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259 - Die Stunde der Wahrheit

259 - Die Stunde der Wahrheit

Titel: 259 - Die Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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musst du raus!«
    »Verstanden!« Der Wächter hob die Pflanzenwaffe an, als wolle er Quart'ol damit grüßen.
    Vogler betete zum roten Vater Mars, dass das gut ging. Er blickte zu Ner'je, Clarice und Bel'ar, die gespannt nach vorne zum Leitstand sahen.
    Vogler musste an Mor'tras und die fünf weiteren Rettungsquallen der Verwachsenen denken, die ein Stück entfernt warteten, ob ihr Plan, den Bund mit Dra'nis' Hilfe zu täuschen, gelang. Spätestens wenn es zu einem Kampf kam, wollten sie eingreifen.
    Der Krake bemerkte die drei Quallen, die sich nun in seinem Rücken aus dem Schatten der Waffenkuppel schoben. Sie eröffneten das Feuer auf ihn. Zwei Torpedos sausten gleichzeitig heran. Das Wasser wurde aufgewirbelt. Dra'nis stieß einen entsetzten Laut aus, als der Krake getroffen wurde.
    Aber Korr'ak war nicht tot. Korr'ak floh - glücklicherweise nicht in Richtung des Stadteingangs. Den Kopf voran stob er durch die Fluten davon. Rotschwarze Tinte verhüllte seinen Weg. Jubel erklang aus dem Kommunikator im Leitstand.
    Pozai'don hörte es und verließ die Qualle, wechselte in das eiskalte Meer und den gewaltigen Wasserdruck. Allzu lange würde er dort nicht bleiben können.
    »Wir haben es geschafft!«, rief Hert'ans harte Stimme aus dem Kommunikator.
    Skorm'aks Klackern mischte sich ein: »Ich hätte das Tier lieber tot gesehen!«
    Quart'ol beugte sich wieder zu Dra'nis und flüsterte ihm etwas zu. »Vielleicht stirbt er ja noch an den Verletzungen«, klackerte Dra'nis zitternd.
    Zum Glück schien Skorm'ak seine veränderte Stimmlage im Siegestaumel nicht zu bemerken, »Hoffen wir es!«, antwortete der Meister des Bundes.
    Vogler hielt den Atem an. Jetzt musste Pozai'don die erste der feindlichen Quallen erreicht haben.
    Skorm'aks Stimme erklang wieder, dieses Mal klang sie misstrauisch. »Hak'don, warum hast du den Sichtschutz deiner Qualle aktiviert?«
    Quart'ol hatte die bionetische Wandung so verdunkelt, dass man zwar draußen noch alles erkennen konnte, ein Blick in den unbeleuchteten Innenraum aber unmöglich wurde. Jetzt flüsterte er erneut in Dra'nis' Gehöreingang. Der Junge beugte sich zum Kommunikator hinunter. »Meine Qualle hat einen leichten Defekt. Wir versuchen gerade, das zu beheben. Vielleicht ist der Krakenangriff daran schuld.«
    »Verstanden. Ich schlage vor, wir begeben uns alle zur Waffenkuppel und…« Skorm'ak verstummte. »Was ist da los? Die Qualle reagiert nicht mehr!«
    Vogler hielt es nicht mehr auf seinem Sitz. Er schwamm so weit wie möglich nach vorn. Er sah Pozai'don, der sich gerade unterhalb von Skorm'aks Qualle befand. Die Kommunikation hatte plötzlich Ausfälle.
    Der Meister der Geheimbündler fluchte. »Was… da… zu… euten?«
    »Greifen wir an!«, schlug Ner'je vor. »Ehe sie zur Besinnung kommen!«
    Quart'ol zögerte. »Wir könnten auch auf die Verstärkung warten.«
    Ner'je schwamm bereits zur Schleuse. »Warten wir nicht ab, bis sie sich aus ihren Quallen befreit haben! Du weißt, wie entschlossen der Bund ist. Sie werden sich auch im Angesicht einer Übermacht nicht kampflos ergeben.«
    Da musste Quart'ol ihr zustimmen. Er packte seinen Blitzstab.
    Vogler und Clarice blieben wegen des hohen Wasserdrucks, den sie als Marsianer nicht lange aushalten würden, an Bord und sahen zu, wie alle Hydriten bis auf Dra'nis die Qualle verließen.
    Vogler knetete nervös seine Hände vor seinem Körper. »Bei Deimos. Hoffentlich geht das gut.«
    ***
    Quart'ol schwamm voran. Mit langen Zügen strebte er Skorm'aks Qualle entgegen. Er hoffte, dass deren Sichtschirm ebenfalls ausgefallen oder zumindest in seiner Funktion beeinträchtigt war.
    Er erreichte die Qualle und stieß die Spitze seines Schockstabs ins Zentrum des betäubten Schleusenmuskels, durch die Mitte der Membran. Er wollte das Innere der Qualle mit Blitzen fluten und so die Besatzung außer Gefecht setzen.
    Ein guter Plan - der nicht funktionierte.
    Plötzlich packte etwas den schlanken Stab von innen und riss ihn weiter in das bionetische Gewebe hinein, und bevor Quart'ol reagieren konnte, tauchte auch seine rechte Flossenhand darin ein. Er spürte, wie sich ein eiserner Griff um sein Handgelenk schloss und ihm die Finger zurückbog, sodass er die Waffe nicht länger halten konnte. Er schrie auf, mehr vor Überraschung denn vor Schmerz.
    Doch sein Unglück war noch nicht vorüber. Weitere Hände packten ihn am Arm und zerrten daran. Quart'ol wurde in die Qualle hineingezogen. Die Schleuse war nicht verhärtet, wie

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