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2588 - Aufmarsch der Titanen

2588 - Aufmarsch der Titanen

Titel: 2588 - Aufmarsch der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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die wie von Katapulten abgeschossen durch die Lufthülle rasten, eine bizarre ballistische Flugbahn zogen und gewissermaßen ungespitzt in den Boden knallten.
    Fyeran stöhnte leise. Der Frequenzfolger murmelte halb verständlich vor sich hin.
    »Du wirst mich nicht fragen, aber es war zu erwarten«, sagte die Kriegsordonnanz. »Du hast dich zu früh gefreut und viele Vatrox, Okrivar, Darturka und andere ebenfalls.«
    »Was passiert da? Ich verstehe das nicht. Wieso kommt vom Planeten keine Meldung?«
    »Niemand weiß, was geschieht. Die Kommandanten sind auf sich allein gestellt. Sie versuchen ihre Schiffe zu retten und gleichzeitig ein paar Kegelstumpfraumer zu vernichten.«
    Die Realität zeigte es genau andersherum. Ganze Kampfverbände von Schlachtlichtern erhielten konzentriertes Feuer von den Ungetümen, deren Geschütze die Schirmstaffel überwanden. Schlachtlichter aller Größen glühten von innen her grell auf, als sich die Energien der Überlichtgeschütze unterhalb der Schiffshüllen entfalteten. Riesige Edelsteine leuchteten überall auf und platzten oder zerrieselten zu feinem rotem Staub.
    Die Schlachtlichter manövrierten nicht mehr. Und hoch über dem Planeten beobachtete Storgell, wie mehrere Sektorknospen sich von innen aufblähten wie Luftballons, dann rasend schnell schrumpften, implodierten und im Nichts verschwanden. Von den hundert, die das Depot nach Hibernation-7 entsandt hatte, waren inzwischen ein Dutzend zerstört.
    Die Kegelstümpfe funktionierten wieder normal und ordneten sich zu neuen Verbänden. Die Schlachtlichter hingegen taumelten steuer- und antriebslos durch den planetennahen Raum.
    »Wieso ist es jetzt genau umgekehrt?« Fyeran keuchte und brachte die Worte kaum hervor. »Was wirkt da über dem Planeten? Eine fremde Waffe?«
    Storgell wusste keine Antwort. Die Kriegsordonnanz tat das Einzige, was ihr in dieser Situation als Zuschauer blieb.
    »Unternimm etwas!«, forderte sie den Frequenzfolger auf. »Es liegt an dir. Wenn du verhindern willst, dass es Hibernation-8 ebenso ergeht, dann handle!«
    Fyeran schüttelte sich. Der Frequenzfolger wandte sich hastig ab und eilte zur hinteren Wand. Den Umhang ließ er achtlos zu Boden fallen. Fyeran öffnete seine Wandbox und nahm den Kampfanzug heraus. Ein wenig überhastet, wie Storgell fand, schloss er ihn und klappte den Helm zu.
    »Und?«, fragte die Kriegsordonnanz.
    »Was und?«, klang es zurück.
    Inzwischen waren 17 Sektorknospen zerstört. Mehrere tausend Schlachtlichter befanden sich im Rückzug, um den Nahbereich über dem Planeten besser abzusichern.
    »Was willst du tun, Herr?«
    »Ich kann nichts tun.«
    Weitere 10.000 Kegelstumpfraumer materialisierten in der Nähe des Irrläufers. Ihr Erscheinen gab dem Frequenzfolger recht. Er konnte jetzt alles tun, nur keine Schiffe abziehen und nach Hibernation-7 schicken. Das hätte zu lange gedauert, selbst bei Benutzung der nahen Handelssterne. Dort kamen Flottenverbände zu Hilfe, die aus anderen Sektoren der Ringgalaxis zurückkehrten. Zu Tausenden tauchten sie auf, orientierten sich und versanken in Apathie.
    Die Kegelstumpfraumer verstärkten ihren Beschuss. Kein einziges Schlachtlicht war zur Gegenwehr fähig. Einzelne Fanale überall um den zweiten Planeten wuchsen schnell zu lodernden Feuerblüten heran, die ihre Protuberanzen weit hinunter zur Atmosphäre schleuderten und diese zum Dampfen brachten.
    Frequenzfolger Fyeran klebte erneut am Geländer, den Oberkörper weit nach vorn gebeugt, als könne er so die Jaranoc-Schiffe in der Holokugel verschlingen.
    Erneut verdunkelte sich ein Teil des Raumsektors, als die Mikrosonden Opfer der Gluthitze wurden - diesmal durch die eigenen Schiffe geschmolzen.
    Die Beweglichkeit der Schlachtlichter kehrte nach und nach zurück. Sie nahmen den Kampf wieder auf.
    »Eines könntest du tun«, sagte Storgell in einem Tonfall, der Fyeran gewöhnlich bis zur Weißglut reizte. Dieses Mal verfehlte er jedoch seine Wirkung. Der Frequenzfolger war mit seinen Gedanken zu weit weg. Die Worte der Kriegsordonnanz drangen nicht zu ihm durch.
    »Jetzt ist es zu spät«, fügte er hinzu. »Du kannst nichts mehr tun.«
    Zu viele Schlachtlichter hatten sie verloren. Zu hoch war der Tribut, den die Flotte bezahlte. Weitere tausend Schiffe waren zerstört. Die Phalanx der Schlachtlichter zerbrach an einer und dann an vielen Stellen.
    Sektorknospen sprangen in die Bresche. Sie füllten die Lücken überreichlich, aber fast gleichzeitig mit ihnen

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