedeutete: keine neugeborenen Vatrox.
    Natürlich, sie konnten neue Körper in beliebiger Zahl erschaffen.
    Doch die Klonkörper waren bloße Gefäße.
    Ohne natürliche Geburten wurde kein neues Vamu erzeugt, gab es keine neuen Vatrox.
    Und damit war der Untergang der Vatrox besiegelt.
    Es war ein stiller, nahezu unsichtbarer Prozess, und das eigentliche Ende mochte Millionen Jahre in der Zukunft liegen. Würde es aller Wahrscheinlichkeit.
    Nur: Vastrear war unsterblich. Er mochte zu den letzten Vatrox zählen, mochte das Ende miterleben. Der Gedanke machte ihm Angst.
    Je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm: Equarma hatte recht. Die Unfruchtbarkeit war eine Bedrohung für die Vatrox. Eine Bedrohung, vergleichbar mit der durch VATROX-VAMU.
    Vastrear suchte Trost bei Equarma.
    Er blieb ihm verwehrt.
    Equarma verbitterte. Ihre grazile Schlankheit mündete in Unterernährung, als sich unter ihrer Haut die Knochen abzuzeichnen begannen. Die Lichter ihrer Haut verblassten, erloschen schließlich.
    Equarma alterte lange vor ihrer Zeit.
    In ihren Forschungen verrannte sie sich in Sackgassen, rieb sie sich auf.
    Sie vereinsamte. Die Frequenz-Monarchie ließ sie forschen, stellte ihr das Labor zur Verfügung, aber beließ es dabei.
    Vastrear versuchte sie aufzufangen. Er gab ihr seine Liebe.
    Er störte sich nicht daran, dass sie eine alte Frau geworden war. Der Körper war nur ein Gefäß auf Zeit.
    Vastrear liebte die eigentliche Equarma - und seine Liebe wuchs sogar. In seinen vielen Leben hatte er niemanden getroffen, der es mit dem Mut Equarmas hätte aufnehmen können, ihrer Zähigkeit, ihrer Entschlossenheit, das Richtige zu tun.
    Vastrear ließ seine Beziehungen spielen, um Equarma Hilfe zukommen zu lassen. Mehr noch als erhöhte Mittel brauchte sie Mitstreiter. Die Frauen, die hin und wieder für kurze Stunden in ihr Labor kamen und sich mit ihr unterhielten, genügten nicht.
    Vastrear, der verdiente Frequenzfolger, wurde abgewimmelt, wieder und wieder. Irgendwann gab er auf.
    Vastrear legte Equarma nahe, ihre Forschungen für einige Zeit ruhen zu lassen, neue Kräfte zu schöpfen. Was machte es schon, wenn sie ihre Arbeiten für einige Jahre einstellte? Sie forschte schließlich an einem Langzeitproblem.
    Er schwärmte ihr davon vor, wie abenteuerlich es sein würde, wieder zu den Sternen zu fliegen, fremde Welten und Völker kennenzulernen. Wieso sollte sie es auf sich nehmen, in diesem selbst gewählten Verlies zu verkümmern? Wieso sollte sie nicht die Früchte ernten, die die Blüte der Frequenz-Monarchie mit sich brachten?
    Equarma lehnte ab. »Ich werde hier gebraucht«, sagte sie nur, als er sie weiter bedrängte. »Jetzt.«
    Schließlich entschloss sich Vastrear, ihr den letzten, ultimativen Vorschlag zu machen.
    Er wartete einen günstigen Moment ab. Er musste lange warten. Es kam nicht mehr oft vor, dass sie sich liebten. Und noch seltener, dass sie anschließend beieinander lagen, in vollkommenem Glück.
    »Wir könnten es wieder öfter haben«, flüsterte er. Er brauchte nicht auszusprechen, was er mit »es« meinte. »Weißt du das?«
    »Und wie?«
    Sie lagen Seite an Seite. Equarma fühlte sich immer noch gut an, wenn die Anspannung sie verließ.
    »Du ... nun, du musst nur ein Ende machen. Dann kannst du die Dinge mit frischer Kraft angehen.«
    Sie versteifte sich, fühlte sich unvermittelt so hart an wie ein Stück Plastik. »Was meinst du damit?«
    Er

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