2594 - Begegnung der Unsterblichen
Bordrechner deines Schlachtlichts, Kontakt mit dem Rechner von Rhodans Schiff aufzunehmen.
Alles Weitere werden die beiden Computer miteinander aushandeln.«
»Lass dich nicht darauf ein, Sinnafoch!« Satwa schüttelte heftig den Kopf, gab damit ihrer Ablehnung Ausdruck. »Diese silbernen Schiffe sind unseren Schlachtlichtern überlegen. Was, wenn ihr Bordrechner die Gewalt über den Rechner der VAT-DREDAR erringt?«
»Das ist nicht auszuschließen ...«, räumte Sinnafoch ein. »Aber wir haben keine Wahl. Dieser Tolot wird nicht nachgeben.« Sein Gespür sagte es Sinnafoch. Tolot wachte über Rhodan, erinnerte den Vatrox an eine Kriegsordonnanz. Und eine Kriegsordonnanz tat alles, um das Leben ihres Herren zu sichern - ob es diesem gefiel oder nicht.
»Versuch es!«, forderte Satwa ihn auf. »Das ist ein Trick. Du ...«
Sinnafoch bedeutete ihr zu schweigen. »Einverstanden«, wandte er sich an Tolot. »Wir gewähren den Zugriff.«
»Gut. Rhodan wird sich bei dir melden.« Tolot beendete die Verbindung.
»Das war ein Fehler! Du hättest diesem Tolot den Zugriff nicht gewähren dürfen!«
»Du vergisst dich, Satwa!« Sinnafoch fuhr herum. »Schweig!«
Satwa öffnete den Mund, wollte etwas schreien. Sie ließ es sein, als sie das wütende Leuchten in den Augen des Vatrox sah.
»Was fällt dir ein, Ordonnanz? Ich bin dein Herr - und ich bin im Begriff, den Plan umzusetzen, den du selbst mir vorgeschlagen hast. Was hast du?«
»Es ...« Satwa neigte den Kopf. Als sie ihn wieder hob, glänzte Feuchtigkeit in ihren Augen. »Es geht um mein Leben, verstehst du?«
»Eben. Ein kurzes, gewöhnliches Leben. Was hast du schon zu verlieren?«
Satwa erbebte, ihre Augen weiteten sich. »Du ... du ...« Sie schluckte das Weitere hinunter und wollte aus der Zentrale rennen, fliehen.
Sinnafoch gestattete es ihr nicht. Er baute ein Schirmfeld auf, das sie vor den Blicken und den spitzen Ohren der Zentralebesatzung schützte - und Satwa an der Flucht hinderte.
»Du bleibst bei mir«, stellte Sinnafoch fest. »Ich brauche deinen Rat. Du kennst die Terraner besser als ich. Gemeinsam können wir sie überlisten.«
*
Mondra Diamond stürmte in Perry Rhodans Kabine, ohne den Summer zu betätigen.
Rhodan lag angekleidet auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen.
Mondra blieb vor ihm stehen, die Arme in die Hüften gestemmt. »Hast du eigentlich komplett den Verstand verloren?«
Rhodan öffnete die Augen. »Wieso?«
»Mikru hat mir erzählt, dass Sinnafoch uns allen Ernstes ein Bündnis angeboten hat!«
Ramoz, der es sich auf der Schulter Mondras bequem gemacht hatte, schreckte auf und versteckte sich hinter ihrem Rücken, als er den Namen des Frequenzfolgers hörte.
»Das ist richtig.«
»Und du willst mit ihm sprechen?«
»Ja.« Rhodan setzte sich auf. »Und lass mich raten: Das schmeckt dir nicht?«
»Nicht im Geringsten! Der Kerl ist ein Mörder. Ein Massenmörder. Hast du das schon vergessen?«
Rhodan schüttelte den Kopf. »Nicht einen einzigen Augenblick. Genauso wenig wie du.«
»Aber wieso ...«, Mondra schüttelte sich, als könne sie nicht glauben, was sie hörte, »... wieso willst du dann mit ihm sprechen? «
»Was sollte ich sonst tun, als zu hören, was er zu sagen hat? Ich würde ihn auf der Stelle gefangen nehmen. Aber das ist leider unmöglich.«
»Wieso? Unsere Silberkugeln fliegen Kreise um die Schlachtlichter, bis ihnen schwindlig wird! Wir sind ihnen haushoch überlegen!«
»An Geschwindigkeit, Wendigkeit und Feuerkraft, ja. Aber was nützt uns das? Ich muss nur den Befehl geben, und innerhalb einer Minute wären von den neun Schlachtlichtern seines Verbands nur noch glühende Gase übrig. Aber Sinnafoch hätten wir damit nicht gefangen genommen.«
Mondra stützte die Hände auf die Oberschenkel und richtete sich kerzengerade auf. »Dann locken wir ihn eben aus seinem Schiff! Wenn er wirklich so scharf auf ein Bündnis mit uns ist, wie er behauptet, wird er sich darauf einlassen!«
»Das bezweifle ich«, widersprach Rhodan. »Sinnafoch mag vieles sein, aber er ist kein Dummkopf. Er wird sich nicht in Gefahr begeben.«
»Du hast es nicht versucht!«
»Aus gutem Grund. Ginge er darauf ein, verfolgte er andere Absichten. Zum Beispiel, mich gefangen zu nehmen«
»Das schafft er nicht!«
»Ich traue Sinnafoch alles zu. Und da ist noch etwas: Soweit wir wissen, hatte Sinnafoch viele Leben. Da läge der Gedanke doch nahe, eines seiner vielen Leben zu opfern, um mir das einzige zu nehmen,
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