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2588 - Aufmarsch der Titanen

2588 - Aufmarsch der Titanen

Titel: 2588 - Aufmarsch der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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es, die Stelle im Modell anzuschauen, an welcher der Planet explodiert war. Auch andernorts tobten inzwischen heftige Kämpfe.
    »Sean, wo sind Feueraugen?«
    Die Frage entsprang ihrem sehnlichsten Wunsch, dass die Frequenz Monarchie mit diesen Waffen das Gemetzel deutlich verkürzen konnte.
    »Sie sind noch nicht im Einsatz, Sichu!«
    Wie hatte sie auch nur so naiv fragen können. Wenn sich das Schicksal einmal gegen sie verschworen hatte, dann für immer.
    Endlich kam Fyrt Byrask mit dem Wasser. Sie trank den halben Kübel in einem Zug, und hinterher fühlte sie sich kein bisschen besser.
    Er sah ihr an, in welchem Zustand sie sich befand. Vorsichtig und mit fast entschuldigendem Blick legte er seinen Arm um sie.
    »Wir können es nicht ändern. Das müssen andere für uns tun«, sagte er.
    Sichu nickte nur. Ihr fehlten die Worte.

9.
     
    5000 Kegelstumpfraumer in kurzer Zeit, Millionen glühender Trümmerteile, zerrissene Antriebssektionen - und von Jaranoc keine Spur. Die Besatzungen waren in der Hitze der eigenen Explosionen verglüht, ohne Chance, vorher einen Notruf abzusetzen ... »... als sei eine Lähmung über die Jaranoc gekommen«, kommentierte es der Sprecher. »Ihre Schiffe erwidern das Feuer nicht mehr ... «
    »Das ist der Untergang von VATROX- VAMU!«, triumphierte der Frequenzfolger.
    »Schade. So werden wir nie erfahren, was zwischen ihm und seinen Erzeugern vorgefallen ist.«
    »Es wird keinen interessieren außer dir.«
    In der Holokugel blitzte es wiederholt. Erneut baute sich ein Bild auf. Die Perspektive ließ vermuten, dass es von den Kameras eines Schlachtlichts stammte. Es zeigte glühende Fackeln hoch über dem Planeten, dazwischen Schwärme aus Kegelstumpfraumern, die Schiffe der Frequenz-Monarchie attackierten, und im Hintergrund die riesigen Sektorknospen, die aus dem Nichts auftauchten. Zu zweit und zu dritt nahmen sie die Jaranoc ins Visier, aktivierten die UHF-Kanonen im Synchronmodus und jagten sie gegen die Schutzschirme der Kegelstümpfe.
    Der Anblick abbrechender Waffen- und Projektionsringe auf den Oberflächen der Kegelstümpfe faszinierte Storgell. Er erinnerte ihn an Fässer, deren Bänder platzten und deren Einzelteile nach allen Seiten davonflogen. Bei den Schiffen der Jaranoc dauerte es etwas länger, und es geschah stufenweise. Dort, wo die Ringe wegsplitterten, entstanden Risse in der Oberfläche der Schiffe, die sich schnell in Bruchstellen verwandelten.
    Die Kegel zerbrachen in sieben, acht Teile. Die Antriebssektionen entglitten der Steuerung. Die Energiespeicher glühten durch, die kompletten Systeme verwandelten sich in kleine Sonnen, die ihr Licht verschwenderisch ins All schickten.
    Storgell erschien der Vorgang zu simpel, der Sieg zu einfach. Sein Argwohn wuchs, während der Frequenz-
    folger sich seinen Träumen vom Sieg und der Wiedergeburt hingab. Storgell kannte ihn anders, nicht so leichtgläubig wie jetzt.
    Es konnte nur die Angst sein, die dahintersteckte. VATROX-VAMU konnte nicht siegen, weil es nicht sein durfte.
    »Wenn es nur kein böses Erwachen gibt«, murmelte die Kriegsordonnanz.
    »Was hast du gerade gesagt?«
    »Träum weiter, Frequenzfolger!«
    Innerhalb kurzer Zeit explodierten tausend Kegelstümpfe. Andere kamen vom Kurs ab und kollidierten mit eigenen Einheiten. Storgell sah aber auch, dass bei vielen dieser Schiffe die Triebwerke wieder gleichmäßig arbeiteten. Kegelstümpfe flogen einen Ausweichkurs, als ob in diesem Moment die Automaten einen Neustart beendet hätten. Erste Überlichtgeschütze traten in Aktion und fegten Schlachtlichter aus dem Universum, die sich in Sicherheit wähnten. Hundertfach flirrten jetzt überall Risse im Kontinuum. Der entstehende Sog umklammerte die Schiffe und nahm sie mit in den Hyperraum, wo sie zerschellten oder für immer verloren gingen.
    Die Schlachtlichter wurden langsamer. Storgell bildete sich sogar ein, als würde das Leuchten ihrer Rubinflächen und der hellroten Nut zwischen den Oktogonen schwächer. Flugmanöver misslangen, Ausweichmanöver dauerten plötzlich dreimal so lang wie bisher. Erste Alarmmeldungen eilten zwischen den Schlachtlichtern und der Planetenoberfläche hin und her.
    Die Bodenforts spien Feuer ins All. Ein paar Dutzend Kegelstumpfschiffe, die Hibernation-7 zu nahe gekommen waren, zerplatzten und regneten auf die Atmosphäre hinunter.
    Gewaltige Stürme tobten über dem Planeten, die niemand beachtete außer Storgell. Er sah Ansammlungen von Grünzeug, Wälder und Pflanzen,

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