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2588 - Aufmarsch der Titanen

2588 - Aufmarsch der Titanen

Titel: 2588 - Aufmarsch der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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selbst die Jaranoc nicht.
    »Es ist ein Ablenkungsmanöver, Herr!«, erwiderte Storgell und humpelte vorsorglich ein Stück zur Seite.
    Fyeran fuhr herum und schleuderte ihn beinahe zu Boden. »Woher willst du das wissen?«
    »VATROX-VAMU wartet nicht.« Die Kriegsordonnanz deutete auf die Holokugel, die vor der Kanzel schwebte und dreimal so groß wie ein Darturka war. Sie zeigte Hibernation-7.
    »Zehntausend Schiffe auf einmal!« Die Stimme des Frequenzfolgers vibrierte vor Zorn. »Ich glaube, du hast recht. Was wollen sie mit dem Forschungszentrum? Es gibt dort keine Waffen zu erbeuten. VATROX-VAMU wird kaum so kurzsichtig sein, das wissenschaftliche Potenzial der Vatrox zu zerstören.«
    »Das sehe ich genauso«, sagte Storgell und starrte erneut auf das Pendel. Die Spitze mit dem aktuellen Jahresring zuckte und hüpfte stärker, die Pendelbewegung ging in ein Hüpfen über. Ruck, zuck, ruck, zuck ...
    Fyeran hielt inne, griff sich an den Hinterkopf und massierte das Pigasoshaar, dieses Fühlerrudiment aus ferner Vergangenheit. Der Fortsatz hatte keine Funktion, auch keinen biologischen Nutzen. Die Länge spielte jedoch eine große Rolle im Selbstverständnis eines Vatrox.
    An der Länge seines Pigasoshaars gemessen, war Fyerans Selbstverständnis gut ausgeprägt. Der wilde Tanz zeugte davon, dass dieses Selbstverständnis soeben nachhaltig erschüttert wurde.
    »Jetzt kommen sie auch zu uns«, stieß der Frequenzfolger hervor. »Zweitausend, dreitausend - es werden immer mehr.« Das Pigasoshaar stellte das Pendeln ein und hing schlaff herunter.
    Die JORAR des Frequenzfolgers hing eine Lichtstunde abseits des Gasriesen, eingehüllt in ein Deflektorfeld, sodass sie von den gegnerischen Einheiten nicht sofort bemerkt wurde. Auf dem zentralen Teil der Holokugel zeichneten sich die Standorte der 50.000 Schlachtlichter ab, die er so schnell wie möglich im Raumsektor um den Irrläufer versammelt hatte.
    Die Kegelstumpfraumer tauchten mit einer Selbstverständlichkeit auf, die Storgells Gedanken peinigte. Fyeran starrte auf ihn herunter. Der Frequenzfolger machte sich erst gar nicht die Mühe, seine Erschütterung zu verbergen. Leicht geduckt stand er da, die dürren Arme leicht angewinkelt nach vorn, die Krallen der Finger gekrümmt. Ein Beben durchlief seinen Körper.
    »Was glaubst du? Seit wann kennt VATROX-VAMU die Position von Hibernation-8 schon?«
    »Seit wenigen Tagen vermutlich.«
    Für eine solche Wesenheit war es leicht, sich die nötigen Informationen zu beschaffen. Sie brauchte nicht einmal Schiffe auf die Suche zu schicken. Sie tötete Vatrox und nahm ihr Vamu in sich auf, dann wusste sie, was sie wissen wollte.
    Der Frequenzfolger widersprach: »VATROX-VAMU weiß es schon länger. Er hat gewartet, ob wir oder die Terraner Erfolg bei der Suche nach dem PARALOX-ARSENAL haben.«
    »Auch das ist möglich. Du weißt, was der Angriff dann bedeutet? Die Entität gibt das PARALOX-ARSENAL verloren und geht den Weg über das Vamu aller Vatrox.«
    Fyerans Finger hackten nach der Kriegsordonnanz. Storgell ließ sich blitzschnell fallen. Aus geringer Höhe prallte er gegen den Boden, drehte sich auf dem Becken und trat dem Frequenzfolger die Füße weg. Fyeran verlor das Gleichgewicht und schlug neben ihm auf.
    »Was Ellonit kann, kann ich auch«, zischte die Kriegsordonnanz in Anspielung auf das Zweikampftraining der beiden Frequenzfolger.
    Fyeran kam mühsam wieder hoch. »Ein Reflex. Weck ihn erneut, und du bist tot.«
    »Die Angst raubt dir den Verstand. - Zu Recht! Wenn VATROX-VAMU das Vamu aller Vatrox in sich aufnimmt, braucht ihr eure Klone nicht mehr. Die Hibernationen sind dann hinfällig.«
    »Er vernichtet unser Volk. Das Kind tötet seine Vorfahren.« Fyeran mühte sich sichtlich um Selbstbeherrschung. Storgell fand, er hatte noch nicht genug.
    »Sieh dich an«, meinte er. »Du stehst da, als hätten Jäger dich in die Enge getrieben. Beißen und Kratzen, das ist alles, was du noch kannst. Eine Schande für einen Frequenzfolger, findest du nicht?«
    Die hellen Augen des Vatrox verengten sich gefährlich. Storgell gefiel das. Es zeigte ihm, dass er im richtigen Augenblick noch immer die passenden Worte fand, um Fyeran zu reizen und ihn aus seiner Lethargie zu holen.
    »Die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig«, fuhr die Kriegsordonnanz fort. »Egal, wer siegt, ihr Vatrox lebt weiter. Auf die eine oder andere Weise.«
    Als wenn das ein Trost hätte sein können! Fyeran wandte sich brüsk ab, starrte

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