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2593 - Das Paralox-Arsenal

2593 - Das Paralox-Arsenal

Titel: 2593 - Das Paralox-Arsenal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Untergrund stammten, fraßen sich über

Jahrhunderte hinweg durchs Eis nach oben. Aber sie wurden weniger. Bald, in vielleicht fünf- oder

sechstausend Jahren, würde diese kleine Welt ihr Ende finden.
    Hier war die Biosphäre eines Planeten in die Kruste des Zeitkorns versetzt worden, und sie

hatte ihre Bewohner lange erhalten. Nun war die Zeit des Schwanengesangs angebrochen.
    Julian Tifflor unterhielt sich ausführlich mit den Ältesten der Gliederfüßer, die ihm

bereitwillig den Perianth- Schlüssel überreichten. Sie waren demütige Geschöpfe und verfügten

über Einsichten, die den Unsterblichen wünschen ließen, sich noch weitaus länger an diesem Ort

aufhalten zu dürfen.
    Doch die Unruhe trieb ihn vorwärts. Er hatte geschätzte drei Viertel seiner Expedition hinter

sich - in dieser Richtung. Der Zielstrich befand sich höchstens noch ein paar Millionen Jahre

entfernt.
    Zwischenspiel: Unzumutbar
    Perry Rhodan stand auf, setzte sich wieder und sprang erneut hoch, als hätte er sich das

Hinterteil an glühenden Kohlen verbrannt.
    »Das kann's ja wohl nicht sein«, schnaubte er. »Wir sind so nah dran und jetzt drehen wir

Däumchen?«
    »Rhodanos«, sagte Icho Tolot, für halutische Verhältnisse leise, »wir haben alle Optionen

kalkuliert. Derzeit können wir nichts machen außer voreilige Fehler. Im Übrigen sind gerade

einmal sechzehn Standardminuten verstrichen, seit Tanio Ucuz zu seiner Mission aufgebrochen

ist.«
    »Und die Lage in der Umgebung ist ruhig«, ergänzte Lotho Keraete. »Beide feindlichen Parteien

haben sich zurückgezogen, um ihre Bestände aufzustocken und sich neu zu formieren.«
    »Ramoz ist eingedöst«, sagte Mondra. »Erfahrungsgemäß bedeutet das, dass keinerlei Angriffe

unmittelbar bevorstehen.«
    Perry verdrehte die Augen. »Das weiß ich alles. »Aber ...« Er stockte, weil sich in der Mitte

der Zentrale ein weißer, spiraliger Nebelstreif bildete.
    Dann noch einer, und noch einer.
    Drei identische, vertraute Silhouetten zuckten hin und her, immer wieder einander überlappend,

sich abstoßend und suchend, bis sie sich endlich zur Gestalt des Oberstleutnants vereinigten.
    »Tanio? Bist du in Ordnung?«, fragte Rhodan.
    »Nein. Aber ich arbeite daran.«
    Perry presste die Lippen zusammen und ließ dem Nullpoler Zeit, sich zu fassen - was

möglicherweise wörtlich zu nehmen war. Schließlich war er in drei kurz aufeinanderfolgenden Raten

zurückgekehrt.
    Nachdem er sich einige Male geschüttelt und ausgiebig gedehnt und gestreckt hatte, als wolle

er sich seiner Unversehrtheit vergewissern, berichtete Ucuz: »Es tut mir leid, aber ich kann die

dünne Verbindungsspur nicht als Transportmedium nutzen. Das liegt an der temporalen

Komponente.«
    »Die Spur verläuft also durch die Zeit?«
    »Diesen Eindruck habe ich zumindest gewonnen. Jedenfalls drängte sich mir, je weiter ich

vordrang, das Gefühl auf, ich müsste subjektiv Hunderttausende von Jahren zurücklegen, bis ich

das Ziel erreichen würde. Ich bedaure zutiefst, aber eine derartige psychisches Belastung zu

ertragen traue ich mir nicht zu.«
    Rhodan nickte. »Niemandem wäre so etwas bei Bewusstsein zuzumuten.«
    Allein beim Gedanken daran schauderte ihn.
    *
    »Hast du Hinweise auf Julian Tifflor vorgefunden?«, fragte Keraete
    »Leider nein. Nichts, überhaupt nichts.« Ucuz schob das markante Kinn vor. Seine

Kiefermuskulatur spannte sich an.
    »Positiv interpretiert: Er steckt zumindest nicht in dem von dir erkundeten

temporalenergetischen Medium fest«, sagte Mondra Diamond. »Oder?«
    »Ich konnte keinerlei andere Präsenz wahrnehmen, soweit meine Sinne reichten. Allerdings

musste ich schleunigst umkehren, als ich bemerkte, dass ich zerrissen zu werden drohte,

aufgespaltet, gleichsam fragmentiert.«
    »Fragmentiert - wie das PARALOX- ARSENAL?«
    »Nicht unwahrscheinlich, dass wir es hier mit einer Art Echo der Primärwirkung zu tun haben«,

grollte Icho Tolot. »Was, diesen Gedanken weiter gesponnen sowie das Indiz der

Jahrhunderttausend-Distanz einbeziehend, den Schluss zuließe, dass sich am anderen Ende der

Temporalspur tatsächlich ein Zeitkorn des PARALOX-ARSENALS befindet. In Summe: Die Anzeichen

dafür mehren sich.«
    »Schön. Und was bringt uns das?« Perry trommelte mit den Fingerspitzen auf der Armlehne seines

Sessels.
    Niemand kannte eine Antwort. Der Nullpoler, ihr heißestes, weil einziges Eisen im Feuer, hatte

unverrichteter Dinge

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