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2587 - Krieg in der Schneise

2587 - Krieg in der Schneise

Titel: 2587 - Krieg in der Schneise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Schwäche in dem rasch hergestellten Abbild. Einer genaueren Überprüfung würde die dreidimensionale Darstellung nicht standhalten. Aber so viel Zeit sollte dem Gegner nicht bleiben. Eine schnelle Täuschung und Ablenkung, mehr war nicht nötig.
    »Wo kommst du her?«, fuhr der echte Klonsoldat fort, ohne das leichte Flimmern in Höhe des rechten Fußes zu bemerken. Auch dass die Geräuschkulisse nicht völlig synchron mit den Bewegungen des Holos erfolgte, entging seiner Aufmerksamkeit.
    »Der Kommandant hat mich in die Wissenschaftssektion geschickt! Hast du mein Eindringen etwa nicht bemerkt?«, schnauzte das Hologramm zurück.
    Die Ator hatten ihm nach kurzer Diskussion die blasslila Uniform eines gewöhnlichen Soldaten verpasst, denn die Gefahr, dass die Darturka sofort erkannten, dass es sich nicht um ihren Kommandanten handelte, war zu groß. Schließlich befand sich nur ein Klonsoldat dieses Ranges an Bord, und auch wenn für die Ator ein Darturka wie der andere aussah, bedeutete das längst nicht, dass dies auch für die Klonsoldaten selbst galt.
    »Dein Eindringen? Wann ...« Weiter kam er nicht.
    Chana trat um die Ecke, zielte und schoss.
    Der Darturka war so verblüfft und abgelenkt gewesen, hatte darüber hinaus mit einer Attacke der Ator nicht gerechnet, dass er die junge Hyperphysikerin nicht kommen sah. Der Strahlschuss fuhr glatt durch seinen Schädel. Er sackte in sich zusammen und schlug auf. Arme und Beine zuckten noch einige Male, zweifellos in unkontrollierten Reflexen.
    Das Holo flackerte und erlosch, als Milian in das Bedienfeld der Steuereinheit den entsprechenden Befehl eingab. Sie hatten nur wenige Sätze programmiert - zum Glück war es gelungen, einen davon passend einzusetzen, um mit einem kleinen Dialog die Aufmerksamkeit des Wachsoldaten auf sich zu ziehen. Die Situation war leicht vorhersehbar gewesen. Beim nächsten Einsatz mochte nicht alles so glatt laufen.
    »Erfolg!«, rief er seiner Mannschaft zu.
    Alle hatten sich ohne Zögern dem Aufstand angeschlossen, exakt wie erwartet. Er war für sie die Stimme der Vernunft, sie lieferten sich ihm aus. Ihnen ging es darum, forschen zu können. Als er ihnen förmlich gepredigt hatte, dass sie genau genommen die Ziele der Monarchie unterstützten, indem sie ihr Leben retteten, waren sie begierig darauf gewesen, mehr über seinen Plan zu erfahren.
    Wenn man von einem Plan reden konnte und nicht von rasch zusammengeschusterten Gedanken, von einem Konstrukt, das vor allem von der Macht der Verzweiflung zusammengehalten wurde. Und natürlich von Chanas offenbar unerschütterlichem Optimismus.
    An die weitere Zukunft dachte wohl niemand von ihnen; sie alle waren vom Erfolg des Augenblicks berauscht. Ihr Ziel stand klar vor ihren Augen: das Schiff übernehmen und aus dem Krisenherd verschwinden.
    Doch was dann? Sie hatten sich gegen die Frequenz-Monarchie erhoben. Vielleicht wäre es besser, sie kämen in dieser Schlacht um. Ein rascher Tod. Das war mehr, als sie erwarten konnten, wenn sie einem Gericht der Vatrox gegenüberstanden, das sie als Verräter aburteilte.
    »Wir sind unterwegs!«, teilte Milian über Funk mit.
    Eine Einsatzgruppe von acht Personen ging ab dieser Sekunde in Richtung Zentrale. Der holografische Darturka blieb einsatzbereit und marschierte an der Spitze der kleinen Gruppe mit - eine Waffe schussbereit in der Hand. Diese war ebenso eine Illusion wie er selbst, doch würde sie sich möglicherweise gewinnbringend einsetzen lassen.
    Milian Cartento kam sich vor wie in einem schlechten Spiel; als ginge es nicht um sein Leben und das all der anderen. Konnte es wirklich sein, dass sie das Schlachtlicht mit Taschenspieler-Tricks in ihre Gewalt bekamen?
    Aber kein anderer Weg würde funktionieren. Die Ator waren Wissenschaftler, keine Krieger. In einer offenen Auseinandersetzung mit den Vatrox und Darturka blieb ihnen keine Chance.
    Gulurias Nmango, der in der Wissenschaftssektion am Haupt-Eingabepult saß, bestätigte über Funk. Noch immer war die Störstrahlung aktiv, die zumindest ihn vor jedem unerwünschten Zuhörer abschottete. Milian konnte ihn nur kontaktieren, weil er auf der einzigen Frequenz sprach, die ein Durchkommen ermöglichte.
    Ungeachtet dessen stand ihr Vorpreschen auf tönernen Füßen. Es musste schnell gehen, das Schlachtlicht gewissermaßen im Handstreich genommen werden.
    »Die Sektion vor euch ist gesäubert«, teilte Gulurias mit. »Ich löse die Isolierfelder wieder auf.«
    Etliche Meter vor ihnen im

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